Schweigen ist Gold?

Schweigen ist Gold?

In den letzten Wochen und Monaten geistert nur noch ein Schlagwort auf sämtlichen Radio- und Fernsehsendern, auf sämtlichen Titelblättern der Zeitungen herum: REVOLUTION.

Revolution in Tunesien, Revolution in Ägypten, Revolution in Jemen, Revolution in Jordanien. In all diesen Ländern schaffte es die Mehrheit der Staatsbevölkerung, sich aus ihrer geistigen Isolation zu befreien, aufzustehen und ihre Stimme gegen die ungerechten Regime zu erheben. Egal, ob sie erfolgreich waren, oder nicht, eines steht fest: Diese Menschen wollten nicht mehr schweigen. Sie wollten endlich das bekommen, was ihnen zusteht.

Bereits der Prophet Muhammad (saw) antwortete auf die Frage, welche Art von Dschihad die beste sei: „Ein wahres Wort zu einem ungerechten Herrscher.“ (An-Nasai)

Es scheint, als hätten sich viele Völker der (islamischen) Welt diesen Hadith zu Herzen genommen. Es geht dabei jedoch nicht nur darum, dass sich die Unterdrückten gegen die Unterdrücker wehren. Sondern dass auch die Menschen, denen es finanziell gut geht, die in wirtschaftlich tadellosen Verhältnissen leben, dieses Unternehmen unterstützen. Mittlerweile ist auch jedem Bewohner Deutschlands klar, was Mubarak, Ben Ali & Co. für Menschen sind: Ungerechte Herrscher!

Auch wir sollten unsere Stimmen erheben und unseren Geschwistern, aber auch nicht-muslimischen, aber dennoch unterdrückten Völkern zur Seite stehen. Welche Möglichkeiten haben wir? Erstmal ist es wichtig, möglichst viele Menschen auf die uns beschäftigende Lage eines bestimmten Landes aufmerksam zu machen. Im Falle Ägypten ist dies nicht schwer: Die Medien nehmen uns die meiste Arbeit ab.  Der nordostafrikanische Staat hat das maghrebinische Tunesien im Kampf um die Titelseiten abgelöst. Doch bald wird es sein, wie es mit dem Erdbeben in Haiti, wie es mit den Überschwemmungen in Pakistan war: diese Meldungen werden vergessen. Sie werden ersetzt durch neue Schlagzeilen, durch neue Naturkatastrophen und Politikskandale. Doch den Menschen dort geht es meist nicht besser als vorher. Deshalb ist es von enormer Bedeutung, diese Themen in unserem Umfeld am Leben zu erhalten. Man muss sich weiter informieren (Internet, internationale Zeitungen), weiter spenden (Spendenkonten von Hilfsorganisationen findet man bei Google zu Hauf), weiter HANDELN.

Abu Sa’id al-Hudri (r) hat gesagt, er hörte Allahs Gesandten (saw) sagen: „Wer von euch etwas zu Verabscheuendes sieht, soll es mit seiner Hand verändern, und wenn er dies nicht vermag, so soll er es mit seiner Zunge verändern, und wenn er (selbst) das nicht vermag, dann mit seinem Herzen und dies ist das Mindeste an Glauben.“ (Muslim)

Zu aktuellen Themen wird es immer – zumindest in relativ großen Städten – Demonstrationen, Kundgebungen und Informationsveranstaltungen geben. Wenn wir mitreden und vor allem mithelfen wollen, müssen wir uns erstmal ein gewisses Grundwissen über die Problematik eines Landes aneignen. Dann müssen wir uns fragen, wen wir alles darauf aufmerksam machen können: Familie, Freunde, Klassenkameraden bzw. Kommilitonen, Mitarbeiter, Nachbarn…

Eventuell eine eigene kleine Spendenaktion starten, insbesondere eben für Betroffene von Vorkommnissen, die bereits in Vergessenheit geraten sind (wie oben genannt, Pakistan und Haiti).

Ibn Abbas (r) überliefert, dass der Gesandte Allahs (saw) sagte: „Gesundheit und Zeit sind zwei Gaben, durch die viele Menschen übervorteilt sind.“ (Al-Bukhari, Muslim)

Wir leben in Deutschland. Uns geht es – zumindest materiell gesehen – gut. Wir können unsere Zeit, unsere Möglichkeiten, unser Geld, unser Wissen, unsere Bildung nutzen für Besseres, für Größeres. Sodass wir auch von unserem eigentlich sehr bequemen Standpunkt und Lebensraum aus nachhaltig Gutes für unsere Mitmenschen – und somit auch für uns – tun können.


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