Futteraggression beim Hund

Futteraggression beim Hund kann verschiedene Ursachen haben. Bei zwei meiner Hunde habe ich das Verhalten selbst erlebt. Deshalb kann ich Ihnen Tipps und Übungen verraten, die wirklich funktionieren.

Vor etwas mehr als zwei Jahren kam unser Maui zu uns. Die erste Zeit seines Lebens hat der kleine Terriermischling auf Spaniens Straßen zugebracht. Irgendwann landete er im Tierheim, ebenso wie unser Podenco.

Die Zusammenführung mit unseren beiden Hunden klappte hervorragend. Sobald jedoch Fütterungszeit war, gingen die Wogen hoch.

Podenco Alonso und Mischling Maui verteidigten ihr Futter gegenüber dem anderen mit vollem Körpereinsatz. Dieses Verhalten wird als Futteraggression bezeichnet.

Es ist nicht nur auf Artgenossen beschränkt. Gefährlich wird die Situation, wenn Ihr Hund Futteraggression gegen Menschen zeigt.

Rangordnung bei Hunden regelt Fressverhalten

Im Grunde genommen ist das Verhalten bei Hunden normal, wenn sie ihr Futter verteidigen. Um das zu verstehen, denken wir an die Verhaltensweisen der Vorfahren zurück.

  • Wenn ein Beutetier erlegt wird, beginnt in einem Wolfsrudel der Alpha-Wolf zu fressen.
  • Anschließend dürfen die anderen Tiere des Rudels ihre Ration genießen, je nach Rangordnung.

Auch bei unseren Hunden gilt diese Regelung. Verteidigt ein Alpha-Hund seine Schüssel, zeigt er damit Dominanz. Ein Hund unteren Rangs wird dagegen ängstlich oder unsicher reagieren, weil er nicht weiß ob und wann er wieder Futter bekommt.

Futteraggression gegen andere Hunde

Dieses aggressive Verhalten wünschen wir Menschen uns zwar nicht. Bei Hunden kann es mehrere Ursachen haben.

Bei meinen beiden Spaniern rührt es ganz einfach daher, dass sie während ihrer ersten Lebensmonate auf der Straße lebten. Dort mussten sie immer um ihr Futter kämpfen.

Sie konnten sich es schlichtweg nicht leisten, auch nur einen Bissen davon abzugeben. Auch später im Tierheim mussten sie sich gegenüber anderen Tieren durchsetzten.

Unser Chihuahua Tequila kennt dieses Verhalten nicht. Er wuchs als Handaufzucht auf. So ist er daran gewöhnt immer zu bekommen, was er wollte.

In der Zwischenzeit haben auch Maui und Alonso gelernt, dass ihnen niemand ihre Mahlzeit streitig macht. Die Fütterungen laufen mittlerweile harmonisch ab.

Wie kann Futteraggression entstehen?

Bei vielen Hunden ist eine Futteraggression also schlichtweg ein erlerntes Verhalten. Es kann aber auch vererbt oder durch Krankheiten oder Medikamentengabe verursacht werden.

Die Ursachen für Futteraggression sind unterschiedlich:

  • Schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit
  • Nahrungsmangel
  • Angst, Unsicherheit
  • Wegnehmen von Futter
  • Zu viel Disziplin bei Fütterung

Verhält sich Ihr Tier plötzlich und unvermittelt aggressiv, lassen Sie es vom Tierarzt untersuchen.

Hund knurrt beim Fressen

Bei Futteraggression werden drei Stufen unterschieden:

  1. Bei der milden Variante knurrt der Hund und zeigt die Zähne.
  2. Eine moderate Aggression zeigt sich, indem der Hund schnappt oder auch Ausfallschritte macht.
  3. Greift der Hund an und beißt, handelt es sich bereits um schwere Futteraggression.

Problematisch wird es, wenn der Hund beginnt, nicht nur Futter, sondern auch andere Lieblingsteile zu verteidigen.

Wenn dieses Verhalten bei einem kleinen Hund auftritt, wird darüber vielleicht noch gelächelt. Doch bei einem großen Hund kann sich hier rasch Angst breitmachen.

