Teil 2: Die Ankunft
Da war er nun und wusste nicht wohin. Die Reise nach Santiago sollte eine Neuorientierung werden, dabei verlor er als allererstes den Überblick. Zuviele Informationen strömten beim Verlassen des Zollbereichs auf ihn ein. Die Empfangshalle des Flughafens war überfüllt. Jeder suchte irgendwen und Taxiagenturen warben um Kunden. Er musste dem Getümmel entfliehen. Draußen vor der Tür steckte sich Salas eine Zigarette an und atmete durch. „Taxi, Señor?“ wurde ihm erneut angeboten. „Augenblick“ deutete Salas an. Der Fahrer nahm bereits seinen Rucksack zur Hand und verstaute ihn im Kofferraum. „Wo soll es hingehen?“ Das wusste Salas selbst gar nicht so genau. Er war gerade erst in in der chilenischen Hauptstadt angekommen und hatte kein genaues Ziel: „Wahrscheinlich ins Zentrum. Was kostet das?“ „10.000 Peso.“ Teuer oder nicht, Salas konnte das nicht einschätzen, ihm war es auch egal: “Na, dann los!“ Ob denn die Reise schön gewesen sei, wollte der Fahrer wissen. „Sie beginnt erst“, antwortete Salas und verblüffte dadurch seinen Gesprächspartner: „Aber Sie sind Chileno, oder?“ Eine Frage, die sich Salas selbst gestellt hatte: „Um das herauszufinden, bin ich hier.“ Er erklärte, dass er in Deutschland geboren und aufgewachsen war. Chile hatte er noch nie besucht. In den nächsten Wochen versuchte er etwas über seine Wurzeln zu erfahren, aber vor allem wollte er Fußball gucken. Sie verließen die Autobahn und fuhren auf die Alameda, Santiagos Hauptstraße, welche die Stadt von Osten nach Westen durchquert und an der Plaza Italia endet. Der Verkehr geriet ins Stocken. Sie waren zwischen Omnibussen eingeklemmt. Salas starrte aus dem Fenster. Er blickte auf die abgeblätterten jedoch bunten Fassaden der Altbauten und die modernen Hochhäuser. Überall waren Menschen, die irgendetwas verkauften: Eis, Cola, Zeitungen, Schoklade, Spielzeug. Selbst auf der Straße wuselten sie vor den Ampeln zwischen den Autos umher. Es wirkte chaotisch, doch es gefiel ihm. Der Taxifahrer bemerkte, wie sehr sein Passagier in das Panorama versunken war. „Tun Sie sich selbst einen Gefallen und vergleichen es nicht. Das hier ist Santiago, nicht Deutschland. Lassen Sie sich darauf ein und Sie werden es lieben.“ Ein weiser Ratschlag, erkannte auch Salas. Er hatte vor ganz tief in die chilenische Gesellschaft einzutauchen. Beginnen wollte er damit durch einen Stadionbesuch. Am Abend sollte das Abschiedsspiel seines Idols Marcelo Salas stattfinden. Deswegen hatte er diesen Tag als Beginn seiner Reise ausgewählt. „Was ist Ihr Verein?“ fragte er den Taxifahrer, um ihn in ein Fußballgespräch zu verwickeln. „La U“ antwortete dieser mit stolz. „Ach, das passt, Sie wissen bestimmt, wo es Karten für das Spiel gibt.“ „Ja, natürlich, am Estadio Nacional.“ Der Mann am Steuer riet dem Touristen besser gleich ein Ticket zu besorgen. Die Nachfrage war in den Tagen zuvor bereits sehr groß gewesen. „Dann fahren Sie mich doch bitte zum Stadion.“ Gerne, meinte der Fahrer ohne den Aufpreis zu vergessen. „Warum sind Sie ausgerechnet ein Fan von Salas?“, fragte er. Sein Kunde erklärte, dass er eigentlich Jose hieße, aber in Hannover von allen Leuten Salas gerufen wurde. Der Taxichauffeur lachte: „Josés, die Salas gerufen werden, treffen Sie heute Abend viele.“
