Zu den Gerüchten der Kriegsvorbereitung gegen Iran

Iran

gibt es bei der Sueddeutschen einen interessanten Kommentar von Paul-Anton Krüger:

Amerikas Optionen

CIA-Chef Leon Panetta hat keine brandheiße Neuigkeit preisgegeben, als er im US-Fernsehen verkündete, dass Iran vermutlich weiter an der Entwicklung von Nuklearwaffen arbeite und binnen zwei Jahren eine einsatzfähige Atombombe bauen könne. Die CIA nähert sich damit nur der Analyse der meisten europäischen Geheimdienste an und bereitet eine Korrektur des ebenso viel zitierten wie umstrittenen, aber auch mutwillig einseitig ausgelegten Geheimdienstberichtes aus dem Jahr 2007 vor. Der war zum Ergebnis gekommen, Iran habe seine Waffen-Bemühungen wahrscheinlich 2003 eingestellt und danach nicht wieder aufgenommen.

Auf die neue Fassung dieses National Intelligence Estimate zu Iran wartet Washington seit Wochen genauso gespannt wie die europäischen Verbündeten. Der Bericht von 2007 war oft als Notbremse verstanden worden, als Mittel der Geheimdienste, um den Hardlinern der Bush-Regierung die Argumente für einen Krieg gegen Iran aus der Hand zu schlagen. Das neue Papier wird den Handlungsspielraum von Präsident Barack Obama nun wieder vergrößern.

In der Einschätzung der technischen Fähigkeiten Irans kehrt die CIA absehbar in den Konsens der Geheimdienste zurück. In den Mittelpunkt rückt nun aber die Bewertung der Intentionen Teherans. Panetta stellt ungefragt klar, dass die USA anders als Israel nicht glauben, dass die iranische Führung die Entscheidung über den Bau der Bombe bereits getroffen habe. Mit dieser Analyse lässt sich in der Debatte über den Umgang mit Iran eine Eindämmungsstrategie begründen. Die Option für einen militärischen Angriff auf die Atomanlagen ist allerdings auch nicht ausgeschlossen.
pkr

Quelle: Süddeutsche Zeitung


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