Thomas Meinecke und Move D – WORK

Letztens kam ein neues, gemeinsames Projekt des Autoren Thomas Meinecke zusammen mit Move D über den Download-Kanal und ich war doch etwas enttäuscht, weil es nicht mehr den schönen Lesung-mit-Musik-Stil von Flugbegleiter hatte, sondern – wie die Süddeutsche Zeitung es nennt – ein „Konzept-Dance-Album“ mit eingeworfenen Kommentaren geworden ist.

Nun ja, mir hat es immernoch gefallen, da ich die House-Musik von Move D mag und die Lebensstil-Ausführungen und Gender-Erläuterungen von Thomas Meinecke zwischendurch sehr gern hatte. Ich hab das „Hörspiel“ beim Shopping durchgehört. Das ist ein sehr nettes Einkaufengehen geworden.

Thomas Meinecke und Move D – WORKEnthusiasten des Deep House à la Move D kann ich übrigens auch den Input Selector Podcast sehr ans Herz legen, mit mittlerweile 60 immer ca. 60-minütigen Remix-Alben ausgewählter DJs. Und wer das Hörkunst-Werk „Work“ als CD sein eigen nennen möchte, kann dies auch käuflich erwerben.

Bereits in den 1920er Jahren konnte man in den USA eine etymologische Vermischung der Sphären Arbeit und Liebe wahrnehmen, als nämlich sogenannte working girls (junge, berufstätige Frauen) nicht nur den ersten breiten, unübersehbaren Schwung mit bislang unbekannter Souveränität über ihre Sexualität verfügender Frauen markierten, sondern im gemeinen Umgangston konnte working girl stets auch eine Prostituierte bedeuten.

Im subkulturellen Jive bildete sich die Silbe work zunehmend zu einer Vokabel für selbstbestimmte, nicht selten sexuell dissidente Aktivitäten aus, bis sie in der überwiegend queeren, zumeist lateinamerikanischen Subkultur der (von Judith Butler und Madonna glorifizierten) voguenden Ballsäle Spanish Harlems zu einem zentralen Terminus wurde.

You Better Work hieß der Refrain des Superhits Supermodel der drag queen RuPaul, und das war wirklich nicht als Aufruf zur Arbeitsmoral gemeint. David Moufang und Thomas Meinecke haben sich durch das Repertoire dieser aufregenden Musik ge-arbeitet und aus unzähligen Samples, gepaart mit Aussagen einschlägig Involvierter, auch ihren eigenen Stimmen und Instrumenten, einen hypnotischen Mix produziert.

Mit Eric D. Clark, Thomas Meinecke, Move D

Erschienen als CD bei intermedium rec.

Komposition und Realisation: Move D / Thomas Meinecke
BR 2009, Länge: 51’20

Thomas Meinecke, geb. 1955, Schriftsteller, Journalist, Musiker. Seit 1998 gemeinsame BR-Hörspiele mit Move D alias David Moufang, geb. 1966, Musiker, Studiobetreiber, DJ: u.a. übersetzungen/translations (2007, Karl-Sczuka-Preis für Radiokunst).


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