Die Müllproblematik des Papiers

Hallo zusammen,

letzte Woche gab es leider kaum Posts auf dem Blog. Mein Körper hat mich zur Ruhe gezwungen. Die Laptopfreie Zeit habe ich größtenteils mit Schlafen verbracht. Es tat gut und jetzt bin ich wieder bereit, euch mit neuen Blogposts zu versorgen.

Wir starten diese Woche mit einem Gastbeitrag von Marcel von wiado.de . Wiado ist ein Familien- und Verbrauchermagazin, das euch mit Tipps zum Geld sparen im Haushalt, Kinderkrankheiten und auch Informationen über das Thema Wasserhärte (ganz wichtig, vor allem, wenn man sich die Haare wie ich mit der nopoo-Methode wäscht) versorgt.

Schaut gerne mal dort vorbei.

Nun übergebe ich das Wort an Marcel.


Die Müllproblematik des Papiers

Machen wir uns nichts vor: Stück für Stück nachhaltiger zu leben ist möglich, stellt uns aber immer wieder vor die Herausforderung mit dem unpopulären Namen: Verzicht. Im religiösen Sinne hat das Fasten eine lange Tradition und gefastet wird heute nicht nur Essen, sondern vor allem Errungenschaften des 20. und 21. Jahrhunderts: Fernsehen, Computerspiele, Alkohol, Rauchen, Facebook, Internet und Smartphone.

Oftmals steht am Ende die Erkenntnis, dass es auch weiterhin „ohne“ oder „mit weniger“ geht als vor dem Selbstversuch. Der Mensch kann also durchaus, wenn er will und sich auf etwas Neues einlässt.

Leider ist das mit dem „Neuen“ oft eine Sache, die wir nur in Umbruchphasen unseres Lebens zulassen. Ausgemistet wird die Wohnung schließlich oft auch erst beim Umzug – ob in eine neue Stadt, mit einem neuen Partner oder aus Altersgründen in eine wohlwollende Umgebung.

Müll als Problem erkennen

Fakt ist, dass wir alle eine unterschiedliche Schwelle des „zu viel“ haben. Wie im Beitrag „Plastikfrei leben“ zu lesen, ist es oft der Müll, der uns aufwachen lässt.

Müll ist definitiv ein Problem, das wir nicht einfach an der Blauen, Gelben oder Schwarzen Tonne abgeben können. Wir verursachen nicht nur immense Schäden an unserer Umwelt, wir erhalten auch einen Wirtschaftszweig, der ein Interesse an mehr Müll hat.

Obwohl unser Umweltbewusstsein subjektiv in den letzten Jahren stark zugenommen hat, scheint dies im Alltag eine untergeordnete Rolle zu spielen. Das zeigen die Statistiken des Umweltbundesamtes klar:

Haushaltstypische Siedlungsabfälle in Tausend Tonnen

2000: 37.667

2015: 45.930

Steiergung: fast +22%

Im Detail erkennen wir deutliche Defizite:

Glas

2000: 3.433

2015: 2.553

Abnahme: -25%

Papier, Pappe, Kartonagen:

2000: 7.263

2015: 8.103

Steigerung: +11%

Papiermüll Greenful Spirit© Pixabay

Leichtverpackungen / Kunststoffe

2000: 1.894

2015: 5952

Steigerung: 214%

Das ist eine traurige Bilanz. Wir fordern mehr Wasser in Glasflaschen, konsumieren aber weiterhin Einweg-PET. Wollen Biogurken, nehmen aber in Kauf, dass diese extra in Folie verpackt werden. Es sind unheimlich viele Aspekte in unserem Konsumverhalten, die widersprüchlicher nicht sein könnten.

Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/daten/ressourcen-abfall/abfallaufkommen

Papiermüll

Papier ist nach Glas unser Lieblingsmüll, kann es doch oft recycelt werden. Doch machen wir uns auch hier nichts vor: wer sich hier einen geschlossenen Papierkreislauf vorstellt, der irrt. Die Herstellung von Papier, Pappe und Kartonagen ist noch immer ein Problem für die Wälder.

Die harten Fakten:

  • Jeder 5. Baum wird für die Papierherstellung gefällt
  • Für ein Blatt A4 Papier werden 10 Liter Wasser benötigt und ca. 750 Liter je Kilogramm
  • 2,79 kW/h Strom werden je Kilogramm Papier aufgewendet

Kommen wir zur Ausgangsproblematik: Verzicht. Das fällt uns im Jahr 2018 insbesondere beim Online-Shopping schwer. Schnell ist etwas bestellt und just am nächsten Tag fällt einem ein, dass man ja noch etwas benötigt. Dank Versandkosten-Flatrate ist das ja kein Problem – außer für die Umwelt.

