Tag der Makronen – National Macaroon Day in den USA

Naschkatzen aufgepasst. Den 31. Mai feiert die USA als ihren nationalen Tag der Makronen (engl. National Macaroon Day - eher selten: Macaroon Day). Grund genug, diesen Food Holiday aus den Vereinigten Staaten mit einem eigenen Beitrag im Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt zu würdigen. Worum geht es bei diesem Ehrentag für die Dauerbackwaren?

Was sind Makronen?

Makronen zählen zur Familie der Dauerbackwaren, die in Deutschland als traditionelles Weihnachtgebäck bekannt und beliebt sind (siehe dazu auch den Beitrag zum World Baking Day (engl. Welttag des Backens) am 17. Mai). In den USA kennt man sie vor allem als Kokosmakronen, in Frankreich heutzutage vor allem als gefüllte Macaron (frz: Macaron Parisien). Kurzum, Makronen sind eine sehr vielfältige Gebäckfamilie, die trotz unterschiedlicher Rezepturen und Zutaten alle auf der dressierfähigen Makronenmasse basieren.

Woraus bestehen Makronen?

  • Basis einer jeden Makrone ist eine Masse aus Zucker, Eiklar und zerkleinerten Mandeln oder Nüssen (alternativ auch anderen Ölsamen wie z.B. Haselnüsse, Kokosraspel, Pistazien, oder Pfirsichkerne - nur Erdnüsse sind bei der Makronenherstellung ein Tabu).
  • Gegenüber vielen anderen Backwaren kommen Makronen-Rezepturen vollständig ohne die Zugabe von Mehl und Stärke aus. Ausnahme sind die Kokosmakronen.
  • In einigen Rezepten verwendet man anstelle der zerkleinerten Ölsamen auch Marzipanmasse oder andere Rohmassen. Die jeweilige Grundmasse bestimmt dann in der Regel auch den Namen des Gebäcks: Also Haselnussmakronen, Kokosmakronen, Marzipanmakronen.

Etymologie: Woher stammt der Begriff Makrone?

Sowohl die deutsche Bezeichnung Makrone als auch das englische Macaroon stammen vom französischen Wort macaron ab, welches auf den italienischen Dialektausdruck macarone zurückgeht.

Trotz dieses gemeinsamen sprachlichen Ursprungs, ist allerdings, sind die jeweiligen Bezeichnungen inhaltlich nicht ganz deckungsgleich. Während die Makrone in Deutschland als Sammelbegriff fungiert, bezeichnet das französische Macaron eine besondere Art von Mandelmakronen und die englische Variante - zumindest in den USA - Kokosmakronen (siehe dazu auch den Beitrag zum US-amerikanischen Tag der Mandel (engl. National Almond Day) am 16. Februar).

Sprachwissenschaftler sind sich nach wie vor nicht ganz über die genaue Herkunft des Namens einig. Man geht allerdings davon aus, dass die heutige Bezeichnung (inkl. aller sprachlichen Ableitungen) auf italienische Dialektbegriffe mit dem Wortstamm maccare (dt. zerstoßen) zurückgehen. Die folgenden beiden Varianten gelten als wahrscheinlich:

  • Der italienische Dialektausdruck macarone hat, das ursprünglich ein Nudelgericht mit Käse bezeichnete (siehe dazu u.a. die Ableitung Maccheroni bzw. Makkaroni als Sammelbegriff für verschiedene Hartweizennudeln).
  • Das sizilianische Wort maccarruni, das bereits seit 1279 bekannt ist und wahrscheinlich aus dem Arabischen stammt. Eine Bestätigung steht allerdings nach wie vor aus.

Demgegenüber vermuten andere Quellen eine Ableitung vom altgriechischen Wort μακαρία (makaria), das einen traditionellen Mehlbrei bezeichnete, der vor allem zu Beerdigungen gegessen wurde.

Eine kleine Kulturgeschichte der Makronen: Wer hat die Makrone erfunden?

Wirft man einen Blick auf die Geschichte dieser Backware, so verfügen die Makronen im Vergleich zu anderen Erzeugnissen dieser Kategorie über eine vergleichsweise lange Historie. Kulturwissenschaftler gehen heute davon aus, dass die Makrone aus der Küchentradition des Nahen Osten stammt. Konkret bezieht man sich hier auf verschiedene Varianten von Mandelkonfekt. Mit der Arabischen Expansion ab dem 9. Jahrhundert gelangt diese Speise auch nach Sizilien und in den von Arabern beherrschten Teil Spaniens, wo sie weiterentwickelt wurde.

