Autor: Wolfgang Herrndorf
Titel: tschick
Genre: Jugendroman
VÖ: 2010
ISBN: 978-3-499-25635-6
Umfang: 254 Seiten
„Zwei Jungs. Ein geknackter Lada. Eine Reise voller Umwege durch ein unbekanntes Deutschland“
… so heißt es auf der Rückseite der Taschenbuchausgabe von Wolfgang Herrndorfs „Tschick“. Und im Grunde ist damit fast die gesamte Handlung des Jugendromans zusammengefasst. Wer es ein bisschen genauer wissen will: Maik und Tschick gehen in eine Klasse, haben noch nie miteinander gesprochen und als sich das Schuljahr dem Ende zuneigt, werden die Beiden zu genau der gleichen Party nicht eingeladen. Was machen die Jungs stattdessen? Sie klauen ein Auto und machen Urlaub, wie ganz normale Menschen. Nun beginnt die große Fahrt in die Walachei oder irgendwohin, nur nicht auf die Autobahn. Dabei fallen sie auf. Doch sie treffen auf die zehn Prozent der Menschheit, die es gut mit ihnen meinen. Trotzdem läuft irgendwann alles aus dem Ruder und ihre Fahrt nimmt ein apruptes Ende.
Maik ist der Erzähler des Romans. Er spricht mit dem Leser, wie ein pubertierender Junge eben spricht, wenn er eine Geschichte erzählt. Seine Gedanken sind klar und nachvollziehbar, so dass der Leser mühelos folgen kann und sich nicht selten zurückversetzt fühlt in seine eigene jugendliche Gedankenwelt.
Besonders geliebt habe ich das erste Drittel des Buches, denn es zeigt Schulszenarien auf, die wohl schon jeder in der ein oder anderen Form erlebt hat. Jetzt in der Rückschau macht es Spaß darüber zu lesen. Der Roadtrip an sich hat mich jedoch etwas enttäuscht. Kaum eine Person, der die Jungs auf der Reise begegnen, kam mir in ihrem Wesen und ihrer Beschreibung bekannt vor – was zu einem Glaubwürdigkeitsproblem führte. Zudem kennt der Leser bereits das Ende und es kommt kaum zu Überraschungen auf den Weg dorthin.
Aber trotzdem sind die beiden Hauptfiguren durch und durch liebenswert, was das Buch überaus lesenwert macht.
Bewertung: 8 von 10 Rubinen
PS: Die Verfilmung von Fatih Akin läuft übrigens gerade im Kino!