Vor der LM Halle

Meine Teilnahme an den Berlin Open ist ja leider nun entfallen – schade, denn es wäre spannend geworden. Der letzte Finalteilnehmer hatte 565 Ringe in der Qualifikation. Das hätte ich mir auch zugetraut. – Nun, sei’s drum, nächsten Samstag sind die Landesverbandmeisterschaften; dann sehe ich ja, wo ich stehe.

Wintertraining

In den Weihnachtsferien intensiviere ich mein Training: vier Trainingstage am DI und DO von 16 bis 21 Uhr, jeweils mit folgendem Grundprogramm:

  • Aufwärmen mit dem Teraband etc.
  • Bewegungsablauftraining auf kurze Distanz (hohe Schussfrequenz)
  • Trefferbildtraining auf Wettkampfdistanz (niedrige Schussfrequenz)
  • Cool Down (Blindschüsse auf 7m-Scheibe)

Hinzu kommen noch zwei kurze Trainings an den Sonntagvormittagen. In dieser Zeit schieße ich innerhalb von 10 Tagen knapp 850 Pfeile. Dazu gehört je eine Leistungskontrolle an einem Vormittag (540 Ringe) und eine an einem Abend (562 Ringe). In dieser Zeit baue ich mir einen Kraftüberschuss auf, der bis zur Landesverbandmeisterschaft halten soll. Weiterhin stabilisiere ich meinen Bewegungsablauf und arbeite intensiv an meiner Bogenarmhaltung, dem Druckpunkt, dem Sehnengriff und dem Lösevorgang. Am Ende stellt sich heraus, dass der konstante Druckpunkt im Bogengriff das größte Problem darstellt: hier entscheidt sich, ob ich im Durchschnitt Passen mit 27 oder mit 29 Ringen schieße.

Zusätzlich nehme ich letzte Feintuning-Maßnahmen am Bogen vor: Befiederung mit 4″-Naturfedern, Bogenfeintuning (Rohschafttest, Gruppierungstests zur optimalen Einstellung von Buttonfederstärke und Sehnenstandshöhe) sowie zuletzt kleine Veränderungen an der Ausbalancierung des Bogens (Vorbaulänge, Gewichte an den Stabilisatoren).

Ich habe jetzt ein sehr gutes Gefühl: Bogen und Ausstattung sind optimal abgestimmt; meine Schießtechnik hat sich weiter verbessert; meine Treff- und meine Selbstsicherheit sind gestiegen. Anfang Januar beschließe ich dann auch, mich für die Rangliste in der FITA und im Feldbogen beim NSSV für das Sportjahr 2011 anzumelden.

Schießsportleiterausbildung

Am 8. Januar beginnt meine Fachschießsportleiterausbildung zum „SSL-Bogen“. – Drei Wochenenden in Folge, jeweils Samstag und Sonntag nach Sarstedt auf die Schulbank! Wir sind der erste Jahrgang, der nach dem neu erstellten Ausbildungsmodell des DSB geschult wird.

Am ersten Wochenende büffeln wir den Aufbau des Schützenbunds von der Vereinsebene bis hin zur internationalen Ebene und sprechen über die Arbeit und die Aufgaben des Schießsportleiters im Verein. Hinzu kommt dann das Studium der DSB-Sportordnung für alle relevanten Disziplinen, Bogenarten und Wettkampfformen. Dabei wird auch auf Feldbogenschießen, FITA-Regelwerk und Ligaordnung eingegangen.

In diesem Zusammenhang werden wir auch über die rechtlichen Aspekte des Schießbetriebs aufgeklärt: Schießstandordnung, sicherheitsgerechter Schießbetrieb, Versicherungsfragen usw. – Als Hausaufgabe bekommen wir auf, eine bestimmte Ausschreibung für einen Bogenwettkampf zu erstellen und am nächsten Wochenende abzugeben.

Am zweiten Wochenende dann endlich: Bogentechnik! – Wir besprechen den Aufbau der Bögen und diskutieren die weitere Ausstattung der Schützen. Der Bau einer Sehne wird besprochen und praktisch vorgeführt. Zu guter Letzt erarbeiten wir die Eigenschaften und die Auswahl der verschiedenen Pfeiltypen und -komponenten. Hierbei werden alle wichtigen Zusammenhänge wie Spine, Zuggewicht, Spitzengewicht, FOC usw. diskutiert. Am Ende dieses Wochenendes steht das praktische Basis-Setup von Recurvebögen in Gruppenarbeit einschließlich Rohschafttest.

Die schriftliche Prüfung und die Ausgabe der Lizenzen stehen am Ende des dritten Wochenendes. Bevor es soweit ist, werden wir mit dem „Positionsphasenmodell im Bogenschießen“ konfrontiert. Dieses Modell ersetzt nun als Lehrmeinung des DSB das Modell vom „kompletten Schuss“, das bisher Basis der Ausbildung in den Vereinen war.

Das „PP-Modell“ geht vor folgenden Positionsphasen im Bogenschießen aus:

  • Nullstellung: Standaufbau, Ausgangsaufstellung, Körperstreckung
  • PP-1: Vorbereitung: Fingerpositionierung, Griff- und Kopffixierung, Schulterpositionierung
  • PP-2: Vorarbeit: Anheben des Bogenarms, Schulterblattfixierung, Vorzielen
  • PP-3: Klickerendphase: Zughandpositionierung, Schulterblattpositionierung beim Auszug, Zielen, Lösen
  • PP-4: Nacharbeiten: Zughandpositionierung, Nachhalten
  • Nullstellung usw. usf.

Wir üben das PP-Modell als grundlegenen Positions-Bewegungsvorgang in Form einer Trockenübung und diskutieren über die Arbeit mit dem Modell im Kinder- und Jugendtraining. – Leider ist hiermit dann aber Schluss; zur Weiterarbeit am Schussablauf und der Schießtechnik wird auf die Trainerausbildung C verwiesen.

Zuletzt kommt noch ein Infoblock über Sportförderstrukturen (Rangliste, Kader, Leistungszentren) und über Anti-Doping-Regeln sowie eine Vorstellung der Ausbildungskonzeption von DSB und NSSV. Alle Teilnehmer/innen bestehen die Prüfung, eine mündliche Nachprüfung ist bei niemandem erforderlich. – Geschafft, ab in die Vereine!

Für mich heißt es nun aber: volle Konzentration auf die Landesverbandsmeisterschaft!


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