Das Leben zieht nicht vorbei

2012, N° 35Der alte Mann hängt seinen Erinnerungen nach. Er sitzt auf der morschen Parkbank und hält seinen Stock zwischen den Beinen.

Er weiss, wer er ist, denn dieses Wissen erinnert ihn an all die Dinge, die er getan und unterlassen hat. Er hat mal dort gearbeitet, er hat mal diese Familie gehabt, er hat das und jenes erlebt.

Und da sitzt er nun und beobachtet, wie die Jahre an ihm vorbei gehen.

Aber eigentlich gibt es kein Leben, das vorbeizieht, sondern es wird immer wieder neu erschaffen: in jeder Sekunde.

Es gibt nichts anderes als das Lebewesen, das lebt.

Und die Erinnerungen sind auch keine gespeicherten Ereignisse, sondern sie werden jedesmal neu und ein klein wenig anders generiert, wenn wir durch irgendeine Assoziation an etwas von Früher denken.

Und daher erinnern wir uns manchmal an Dinge, die gar nie geschehen sind. Der alte Mann auf der Bank rekonstruiert also gerade seine Vergangenheit, er baut sie sich neu auf, und ärgerliche Dinge vergrößert er vielleicht und andere Dinge entstehen nicht mehr. Er verknüpft Dinge und während er zwar meint, er würde Geschehnisse Ausgraben (erinnern) ist er drauf und dran, die Geschehnisse im hier und jetzt neu entstehen zu lassen, sie jetz auf der Parkbank neu zu erleben und neu zu erleiden.

Wenn wir wirklich auf das Leben horchen, dann horchen wir nicht auf unsere Erinnerungen, sondern auf unsere Sinne. Im Jetzt.

Das ging mir unter anderem durch den Kopf beim Malen des obigen Bildes mit dem Namen  “Auf das Leben horchen”.


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