Doch Papiermüll ensteht auch dort, wo wir ihn eigentlich gar nicht bestellt haben: wöchentlich, ja fast täglich in unseren Briefkästen in Form von Flyern, Wurfsendungen und kostenlosen Zeitungen und Wochenblättern. Schätzungsweise 33 kg je Haushalt, jedes Jahr.

Diese 33 kg haben wir nie gewollt. Doch wir dulden diese Flut und oft landet die Werbung als Müll ungelesen in der Blauen Tonne. In wenigen Sekunden wird aus Werbung Müll. Selbst Toilettenpapier erfährt mehr Aufmerksamkeit.

Mit einem einzigen Aufkleber kann man diese Flut stoppen und muss noch nicht einmal Verzicht üben, denn die digitalen Alternativen zum gedruckten Werbeblatt sind längst da. Und sie verursachen natürlich auch für die Werbetreibenden deutlich weniger Kosten; sind also ein „Win-Win“ für alle Beteiligten.

Papiermüll Greenful Spirit© Pixabay

Kostenlose ‚Bitte keine Werbung‘-Aufkleber

Wer schon einmal einen ‚Bitte keine Werbung‘-Aufkleber am heimischen Drucker ausgedruckt hat, weiß, dass dieser schon nach wenigen Monaten verblichen ist.

Das neue Familien- und Verbrauchermagazin wiado.de hat die Lösung: um auf das Problem Papiermüll aufmerksam zu machen und das Thema in alle Schichten unserer Bevölkerung zu tragen, hat es 1.000 Postkarten drucken lassen, die je zwei ablösbare wetterfeste Briefkastenaufkleber enthalten.

Die Postkarten können auf der Aktionsseite https://www.wiado.de/papiermuell/ angefordert werden. Nach 2-3 Tagen landet die Karte bei Ihnen zuhause und sorgt ab sofort dafür, dass Ihr Briefkasten ein ruhigeres Leben führen kann. Und der der Familie, Nachbarn oder Freunde: dafür ist der zweite Aufkleber gedacht.

Wiado möchte regelmäßig auf Zustände aufmerksamen machen, die verbesserungswürdig sind und die leider oft vergessen werden.

Papiermüll Greenful Spirit© wiado.de

Papiermüll stoppen – geht das denn?

Natürlich muss man fairerweise sagen, dass ein Briefkastenaufkleber kein Allheilmittel ist. Die Quote der Verweigerer muss merklich zunehmen, sodass Werbetreibende sich gezwungen sehen die Menge an Prospekten zu reduzieren. Es ist das klassische Beispiel dafür, dass man nur gemeinsam etwas verändern kann, es aber in jedem Fall auf jeden Einzelnen ankommt.

Digitale Alternativen

Verzicht müssen Sie auch ohne Prospekte nicht üben. Die zwei oder drei Geschäfte, die der Gewohnheitsmensch immer wieder besucht, haben sicher einen Blätterkatalog oder eine PDF mit Angeboten, die sich schnell auf PC, Tablet oder Smartphone laden lassen können. Nicht zuletzt bieten Apps teilweise zusätzliche Anreize wie Coupons.

Auch hier listet Wiado derzeit über 40 Blätterkataloge von Handelsketten auf.

Fazit

Nachhaltiger leben ohne wirklich verzichten zu müssen: Ja auch das kann für viele ein erster Schritt sein. Sie werden merken: es geht auch ohne Prospekte. Nach 2-3 Wochen fällt Ihnen gar nicht mehr auf, dass sich auch Ihre Gewohnheiten geändert haben: zum Positiven. Denn statt sich beim Blättern auf der Couch weißmachen zu lassen, dass man ja noch einen Sandwichtoaster für im Sonderangebot 12,99€ benötigt, kann man diese Zeit jetzt bewusst für sich selbst nutzen. Sozusagen: Win-Win-Win – zumindest für uns Verbraucher.


Wie sieht es bei euch aus? Ist euer Briefkasten auch regelmäßig mit den kostenlosen Wurfsendungen und Zeitungen voll? Oder habt ihr vielleicht schon einen „Bitte keine Werbung“ Aufkleber im Einsatz?

Lasst uns gerne einen Kommentar da, wie dieser Gastartikel bei euch ankam. Und wenn ihr noch mehr Menschen über die Papiermüllflut informieren wollt, teilt den Post.

Bis dahin macht es gut.

Farah

Weitere Artikel zum Thema:

  • It’s all about plastic
  • Mein Weg zu zero waste
  • Minimalismus und Nachhaltigkeit
  • Nachhaltig leben- Der Welt etwas Gutes tun

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