Pflegeminimalismus

Hallo zusammen,

mein Wochenstart war diesmal etwas holprig. Darum erscheint der neue Blogpost ausnahmsweise erst am Dienstag.

Das heutige Thema ist besonders für die Frauen unter euch interessant: Ich will meine minimalistische Körperpflege mit euch teilen. Dabei lege ich besonderen Wert auf Zero Waste.

Meine Pflege vor 3 Jahren

Vor 3 Jahren war ich noch absolut Mainstream, was die Körperpflege inklusive Make-Up angeht. Tägliches Duschen, Haare waschen mit Shampoo und Spülung, eincremen vom Gesicht bis zum kleinen Zeh, Haare föhnen und anschließend noch Wimperntusche und Kajalstift. Mindestens.

Was ich dabei an Pflegeprodukten verbraucht habe, lässt mich heute die Hände über dem Kopf zusammen schlagen.

Wegwerfwattepads, Cremedosen, Shampooflaschen, Schminktigelchen… die Liste ist lang. Noch viel höher ist der Berg an Verpackungsmüll, den ich über die Jahre damit produziert habe. Und das ganze Mikroplastik im Abwasser!

Ich habe diese Umweltsünden nicht absichtlich begangen. Damals wusste ich es einfach nicht besser. Es hat noch eine Weile gedauert, bis ich verstanden habe, was meine Pflegeroutine eigentlich alles anrichtet.

Pflegeminimalismus© Pixabay

Umstellung auf Zero Waste

Es hat bis zum Jahresbeginn 2017 gedauert, bis ich damit begonnen habe, mich mit Nachhaltigkeit in meinem Leben zu beschäftigen. Seit ich Mama bin, sind die Zeiten mit täglicher Dusche und aufwändigem Pflegeritual sowieso vorbei.

Zweimal die Woche duschen, sonntags baden und jedes Mal dabei die Haare waschen. Das war noch möglich. Wimperntusche und Kajal waren auch noch Standard.

Die ersten Veränderungen setzten bei mir ein, als ich das erste Mal über Stoffwindeln gelesen habe. Darüber kam ich immer weiter in die Thematik des Mülls von Wegwerfprodukten hinein.

Das erste Einwegprodukt, das ich aus meinem Bad hinaus befördert habe, waren die Wattepads. Ich habe einen ganzen Sonntagnachmittag damit verbracht, mir aus einem alten T-Shirt waschbare Stoffpads zu nähen.

Meine angebrochenen Pflege- und Schminksachen habe ich entweder aufgebraucht oder verschenkt. Nachdem ich wochenlang auf Erbses Blog gelesen und ihre Artikel wie ein Schwamm aufgesogen habe, war am 21.02.2017 mein Startschuss für nopoo. Wie es mir dabei erging, könnt ihr hier nachlesen.

Minimalistische Pflege

Heute, nach fast 2 Jahren meiner Umstellung auf Zero Waste sieht meine Pflegeroutine komplett anders aus als noch 2015. Wenn ich überhaupt noch von Routine sprechen kann.

Vom täglichen Duschen, über zweimal die Woche duschen, bin ich zum täglichen Waschen mit Wasser, etwas Seife und einem Waschlappen übergegangen. Das ist mindestens genauso effektiv und verbraucht deutlich weniger Wasser. Das sonntägliche Bad ist geblieben.

Mein Gesicht reinige ich mit meinem selbstgemachten Apfelessig-Gesichtswasser. Zu Beginn habe ich meine Haut noch mit Oliven- und Kokosöl eingecremt. Das mache ich nicht mehr. Ich setze viel mehr auf die natürliche Selbstregulierung meiner Haut. Ausreichend Wasser trinken ist dabei wichtig und hilft gegen trockene Haut.

Make-Up verwende ich gar keines mehr. Die Kombination aus veganer Ernährung, Apfelessig-Gesichtswasser und nomakeup haben zu einem viel besseren Hautbild bei mir geführt. Pickel sind eine Seltenheit. Selbst die Pickelchen, die meine Periode ankündigen, zeigen sich nur noch selten.

Das, was Otto Normalverbraucher unter duschen versteht, praktiziere ich tatsächlich nur noch, wenn ich auch meine Haare wasche. Ansonsten habe ich keinen Bedarf, mich von oben bis unten abzubrausen und den Säureschutzmantel meiner Haut zu zerstören.

Wer nicht gerade von oben bis unten dreckig wird bei der Arbeit oder extrem schwitzt, braucht meiner Ansicht nach auch keine tägliche Dusche. Damit schaden wir unserer Haut nur.

