Wenn Rollstuhl einfach wäre … (2)

Wenn Rollstuhl einfach wäre … (2)Witzig, das Sanitätshaus, bei dem ich die Reifen bestellt habe, nachdem das alles erledigt war, mit der Krankenkasse, dem Hersteller, dem Gummi, dem Baum, der gepflanzt werden musste, um die Reifen herstellen zu können. Nachdem das alles erledigt war, und ich endlich darüber nachdenken konnte, den Rollstuhl in die Reparatur abzugeben, musste ich feststellen: das Sanitätshaus war nicht mehr. Aber das Schöne ist ja, die Sanitätshäuser, die gehen und die Akten bleiben, um zu wandern. Es stellte sich heraus, dass meine Akte bei einem Bekannten war. Nein, nicht bei dem davor, sondern dem davor. Der, der den vorherigen Rollstuhl zu Tode reparieren wollte, der, der dann so gequiekt hat, wenn ich um die Ecke kam, weil keine Schraube mehr original gesessen hatte. Wo dann selber die Krankenkasse auf die Überlegung kam, über einen neuen Rollstuhl nachzudenken.

Tja, ich gebe zu in dem Moment schwante mir nicht Gutes, aber man ist ja ausgeliefert durch die Verträge, die, die ja mit den Krankenkassen schließen, oder die Krankenkassen mit denen. Ich habe eine Email hingeschrieben, und habe eine Auflistung von Reparaturen gemacht, und wollte gucken, was passiert. Von der Arbeit her, kennt man es mittlerweile nicht mehr anders. Man macht ja alles per Email. Terminanfragen, Unterlagen schicken, wie auch immer. Und das Schöne ist: nicht nur, dass man einen Nachweis hat, dass man diese Mail geschrieben hat, man kann sie immer lesen, anders als am Telefon. Nein, das Beste ist, dass man diese Email irgendwann schreiben kann, ohne Rücksicht auf Öffnungs- und Arbeitszeiten.

Ich würde jetzt ungern wieder einen Absatz mit „Tja“ anfangen, aber tja… Ich bin mal wieder meiner Zeit voraus. Erstmal keine Antwort. Dann doch eine, dass man einen Termin mit mir ausmachen muss, war jetzt nicht ganz so überraschend, denn schließlich hatte ich ja vorgeschlagen, dass jemand vorbei kommt und sich das Elend anschaut. Scheint wohl zu funktionieren, vielleicht haben Technologien mittlerweile Einzug in Sanitätshäuser erhalten. Und das andere Sanitätshaus war einfach zu klein, um das alles stemmen zu können, und es lief am Schnürchen, das kann ich sagen. Nein, wirklich. Der Termin wurde ausgemacht, der Techniker kam vorbei, wir haben alles besprochen, er hat sich alles notiert, der Termin stand fest, der Reparatur stand nichts entgegen. Falls man jetzt denkt, es wäre eine Erfolgsgeschichte und der Text wäre hiermit zu Ende, wenn das der Fall ist, dann hat man den Titel nicht gelesen. Natürlich war das an der Stelle noch nicht zu Ende. Ich musste ja noch meinen Vater bitten, dass er den Rollstuhl abgibt, bzw. annimmt, wenn ich weg bin. Und eines möchte ich vorab erwähnen, an meinen Vater lag das Problem wohl nicht.

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