Von Europa gelangten die Makronen dann mit den Einwanderern des 17. Jahrhunderts auch in die Vereinigten Staaten. Das erste bekannte Rezept stammt aus einem handgeschriebenen Kochbuch des frühen 17. Jahrhunderts, dass die Familie von Martha Washington zurückgeht. Auffällig an der hier beschriebenen Rezeptur ist die Verwendung von Rosenwasser und Moschus, welche die Nähe zur arabischen Kochtradition nahelegen. Mit dem vermehrten Import von Kokosnüssen im 19. Jahrhundert wurden die gemahlenen Mandeln mit der Zeit durch Kokosraspeln ersetzt und die Makronen wurden in der neuen Welt mit Kokosmakronen gleichgesetzt (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten und den Beitrag zum Internationalen Tag der Kokosnuss (engl. World Coconut Day) am 2. September).

Dauergebäck vs. Trendgebäck: Der Unterschied zwischen Makronen und Macarons

Parallel zum Siegeszug der Kokosmakrone in der neuen Welt begannen sich zu dieser Zeit in Frankreich die sogenannten Macarons durchzusetzen. Diese hießen zunächst noch le macaron parisien oder le macaron Gerbet (benannt nach dem ersten Konditor, der dieses Gebäck herstellte) und aufgrund seiner Zutaten nicht mehr zur Kategorie des Dauergebäcks zählte. Das französische Trendgebäck besteht primär aus einem Doppelkeks auf Basis von Mandelbaiser, zwischen den je nach Rezept verschiedene Cremes, Canache usw. gefüllt werden. Dementsprechend sollte man die Macarons auch immer frisch verzehren. Allzu lange halten diese sich nicht.

Wer hat den National Macaroon Day ins Leben gerufen?

Wie bei so vielen anderen US-amerikanischen Beiträgen aus dem Kalender der Keks-Feiertage gilt leider auch im Falle des National Macaroon Day, dass seine Hintergründe bzw. Ursprünge nicht sonderlich gut dokumentiert sind. So konnte ich im Zuge der Recherchen für den vorliegenden Beitrag weder einen Hinweis auf den möglichen Initiator noch das genaue Gründungsjahr herausfinden.

Eine mögliche Spur führt in diesem Kontext zum US-amerikanischen Blogger John-Bryan Hopkins, der auf seinem Portal foodimentary.com seit 2006 zahlreiche eigene Food Holidays ins Leben gerufen hat. Die frühste Nennung des heutigen Makronen-Tags geht auf den 26. Mai 2016 zurück. Wobei die von Hopkins initiierten Anlässe in der Regel nicht explizit auf dem Blog gekennzeichnet sind. Gegen Hopkins als Initiator spricht allerdings, dass sich der frühste Hinweis auf den National Macaroon Day in einem Beitrag auf dem Online-Kalender holidayinsights.com aus dem Mai 2006 findet. (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).

Nicht zu verwechseln ist der National Macaroon Day mit dem internationalen Macaron Day um den 20. März herum, der 2005 in der französischen Hauptstadt Paris ins Leben gerufen wurde und seitdem in vielen Städten und Ländern zu Ehren der französischen Macarons stattfindet (siehe dazu auch die Liste der weiterführenden Links unten).

Warum fällt der nationale Makronen-Tag der USA auf den 31. Mai?

Die zuvor skizzierte Unklarheit setzt sich dann auch mit Blick auf das gewählte Datum fort. Denn warum man sich seitens der unbekannten Initiatoren ausgerechnet den 31. Mai als Termin für den Nationaltag der Makronen in den USA ausgesucht hat, scheint nicht näher begründet zu sein. Auch hier also eher ein Beitrag aus der Kategorie der relativ willkürlichen kalendarischen Setzungen.

Insofern ist davon auszugehen, dass es keinen direkten inhaltlichen Bezug zum ebenfalls heute begangenen Weltnichtrauchertag (engl. World No Tobacco Day) bzw. dem US-amerikanischen Artikuliere-vollständige-Sätze-Tag (engl. National Speak In Complete Sentences Day) oder dem National Save Your Hearing Day (dt. Tag des Gehörschutzes) gibt.

In diesem Sinne: Guten Appetit und Euch allen einen tollen Nationaltag der Makronen. Egal ob in den Vereinigten Staaten, in Deutschland oder sonst wo auf der Welt. :)

Weitere Informationen zum Nationaltag der Makronen in den Vereinigten Staaten

Kategorien Keks-Feiertage, Kulinarische Kuriositäten, Mai Schlagwörter 31. Mai


wallpaper-1019588
altraverse stellt Shojo-Titel für Herbst 2024 vor
wallpaper-1019588
Ninja to Koroshiya no Futarigurashi: Manga erhält eine Anime-Adaption
wallpaper-1019588
[Manga] H.P. Lovecrafts Der leuchtende Trapezoeder
wallpaper-1019588
Gemüsebeet in Mai: Diese 10 Gemüse kannst du jetzt pflanzen