Wie wir in Andalusien mit der Hitze umgehen – 8. ultimative Tipps

Wenn ich so die Nachrichten aus Deutschland verfolge, sehe ich, dass die andalusische Hitze nun auch nach Deutschland gekommen ist. So, da habt ihr den Salat, erst meckern, dass es nur regnet und kein Sommer herrscht in den deutschen Gefilden, jetzt jammern, dass es zu schwül ist und man nix machen kann mit den Kids, außer sich ins kühle Nass begeben. Willkommen in meiner Welt, nur das hier Temperaturen von bis zu 45 Grad normalerweise von Juni bis September herrschen. Doch die Andalusier sind ja erfinderisch und haben den ein oder anderen Trick gegen die Hitze.

Das machen wir in Andalusien, wenn es richtig richtig warm ist:

1. Man zieht einfach mit dem gesamten Hauststand an den Strand. Wer schon einmal in Andalusien am Strand war, wird es wissen. Man findet hier nicht nur Großfamilien, die Klapptische und Stühle mitgebracht haben. Nein! Es werden Zelte und Pavillons, Gaskocher, Kühlschränke und Bierbankgarnituren an den Strand geschleppt. Der Strand wird zum Wohnzimmer umfunktioniert. Könnt ihr ja auch mal an der Ost- oder Nordsee ausprobieren.

2. Das Haus wird verdunkelt. Damit auch ja überhaupt keine Hitze in die Räume dringt, lassen die Andalusier die Jalousien bis zum Boden runter. Auch mein Mann macht das und am Anfang fand ich das total schlimm. Da scheint nun einmal die Sonne und dann ist es so dunkel zu Hause. Mittlerweile, nach neun Jahren Andalusien, mache ich es auch so. Denn es klappt, die Hitze kommt dann nicht mehr geballt in die Wohnung. Nur muss man dann halt das Licht ständig anknipsen.

3. Wir stöhnen und jammern auch. Ja, auch eingefleischte Andalusier fangen jedes Jahr aufs Neue an, sich über die Hitze zu beschweren. Das kühlt das Gemüt ab und man hat immer was zum Plauschen.

4. Die Klimaanlage. Nichts geht hier im Sommer ohne Klimaanlage. In den Einkaufszentren, im Büro, im Auto und auch zu Hause wird der Apparat zu Höchstleistungen angetrieben. Man sollte also immer ein kleines Jäckchen zur Hand haben, um sich nicht zu erkälten. Wer einmal eine Erkältung bei 40 Grad im Schatten hatte, weiß, wie ekelig das sein kann.

5. Verbarrikadieren. Wer nicht gerne an den Strand geht und kein Schwimmbecken sein eigen nennen kann, der verbarrikadiert sich einfach zu Hause. Also, wie gesagt, Rollläden runter, Licht und Fernseher an und warten bis es abkühlt. Viele Kinder kommen so erst gegen Mitternacht auf den Spielplatz. Dafür schlafen sie dann bis 11 Uhr. Wie es allerdings die Eltern mit ihrer Berufstätigkeit dabei machen, kann ich mir immer noch nicht erklären.

6. Duschen, duschen, duschen. Ja, Wasserknappheit wird hier nicht allzu ernst genommen. Das sieht man schon daran, dass viele Menschen bei laufendem Wasser ihre Teller abwaschen. Auch Duschen gehört zur Hitzebekämpfung dazu. Frühmorgens ein kühler Guss und abends gleich noch einmal. Das erfrischt, hält sauber und erfreut die Umwelt.

7. Viel trinken. Trinken soll man ja ausreichend, wenn es so warm ist. Die Andalusier machen das vor. Gerne genießt man schon mittags zwei, drei, vier oder auch fünf kleine Biere. Die sind so herrlich erfrischend, und kalt (die Gläser kommen aus dem Gefrierschrank), da ist die Hitze gleich viel besser zu ertragen.

8. Nichts machen. Der absolute Tipp bei dieser Affenhitze ist und bleibt nach wie vor das Nichtstun. Die Italiener haben dafür ja den schwärmerischen Namen “Il dolce far niente”, hier gibt es keinen Namen dafür, doch das Konzept ist das gleiche. Die Hitze stoppt jegliche Aktivität. Im August kann es schon einmal sein, dass kleine Läden oder Restaurants auch einmal den gesamten Monat geschlossen haben. Auch auf den Ämtern läuft nicht viel. Hinzu kommt der Megamittagsschlaf, Siestazeit ist von 14 bis 17 Uhr.

So, und jetzt probiert das mal in Deutschland und dann sehen wir mal, wie es um das Land in 2 Monaten bestellt ist :)


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