Warum „bio“ und „öko“…

Mich haben einfach ein paar Sachen dazu gebracht da bewusster drauf zu achten was ich esse, wo, wie und was ich konsumiere etc. – am Deutlichsten wurde mir bewusst, wie scheiße und falsch so Manches eigentlich ist, als ich im vergangenen Urlaub in die Alpen fuhr. Das Buch „Junk Food – Krank Food“ öffnete außerdem meine Augen. Vieles war mir gar nicht bewusst, z.B. wie(so) Fertig-Kartoffelpürree ungesund ist…

In die Alpen fuhr ich dieses Jahr zum ersten Mal seit Jahren. Und der Unterschied zwischen „damals“ (2010(?)) und heute war gewaltig: Riesige Logistik-Zentren auf der grünen Wiese; Lärm, überbordender Verkehr (früher: 2,25-2,5h bis in die Alpen; heute 3h), Abgase. Mehr Fleckvieh und weniger „typisch Allgäu“-hellbraune-Kühe (Allgäuer Braunvieh). Das Allgäuer Braunvieh ist eine vom Aussterben(!!!) bedrohte traditionelle Rinderrasse. Und durch die konventionelle Landwirtschaft z.B. gibt’s immer mehr „traditionelle“, robuste Rassen – bei Tieren und Pflanzen – die vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben sind. Weil’s immer nur um Provitmaximierung geht. Weil alles billig, sofort verfügbar usw. sein muss. Klimawandel spielt sicher auch eine Rolle.

Klimawandel – wenn der Honig für 3,20€ aus Rumänien und Bulgarien kommt, in München abgefüllt wird, und in Neuburg gekauft wird, dann trägt meine Entscheidung den „billigen“ Honig zu kaufen, dazu bei den Klimawandel und die Zerstörung der Natur weiter voranzutreiben. Wenn ich bei einem großen Handel/Logistikunternehmen Zahnpasta bestelle, oder mir Schuhe kaufe etc. – möglichst noch „Wegwerfartikel“ – dann trägt auch dieses Handeln dazu bei, dass Arbeitsplätze vor Ort zerstört oder nicht ausgebaut werden, dass Arbeitnehmer (an anderen Orten) oftmals mies behandelt werden etc.

Auch hier, in meiner Heimat, hat sich Vieles geändert. Nicht unbedingt zum Guten. Beispielsweise hat der Verkehr drastisch zugenommen. Auch im Vergleich zu 2012, was ja noch nicht soooo ewig zurück liegt.Der „Umgang miteinander“ im Straßenverkehr ist härter geworden. Radfahren in Neuburg gleicht gefühlt einem ziemlichem Selbstmordkommando. Ich wurde schon mehrfach mit ca. 30 cm Seitenabstand überholt. Auch musste ich schon immer wieder meinen Arm (rausgestreckt um Abbiegeabsichten zu signalisieren) komplett einklappen, da der Autofahrer zu dicht überholte – Gegenverkehr kam schließlich! Dieses Verhalten finde ich persönlich unsagbar asozial und beschissen. Aber eben ein Symptom von geänderten Umgebungsvariablen: in einer boomenden Wirtschaftsregion mit begrenztem Platz und Wohnraum sind die Distanzen zwischen Wohn- und Arbeitsort oft nicht gering, aber die Freizeit knapp (und immer knapper). Wenn die eigenen Bedürfnisse immer weiter missachtet werden und die Ellbogenmentalität und der Egoismus gefordert und gefördert wird, ist dies meiner Meinung ein gesamtgesellschaftliches Problem, das sich auch in anderen Bereichen des Lebens niederschlägt.

Wenn ich bei großen Logistikunternehmen einkaufe, die a) steuerlich „begünstigt“ sind und b) gerne mal Leute ausbeuten, dann sorge ich dafür, dass nicht nur die Natur, sondern auch die Menschen leiden. Wenn der Mensch leidet, leidet auch die Natur. 90-Cent-Schnitzel beim Discounter vs. 2,20-Euro-Schnitzel vom Bio-Laden muss man sich leisten können. Bauern müssen sich auch das Leben leisten können. Durch „billig“ und „immer gleichbleibende Qualität“ etc. nur schwer möglich. Wenn ich aber da ansetze, dass ich „vor Ort“ kaufe, wo immer möglich, erhalte ich Arbeitsplätze in meiner Region. Ich erhalte auch Kleinbauern und die Artenvielfalt. Nur, weil ich selbst mir einen gewissen Betrag spare, oder weil ich zu faul bin mich mit der „Recherche“ zu befassen, wo ich etwas bekommen könnte, möchte ich nicht dazu beitragen, dass Lebensraum zerstört wird, Lebensqualität von Tier und Mensch verringert wird. Manches bekommt man nicht vor Ort, egal, wie man sich bemüht. Bei mir z.B. sind’s kürzlich Zehenschuhe gewesen. Außerdem ein paar Kräuter. Hab‘ ich bestellt, weil mir keiner was besorgen konnte. Ein großer Gartenmarkt z.B. schert sich nicht um Individualbedürfnisse des einzelnen verwöhnten Kunden. Wenn es immer mehr Großmärkte, und immer weniger Kleinunternehmen gibt, dann gibt’s weniger Artenvielfalt…

