Hélène Binet — Landscape

Hélène Binet — Landscape (Foto: Atacama Desert © Hélène Binet)In der Kölner ammann // gallery wird am 30. Oktober eine Aus­stellung mit Arbeiten von Hélène Binet eröffnet. Die inter­national tätige Foto­­grafin ist vor allem für ihre Architektur­aufnahmen bekannt, hat sich aber auch immer wieder mit dem Thema Land­schaft beschäftigt. In beiden Feldern bringt sie eine unge­wöhnliche Sensi­bi­lität für Form, Licht und Struktur zum Ausdruck.

Ausstellungsbeschreibung

Zu sehen sind in dieser 7. Einzelausstellung der Künstlerin in der ammann // gallery ausschließlich Analogaufnahmen aus den Jahren 2004 bis 2013. Wie bei den Architekturphotographien offenbaren auch die höchst atmosphärischen Landschaftsmotive eine tiefgreifende und langjährige Auseinandersetzung mit dem Wechselspiel zwischen Raum und Form, Licht und Schatten, Material und Struktur. In vielen Fällen oszillieren Binets nahezu ausnahmslos in schwarz-weiß gehaltenen Motive zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. Ungewöhnliche Perspektiven und ein starker, dynamischer Kontrast zwischen Hell und Dunkel, verleihen ihren Bildern eine nahezu malerische Qualität. Linien und Muster scheinen sich von der Naturdarstellung zu lösen und führen den Betrachter auf unerwartete, vielschichtige Assoziationsebenen.

Unter den frühesten Werken sind einzelne Motive aus dem 2004 initiierten Projekt Paysages en Poésie, das drei Schriftsteller und drei Fotografen in den Voralpen der Schweiz mit der Absicht zusammenbrachte, diese Landschaft durch ihren jeweiligen persönlichen künstlerischen Blickwinkel zu betrachten. So entstanden eine Reihe enigmatischer Bilder, die u.a. das schroffe Geröll mit dem sanft weissen Schnee bzw. die raue Gebirgswand mit dem weichen, sich langsam auflösenden Nebel konfrontieren. Ähnliches gilt für die Serie von Aufnahmen der chilenischen Atacama-Wüste aus dem Jahr 2013. In zwei Fotografien steht weniger die Landschaft als solche im Fokus der künstlerischen Auseinandersetzung Binets, sondern vielmehr der ominöse Nebel, der die karge Wüstenlandschaft allmählich zu umschlingen scheint. Die Vielschichtigkeit und Tiefe dieser enigmatischen Bilder lassen den Betrachter in weitentfernte Welten eintauchen, die scheinbar von Menschenhand noch völlig unberührt sind. Die Flächen und Lichtlinien der Landschaften verdichten sich zu abstrakten künstlerischen Kompositionen.

Im Dialog zu den Naturlandschaften steht die Arbeit „Architectural Landscape in Baku“, die das noch nicht fertiggestellte Dach des von Zaha Hadid entworfenen Heydar Aliyev Kulturzentrums in der aserbaidschanischen Hauptstadt als fast wüstenartige Düne vor einem dramatischen Himmel zeigt. Wie fleißige Ameisen sind verschiedene Arbeiter noch am Werk am weissen Koloss. Licht und Schatten prägen die eindrucksvolle Dachlandschaft und „die Dunkelheit isoliert die Formen, während das Licht die Volumina hervorhebt“, wie Hélène Binet es formuliert.

Sei es der Blick auf eine raue, von Menschenhand unberührte Landschaft oder das mit Feingefühl ausgesuchte Detail einer aussergewöhnlichen Architektur – Hélène Binets künstlerischerBlick offenbart die Essenz ihres jeweiligen Sujets und bringt ihre ungewöhnliche Sensibilität für Form, Licht und Struktur zum Ausdruck. Durch ihren hohen Abstraktionsgrad zeugen Binets Landschaftsimpressionen von einer regelrecht metaphysischen Rätselhaftigkeit.

Wann und wo

ammann // gallery
Teutoburger Straße 27
50678 Köln

30. Oktober 2015 bis 6. Januar 2016

Noch bis zum 26. Oktober 2015 findet die Ausstellung „DIALOGE – Fotografien von Hélène Binet“ im Berliner Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung statt.


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