Da war er nun und wusste nicht wohin. Die Reise nach Santiago sollte eine Neuorientierung werden, dabei verlor er als allererstes den Überblick. Zuviele Informationen strömten beim Verlassen des Zollbereichs auf ihn ein. Die Empfangshalle des Flughafens war überfüllt. Jeder suchte irgendwen und Taxiagenturen warben um Kunden. Er musste dem Getümmel entfliehen. Draußen vor der Tür steckte sich Salas eine Zigarette an und atmete durch. „Taxi, Señor?“ wurde ihm erneut angeboten. „Augenblick“ deutete Salas an. Der Fahrer nahm bereits seinen Rucksack zur Hand und verstaute ihn im Kofferraum. „Wo soll es hingehen?“ Das wusste Salas selbst gar nicht so genau. Er war gerade erst in in der chilenischen Hauptstadt angekommen und hatte kein genaues Ziel: „Wahrscheinlich ins Zentrum. Was kostet das?“ „10.000 Peso.“ Teuer oder nicht, Salas konnte das nicht einschätzen, ihm war es auch egal: “Na, dann los!“ Ob denn die Reise schön gewesen sei, wollte der Fahrer wissen. „Sie beginnt erst“, antwortete Salas und verblüffte dadurch seinen Gesprächspartner: „Aber Sie sind Chileno, oder?“ Eine Frage, die sich Salas selbst gestellt hatte: „Um das herauszufinden, bin ich hier.“ Er erklärte, dass er in Deutschland geboren und aufgewachsen war. Chile hatte er noch nie besucht. In den nächsten Wochen versuchte er etwas über seine Wurzeln zu erfahren, aber vor allem wollte er Fußball gucken. Sie verließen die Autobahn und fuhren auf die Alameda, Santiagos Hauptstraße, welche die Stadt von Osten nach Westen durchquert und an der Plaza Italia endet. Der Verkehr geriet ins Stocken. Sie waren zwischen Omnibussen eingeklemmt. Salas starrte aus dem Fenster. Er blickte auf die abgeblätterten jedoch bunten Fassaden der Altbauten und die modernen Hochhäuser. Überall waren Menschen, die irgendetwas verkauften: Eis, Cola, Zeitungen, Schoklade, Spielzeug. Selbst auf der Straße wuselten sie vor den Ampeln zwischen den Autos umher. Es wirkte chaotisch, doch es gefiel ihm. Der Taxifahrer bemerkte, wie sehr sein Passagier in das Panorama versunken war. „Tun Sie sich selbst einen Gefallen und vergleichen es nicht. Das hier ist Santiago, nicht Deutschland. Lassen Sie sich darauf ein und Sie werden es lieben.“ Ein weiser Ratschlag, erkannte auch Salas. Er hatte vor ganz tief in die chilenische Gesellschaft einzutauchen. Beginnen wollte er damit durch einen Stadionbesuch. Am Abend sollte das Abschiedsspiel seines Idols Marcelo Salas stattfinden. Deswegen hatte er diesen Tag als Beginn seiner Reise ausgewählt. „Was ist Ihr Verein?“ fragte er den Taxifahrer, um ihn in ein Fußballgespräch zu verwickeln. „La U“ antwortete dieser mit stolz. „Ach, das passt, Sie wissen bestimmt, wo es Karten für das Spiel gibt.“ „Ja, natürlich, am Estadio Nacional.“ Der Mann am Steuer riet dem Touristen besser gleich ein Ticket zu besorgen. Die Nachfrage war in den Tagen zuvor bereits sehr groß gewesen. „Dann fahren Sie mich doch bitte zum Stadion.“ Gerne, meinte der Fahrer ohne den Aufpreis zu vergessen. „Warum sind Sie ausgerechnet ein Fan von Salas?“, fragte er. Sein Kunde erklärte, dass er eigentlich Jose hieße, aber in Hannover von allen Leuten Salas gerufen wurde. Der Taxichauffeur lachte: „Josés, die Salas gerufen werden, treffen Sie heute Abend viele.“