Übertriebene Hygienevorstellungen

Jede Sagrotan-Mami, die das liest, hat entweder schon die Seite verlassen oder wird ihren Laptop gleich desinfizieren. Denn solche Worte stinken ja nach Schmutz!

Ganz ehrlich: Ich stinke nicht. Denn ich wasche mich täglich. Ich benutze kein Deo. Ich rieche nach Farah. Ab und zu vielleicht eine leichte Schweißnote, die aber kaum wahrnehmbar ist. Und bis jetzt hat sich noch keiner beschwert.

Vielmehr bin ich es, die Abstand nimmt, wenn mir eine Person mit Deo- und Parfumwolke entgegen kommt. Meine Nase reagiert extrem empfindlich auf diese künstlichen Duftstoffe.

Von 2007 bis 2015 hatte ich immer wieder mit starker Neurodermitis zu kämpfen. Seit ich meine Haut ihre Arbeit selbst machen lasse, ist sie wirklich gesund (außer ich erwische etwas mit Nuss. Das spüre und sehe ich sofort auf meiner Haut).

Wir wachsen heutzutage mit übertriebenen Hygienevorstellungen auf. Die Kinder dürfen sich kaum noch dreckig machen und Sandkuchen essen. Die Hände werden Zuhause regelmäßig desinfiziert. Im Küchenboden erkennt frau ihr Spiegelbild und könnte direkt davon essen. Spinnweben werden akribisch entfernt. Jeder Anflug von menschlichen Schweißgeruch wird mit Chemiespray überdeckt.

Wenn wir sämtlichen Schmutz aus unserer Umgebung entfernen, hat unser Immunsystem nichts zu tun. Dabei muss es ständig gefordert werden, um aktiv und gut in Form zu bleiben. Wir werden deutlich schneller krank und entwickeln Allergien, wenn wir in einer sterilen Umgebung leben.

Je mehr wir unseren Körper entmachten und der Chemie den Vorrang geben, umso mehr verlernt er seine Selbstregulation.

Außerdem produziert es jede Menge Müll und Gift in unserem Wasser.

Zeit und Geld sparen

Vielleicht erscheint euch meine minimalistische Zero Waste Pflege gewöhnungsbedürftigt. Ich finde diese ganze “Ich muss mich aber schminken”-Einstellung sehr oberflächlich. Genauso wie das Übertünchen des Menschengeruchs mit Chemie. Es entfernt uns von unserem Mensch sein.

Wir verlieren viel Zeit, wenn wir jeden Tag diese Standard Pflegeroutine durchlaufen. Morgens 30 Minuten, abends 30 Minuten. Eine Stunde, die wir anders verbringen könnten.

Mit meiner minimalistischen Pflege brauche ich inklusive Zähne putzen und Haare bürsten etwa 15 Minuten. Das ist deutlich weniger.

Der größte Vorteil, neben dem Müllersparnis: Ich spare mir die wöchentliche Rennerei in die Drogerie, weil das Shampoo, die Creme, das Deo, die Wattepads etc. leer sind. Ergo gebe ich weniger Geld aus und habe auch hier wieder Zeit gewonnen, die ich nicht mit einkaufen sinnloser Produkte vergeude.

Pflegeminimalismus© Pixabay

Habt ihr euch schon Gedanken darüber gemacht, wie viele Ressourcen ihr alleine bei eurer Körperpflege verbraucht? Diese Variante meines Pflegeminimalismus ist mit Sicherheit nicht jedermanns und -fraus Fall. Doch gerade hier können wir viel Einfluss darauf nehmen, wie viel Müll in unserem Haushalt anfällt. Ich finde, sogar mehr als wir es über die ganzen Lebensmittel können.

Und ganz ehrlich: Wie schmutzig werdet ihr wirklich jeden Tag? Ist es wirklich notwendig dafür unter die Dusche zu springen, jede Menge Wasser zu verbrauchen und die Haut zu strapazieren? Stellt euch mal diese Frage, wenn ihr das nächste Mal routinemäßig unter die Dusche wollt. Es ist gut möglich, dass es ein Waschlappen genauso tut. Think twice.

Und wer sich sein Make-Up nicht nehmen lassen will, hat immer noch die Möglichkeit, es selbst zu machen.

Teilt den Beitrag und lasst mir gerne einen Kommentar da, wie ihr zur täglichen Pflegeroutine steht. Seid ihr der Typ vegane Beauty-Queen oder doch ein Minimalist?

Macht es gut.

Farah

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Der Beitrag Pflegeminimalismus erschien zuerst auf Greenful Spirit.


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