Hinreißend vom ersten Ton an - mitreißend und ansteckend, vor allem dieses frostige, ewige Lächeln - oder nicht? Es beginnt mit "Also sprach Zarathustra" von Richard Strauß - Pathos pur - und führt in rasantem Tempo durch die verschiedensten Musikstile und Attitüden der Glitzerwelt, nie langweilig, immer voller Freude, oder? Helena Waldmann verspricht mit ihrem Tanzquartett, was sie sowieso nicht halten kann, in einer Art Varieté mit goldenen Rüschenvorhängen. "Das Glück kommt in zehn Minuten" verheißt eine Schrift im Hintergrund - aber auch der Tod "kommt in zehn Minuten", selbst, wenn man ihm seine Wut entgegenbrüllt. Wenn die Platte einen Sprung hat, erstarren die Gesten.
In einer gekonnten, höchst artistischen Revue wird das Glück vorgeführt und zugleich sein Tod - mit der Gefahr, in die hohle Banalität abzurutschen. Müsste Glück nicht tiefer reichen? 60 Minuten Kurzweil swingen an der Antwort vorbei.
Aber es lohnte, auch diesen Abend des Tanztheater International in Hannover zu besuchen! Die nächsten Termine u.a.: "Monchichi" der Kompanie Sébastien Ramirez am Dienstag, 4.9.; 28 Jahre in 28 Minuten von Storm am Mittwoch, 5.9.; und die Compania Israel Gálvan mit neu gegriffenem Flamenco am 6.9., Donnerstag.
Das Programm lässt sich hier abrufen.