Verteidigt Ihr Liebling nur ganz selten ein besonderes Stück, wie etwa einen schmackhaften Knochen. Dann können Sie das als normal ansehen. In allen anderen Fällen sollten Sie rasch eingreifen.

Was tun gegen Futteraggression?

Bitte verzichten Sie in jedem Fall auf gut gemeinte Ratschläge. Versuchen Sie nicht schon dem Welpen den Futternapf wegzunehmen. Dies sorgt beim Hund im Laufe der Zeit zu Verunsicherung. Später wird er alles verteidigen, was ihm wichtig ist.

Verzichten Sie auch auf Erziehungsmaßnahmen wie den Hund am Nacken zu schütteln oder ihn auf den Rücken zu drehen. Leider hört man diesen angeblich erfolgreichen Tipp immer wieder, weil das die Hundemutter ebenfalls so machen würde.

Gewalt oder die Futterressourcen selbst zu verteidigen sind keine effektiven Erziehungsmethoden, um eine Futteraggression abzutrainieren. Mit diesen Maßnahmen erreichen Sie nur das Gegenteil. Der Hund wird noch besser auf „seine Besitztümer" achten. Der zusätzliche Stress könnte das Problem sogar verschlimmern.

Tauschen statt Wegnehmen

Wenn Ihr Vierbeiner spezielle Gegenstände im Haus verteidigt, wie etwa das Sofa, dann beschränken Sie am besten den Zugang dazu. Stellen Sie Alternativen zur Verfügung, die für attraktiver sind. Nehmen Sie Ihrem Hund nie etwas weg, sondern tauschen Sie gegen etwas Hochwertigeres.

Beim Futter können Sie Folgendes versuchen. Geben Sie ein wenig Futter in den Napf. Bleiben Sie beim Hund. Ist er fertig, vertreiben Sie ihn sanft mit der Futterdose und füllen Sie wieder Futter nach.

Damit merkt Ihr Hund, dass Sie ihm nichts wegnehmen. Mit viel Geduld und Ausdauer können Sie auch Futteraggressionen in den Griff bekommen.

Wie trainiert man Futteraggression ab?

Eine besonders effektive Methode zur Beendigung von Futteraggressionen ist die Gegenkonditionierung. Damit bringen Sie Ihrem Hund bei, dass die Annäherung des Menschen keine Bedrohung ist. Vielmehr sind Sie die Quelle für mehr oder besseres Futter.

Beginnen Sie zunächst mit uninteressantem Futter. Während der Übung sollten Sie Ihren Hund vom Futter abrufen. Belohnen Sie ihn mit besserem Futter an einem anderen Ort.

Nähern Sie sich schrittweise und rufen Sie Ihren Hund immer wieder ab. Diese Übung hilft Ihrem Hund zu verstehen, dass die Annäherung des Menschen keine Bedrohung darstellt.

Futteraggression gegen Menschen

Sie haben sicher schon mehr als einmal gehört, dass Sie als Hundebesitzerin immer zuerst essen sollten. Erst danach soll der Hund gefüttert werden.

Auf diese Weise unterstreichen Sie Ihren Status als Alphatier. Dies ist sicherlich ein guter Anfang. Beobachten Sie Ihr Tier gut, ob sie überhaupt als Anführer akzeptiert werden. Sollte dies nicht der Fall sein, müssen Sie ganz von vorne beginnen und gegebenenfalls eine erfahrene Hundetrainerin zurate ziehen.

Grundsätzlich ist wichtig, nicht mit Gewalt oder Dominanz zu reagieren. Sehr wahrscheinlich reagier Ihr Hund aus Angst oder Unsicherheit mit einer Futteraggression. Ein „Zurückbellen" lässt die Situation nur easkalieren.

Nehmen Sie auch nicht das Futter weg. Das macht die Futterquelle nur wichtiger für Ihren Hund. Stattdessen sollten Sie Ihren Vierbeiner positiv konditionieren, um unerwünschtes Verhalten zu verändern.

Bei älteren Hunden oder Hunden mit tief verankerten Aggressionen würde ich sowieso eine Expertin hinzuziehen.

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