Ein richtig gutes Feindbild

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Dass jeder gute Diktator ein mächtiges Feindbild schürt, hat sich wohl schon länger herumgesprochen. Dass ein Feindbild in der Politik generell gut ist, kann wohl auch jeder nachvollziehen – am besten die konkurrierende Partei. Hilft auch gegen mangelndes eigenes Konzept. Auch in fundamentalistischen Kreisen sind Feindbilder sehr beliebt.

Ein Feindbild stärkt den Zusammenhalt in der eigenen Gruppe, und lenkt von den wirklichen Problemen ab. Ist die Struktur gross genug, funktioniert das oft sehr gut. Man fühlt sich als Gemeinschaft auf dem Richtigen Weg.

Arbeitet einen Unternehmen hingegen mit Feindbildern, kann sie zwar auch den Zusammenhalt innerhalb der Firma stärken, aber oft ist das in der Zeit der Reorganisationen und Fusionen gar nicht mehr so gewünscht. Ist gar ein Konkurrenzbetrieb das Feindbild, dann werden die Kunden skeptisch: „Warum wettern die wohl so gegen Mitbewerber? Haben die keine Argumente mehr für ihre Produkte?“

Auch viele Individuen haben ihre persönlichen Feindbilder. An der einen Schwierigkeit sind die Eltern schuld, an der Anderen der Partner und an der Dritten die Gesellschaft. Hier hilft das Feindbild zwar, ein stabiles Weltbild zu pflegen, aber die persönliche Entwicklung kommt zum Stillstand. Erst wenn man die Energie wieder von den äusseren Schuldigen abzieht und sie zu sich nach Hause holt, beginnt Bewegung.

Kann man das Feindbildmodell noch weiter herunterbrechen? Welches ist der Feind, wenn es Dir nicht wohl ist, oder du gar krank wirst? Ist der Feind das Virus, das dich in der Strassenbahn angefallen hat? Oder der innere Schweinehund, der dich vom Sport abhält? Oder die Ernährung, die dem Körper nicht die Vitamine liefert, die er bräuchte? An der Antwort hängt die ganze Therapie. Und das Plazebo hilft gegen fiktive Feinde.

Vier Ebenen von Feindbildern.
Aber der Feind stimmt nie.
Denn es sind nur Bilder.

BILD OBEN: Widerstand / 66cm x 46cm / Acryl auf Zeichenpapier / 2010, Nr.10-092 /


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