Wir sind Umgeben von Kreisläufen – so ist unser Universum organisiert.
Viele der Kreisläufe wiederholen sich immer wieder: Jahreszeiten, Mondwechsel, und täglich der Sonnenlauf. Viele Menschen gestalten ihren Lebensalltag unwillkürlich auch in Zyklen: der Weg zur Arbeit, die Alltagsroutine, die Reise in den Urlaub, die Familienfeiern. Auch hier: Selbst-Ähnlich. Gelegentlich fast identisch.
Andere Naturabläufe sind eher wie Spiralen (oder spiralförmige Zyklen).
Ein Bäumchen keimt, wächst und wird immer grösser: es ist eine Spirale vom Kleinen zum Großen. Andere Dinge beginnen riesengroß und verästeln sich dann ins kleinste Detail. Oder sie sehen nur aus wie Spiralen: eine Galaxis, ein Schneckenhäuschen ein Schweineschwänzchen.
In unserem Leben denken wir oft über dieselben Dinge nach oder wir lernen bei derselben Thematik immer mehr Dinge dazu. Das erscheint einen manchmal wie ein ewiger Kreislauf, man seufzt: Nichts neues unter der Sonne. Dann wieder spürt man, dass es eine emporstrebende Spirale ist, und man freut sich darüber: wie die Bergdohle, die in großen Kreisen vom Aufwind in schwindelnde Höhen getragen wird.
Das eigentümliche bei all diesen Kreisläufen, Zyklen und Spiralen ist, dass es kein Erreicht oder noch nicht Erreicht gibt.
Es geht immer weiter, es gibt zwar gelegentlich einen Knick oder eine Verwandlung, ohne dass aber deshalb die Wendeltreppe aufhören würde. Und so gibt es auch keine Erleuchtung/Erkenntnis an sich. Sondern man ist in Bezug auf die eine Sache ein wenig mehr erleuchtet und in Bezug auf andere Dinge eben ein bisschen weniger.
Die Spirale macht auch da keine Ausnahme.
Erleuchtet / 23cm x 29cm / Acryl auf Baumwolle auf Sperrholz/ 2006, Nr 06-104