Wie die große spanische Tageszeitung El País berichtet hat, ist es dem katholischen Geheimbund Opus Dei (Werk Gottes) gelungen, die Webseite Opus libros seiner Kritiker zu zensieren. Ehemalige Mitglieder der katholischen Sekte hatten bisher unveröffentlichte Dokumente ins Netz gestellt, welche der Gründer der Vatikansekte, Josemaría Escrivá de Balaguer, einst verfasst hat. In ihnen werden unter anderem Anweisungen an die Mitglieder dokumentiert und sie geben Aufschluss über die Funktionsweise der Sekte und mussten nun nach einer vorläufigen Gerichtsentscheidung aus dem Netz genommen werden.
Dass man es in Spanien mit der Zensur nicht so genau nimmt, ist bekannt. Da wird schon mal eine Satirezeitschrift wegen “Ehrverletzung des Königshauses” aus dem Verkehr gezogen, es werden ganze Zeitungen illegal verboten und die verhafteten Journalisten sogar gefoltert. Nun hat in einer erstaunlichen Entscheidung ein Handelsgericht in Madrid die vorsorgliche Zensur gegen die Opus-Kritiker angeordnet, weil angeblich das Recht auf geistiges Eigentum verletzt worden sein könnte. Begründet wird das Vorgehen mit den Autorenrechten, denn die Autoren hätten das Recht “darüber zu entscheiden, ob das Werk und wie es veröffentlicht wird”.
Spanien: Vorsorgliche Zensur für das Opus Dei
Autor des Artikels : nicsbloghaus
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