Ich persönlich lebe in einer grünen Oase. Hinter meinem Garten geht ein „Stadtpark“ los; ich gucke in den Wald. Mein kleines Gärtchen beheimatet Schmetterlinge, Bienen, Hummeln, Wespen, und diverse Vögel. Besonders dieses Jahr, nachdem der Garten mehr Grün- und Blühzeug durch mich bekommen hat. Bevor ich eingezogen bin gab’s hier Himbeeren, einen Fliederbaum, Schnittlauch und Rosen. Außerdem eine halbtote Hecke. Punkt. Heuer gib’s zudem mehr Leben in der Hecke (Totholz rausgeschmissen, und dafür durch neue Pflanzen ersetzt). Die Rosen und Himbeeren habe ich mit Dünger hochgepeppelt. Biodünger. Da achte ich von Anfang an drauf, genauso auf torffreie Bio-Erde bei meinem Garten, obwohl ich vom Gärtnern eigentlich (noch) nicht viel Ahnung habe. Grünzeug, wo es geht. An einer Palisadenwand (Holz) hängen jetzt auch ein paar Blumentöpfe mit Pflanzen. An der Palisade zum anderen Nachbarn steht ein Pallettengarten mit (überwiegend Bio-)Kräutern. Ist besser für mich und die Umwelt. Ich kaufe mehrjährige Pflanzen, wo möglich. Tontöpfe statt Plastik. – Pflegeleichter, langlebiger und besser für die Pfflanzen. – Als Lohn für meine Mühe habe ich prächtig tragende Himbeeren, Kräuter für den Winter (zumindest wenn das Trocknen klappt)… Und alles garantiert ungiftig. Auf jeden Fall habe ich aber im Sommer Pflanzen/frische Kräuter und die Bienen Nahrung. Tja, und die Vögel finden diese grüne Oase auch toll: sie leisten mir gerne mal beim Frühstück Gesellschaft.

Zum Thema: ich habe vor einigen Tagen die beste Forelle seit etwa 20 Jahren gegessen. Ich kaufte sie direkt auf einem Forellenzuchthof. Ich konnte mir aussuchen, welche Fische ich haben möchte, und vor meinen Augen wurden diese getötet. Kurz, schmerzlos. Frisch gegrillt – ein Traum! Und absolut unmöglich, wenn man alles nur aus dem Supermarkt kauft. Selbes Thema bei Seifen. Im Supermarkt gibt’s 08/15-Seifen. Weniger Verpackung haben sie. Aber die Vielfalt fehlt. Shampooseifen gibt’s z.B. (quasi) gar nicht. Lush hat welche, ja. Die Seifen von Steffis Hexenküche – Seifenmanufaktur z.B. sind allerdings eine ganz andere Liga. Meine Haare sind sooooooooooooo viel weicher, geschmeidiger und dicker geworden, seit ich mit Seife wasche. Die Kopfhaut, die seit 2011 juckt, hat sich beruhigt. Das Durchprobieren des halben Supermarkt-Shampoo-Angebots half dagegen gar nix… Deo habe ich ersetzt durch T’eo (Deo) von Lush oder anderen Sticks und -Sprühern. Und da gibt’s noch viele Punkte, die ich angegangen bin, und noch angehen werde. Gesichtsreinigung z.B. oder Handpflege z.B. habe ich schon anfgefangen… Um abschließende Urteile zu fällen werde ich allerdings noch ein paar Wochen warten und dann berichten. Bisher hat die Umstellung sehr gut getan.

Damit die Vielfalt auch noch weiterhin gegeben ist, man die Wahl hat, und Lebensqualität für Mensch und Natur weiterhin gegeben ist, und wo möglich auch wieder verbessert wird, kann ich nur empfehlen meinem Beispiel zu folgen, wenn euch das möglich ist.


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