Nein, natürlich nicht, du und ich, wir sind etwas ganz besonderes, wir gehören nicht zur Masse. Aber alle übrigen Menschen schon. Von denen heben wir beide uns ab.
Ist es nicht interessant, dass wohl niemand zur Masse gehören will? Aber dass man von vielen anderen Leuten das Gefühl hat, dass diese ganz klar zur Masse gehören …
Die einen wollen zum Beispiel keinen Massentourismus. Deshalb machen sie Urlaub mit der Bildungsreise. Aber unglücklicherweise gehören sie jetzt zu den vielen Millionen Bildungsreisenden.
Andere wollen nicht zur Masse der PC Benutzer gehören und kaufen sich deshalb einen Macintosh. Oder wieder andere kaufen sich einen Jaguar, weil sie nicht zur Masse der Mercedesfahrer gehören wollen.
Die Werbung macht sich das natürlich zunutze. Was kann man nicht alles kaufen, damit man etwas ganz Besonderes ist. Eine besondere Wohnung, ein besonderes Sofa, ein besonderer Bürostuhl, eine besondere Armbanduhr, ein besonderer Schmuck.
Meine Vermutung:
Das Problem kommt daher, dass man sich durch Konsumgüter von anderen zu unterscheiden sucht (also Dingen, die man mit Geld kauft). Das kann aber nicht gelingen, denn käufliche Dinge kaufen andere Leute auch. Man unterscheidet sich von der Masse indem man zu einer neuen Masse gehört. Mengenlehre pur.
Macht man aber etwas selber (etwas, was gar nichts kostet), zum Beispiel Meditieren, Singen, Stricken, Wandern, Kochen, Schreiben, Malen usw. dann hat man das Problem mit der „Masse“ nicht. Im Gegenteil, man freut sich, dass man zu den Menschen gehört, die auch Meditieren, Singen, Stricken usw. Und man denkt dann, die Anderen tun halt etwas anderes gerne.
BILD:
Eisenkrautfisch / 23cm x 15cm / Aquarell, Ecoline und Tusche auf Papier / 2006, Nr.06-081 / Der Eisenkrautfisch gehört nicht zur Masse, er kostet 100.-CHF
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