Wenn Rollstuhl einfach wäre … (1)

Wenn Rollstuhl einfach wäre … (1)Tja, was soll der Titel sagen? Es wird um den Rollstuhl gehen. Um seine Reparatur, und das hatten wir alles schon mal. Wer selbst einen Rollstuhl hat, wird wahrscheinlich jetzt schon wissen, was kommt, und der, der keinen hat, wird mir nicht glauben wollen. Aber es ist eine Geschichte, die ich trotzdem hier an dieser Stelle teilen möchte. Wieder mal zur Belustigung aus einer Verzweiflung heraus. Gepaart mit dem Gefühl, dass es alles nicht wahr sein kann, dass ich diskriminiert werde, dass ich nicht ernst genommen werde, dass ich einer von den Menschen in unserer Gesellschaft bin, die man nicht ernst nehmen muss. Die ihre Bedürfnisse allen anderen Menschen, allen anderen unterzuordnen haben, oder dass alles, was in jeglicher Hinsicht mit dem sozialen Bereich zu tun hat oder speziell mit Pflege, nicht effizient strukturiert nachvollziehbar sein muss. Ich sollte von Anfang an beginnen, ich weiß, wo war nochmal der Anfang in dieser ganzen Odyssee.

Nun. So ein Permobil, den ich ja mein Eigen nenne, meinen Begleiter in allen Lebenslagen sozusagen, der verschleißt schon mal. Die Reifen, der Sitz, das Bedienungsfeld. Und dann gibt es noch ganz viele andere Variationen von Anfälligkeiten, die ihn überkommen können. Was man diesem Rollstuhl lassen muss, dass er verdammt zäh ist. Vielleicht ist es auch so, wie bei den Hundebesitzern, die sich ihren Hunden anpassen? Oder war das anders herum? Ein Rollstuhl, der viel mitmachen muss, kann auch vieles mitmachen. Seltener macht er mir Sorgen, seltener ist es kaputt, und wenn er sich schon die Mühe macht, dann immer nur bei mir Zuhause, wo der Ausnahmezustand jetzt überhaupt nicht zu überbrücken wäre. Das, meine Freunde, ist die beste Funktion der Permobil von allen. Noch lange vor der Rückenlehne, der Stehfunktion, der Sitzkantelung. Aber, der Zahn der Zeit nagt auch hier. Der Verschleiß, der Rost, der fehlende Lack, das verbeulte Sitzkissen, die profillosen Reifen. Das muss man machen. Nicht nur dass man mit jedem Tag aufs Neue, damit rechnen muss, dass die Batterie schlapp macht, dass die Reifen platt sind, wobei ich gerne wissen würde, wie Vollgummireifen platt sein können.

Das muss man mal alles überprüfen lassen, reparieren lassen uns so weiter. Nun ja, ich habe leider kein Auto, deshalb weiß ich nicht, was es für einen Autofahrer bedeutet, sein Auto in die Werkstatt abgeben zu müssen, aber wenn ich mein Rollstuhl abgeben muss, dann… das geht nicht. Immer ist irgendwas. Auf der Arbeit brauche ich ihn, oder ich habe einen Termin wo ich ihn unbedingt brauche, oder ich brauche den Normalzustand für ein Testarbeiten, oder ich muss irgendwo doch alleine hin, oder es geht mir nicht so gut, dass ich auf die Variationen der Sitzverstellungen nicht verzichten kann, oder meine Termine sind nicht so planbar. Denn hier, wenn ich eines gelernt habe in all dieser Zeit, dass auch für Rollstühle zutrifft, dass man erst weiß was man hatte, wenn man es nicht mehr hat.

Die Reifen, die hatte ich schon letztes Jahr bestellt. Vor dem Winter, damit ich im Winter Profil habe. Im Januar waren die glaube ich auch schon da, aber da passte mir der Termin nicht. Und was war mit den anderen Reparaturen, und noch fuhr er ja. Und ich hatte überall diese Termine, wo ich ihn nicht abgeben wollte. Es hätte an dem einen Tag geklappt, aber an dem folgenden nicht, und die hätten gerne drei Tage gehabt, um die Reifen auszutauschen. Kann man drei Tage auf seine Beine verzichten? Oder bin ich jetzt zu pathetisch? Und so verging die Zeit, er fuhr immer noch, quiekte umso mehr, die Beschichtung der Steuerung wirkte besorgniserregend, die Batterie schien immer weniger zu halten, was sie vorher versprach. Und dann hatte ich die Idee, im Sommerurlaub, da bin ich doch fast zwei Wochen weg. Da steht er sowieso zuhause, da wird er nicht gebraucht. Auch wenn es mein größter Wunsch ist, den natürlich auch im Urlaub zu haben, glaube ich eher, dass so ein Flug plus die Barriereunfreiheiten in Polen eher als Bestrafung für ihn gelten sollten, als mir das Ganze angenehmer zu machen. Ich glaube nicht, dass er so was überstehen wird, also bleibt er immer zuhause. Der Plan war also, der Rollstuhl soll doch bitte vom Sanitätshaus abgeholt werden an dem Tag meiner Abreise, und wiedergebracht werden einen Tag vor meiner Rückkehr. Dass ich gar nicht auf ihn verzichten müsste und zum ersten Mal müsste sich ein Sanitätshaus nicht stressen, weil die Reparatur innerhalb eines Tages erledigt werden muss. Und es könnte alles gemacht werden, einschließlich der jährlichen Inspektion, die das letzte Mal vor drei Jahren durchgeführt wurde. An dieser Stelle: Grüße an meinen Gynäkologen, der kennt das Problem. Zurück zum Thema. Das war die Theorie, und die Idee die ich hatte…

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