Rezi: Du und Ich

Rezi: Du und IchAutorIn: Niccolò Ammaniti
Titel: Du und Ich
Band: Einzelband ; Hardcover
Verlag:  Piper
Genre: Drama
ISBN: 978-3-492-05504-8
Erscheinungsjahr: Febr. 2012
Seitenanzahl: 149
Altersempehlung: ab 16 Jahren
Kaufpreis: 8,99€
Krümelanzahl: 4
Erster Satz:
"Kaffee?"Eine Kellnerin wirft mir über ihr Brillengestell einen prüfenden Blick zu.
Inhalt: Flashback in die Vergangenheit.Lorenzo ist 14, unbeliebt und lebt in einem Kartenhaus, das er sich selbst erdacht hat. Doch schon bald bricht es über ihm zusammen, denn im Lügen scheint er nicht so gut zu sein. Genau in dem Moment taucht auf einmal eine junge Frau auf. Olivia, seine Halbschwester und drogensüchtig. Gebrechlich wie er ist, rückt Lorenzo seiner Schwester immer näher. Erfährt von ihrem Schicksal und gibt auch seine Geheimnisse preis. Und bevor die seltsame Begegnung ein jähes Ende findet, geben sie einander ein Versprechen. Ein Versprechen für die Zukunft und das Veränderung bedeutet.
Meine Buchgeschichte:In einem hübschen Antiquariat in Hamburg habe ich dieses hübsche Hardcover erstanden. Nicht einmal die Zugfahrt nach Hause habe ich benötigt, um mich der kompletten Geschichte anzunehmen. Kurz bevor ich das Buch zuschlug, war ich bitter enttäuscht. Als ich dann aber auch die letzte Seite gelesen hatte, war mein Gemüt besänftigt, wenngleich auch voll Trauer.Ein bewegendes Buch!
Meine Meinung:Die Geschichte hatte mich schon seit langem angesprochen und auch der Titel interessierte mich. Er verrät zwar nicht viel. Aber er erweckt doch den Eindruck, dass Zwischenmenschlichkeit im Vordergrund steht. Diese Leichtigkeit im Titel wird übertragen auf die netten und ruhigen Figuren der Geschichte. Besondere Tiefe erlangt er erst, als die Halbschwester Olivia auftaucht... Im Prolog begegnen wir einem erwachsenen Lorenzo. Mit ihm zusammen reisen wir zehn Jahre zurück in das vergangene Rom. Dort offenbart er uns sogleich eine viel unreifere Persönlichkeit seiner selbst. Mit geringem Selbstwertgefühl schildert er uns die Welt, wie er sie sieht. Dabei benutzt der Autor so behutsame Worte, dass man sich sinnlich berührt fühlt. Langsam werden wir an die Verlorenheit der kleinen Gestalt herangeführt, ganz sachte. Und trotz des behutsamen Schreibstils erscheinen die Protagonisten klar und stark gezeichnet, authentisch und sehr glaubwürdig.
Ammaniti besticht mit seinem sprachlichen Können. Jedes seiner Wort ist wohlüberlegt und trifft mitten ins Schwarze, mich genau ins Herz. Seite 42 >> Ich imitierte sie zurückhaltend. Es ist nur ein kleiner Schritt von der Imitation zur Karikatur.<<
Dabei kommt zum Glück keinerlei Gefühlsduseligkeit rüber. Ohne abzuscheifen bleibt die Erzählung am Kern der Geschichte und folgt dem roten Faden. Realistische Dialoge vereinen sich mit sinnigen Gedankengängen der Charaktere. Es macht richtig Spaß dieses Stück Literatur zu lesen!
Mir ist sehr wichtig zu erwähnen, dass es sich hierbei um kein Jugendbuch handelt. Lorenco mag in seiner Erzählung ein pubertierender Jugendliche sein. Doch die Tragweite, die seine Geschichte annimmt, würde jeden Rahmen eines Jugendbuches sprengen. Ich bin davon überzeugt, dass viele junge Leser zwar Interesse an der Thematik bekunden, aber noch lange nicht die innere Reife für diesselbe besitzen. Denn hier geht es nicht nur um das schnöde Nehmen von Drogen wie bei "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" ... dies ist ein Rückblick eines jungen Mannes. Er schaut auf seine Jugend zurück und entdeckt dabei ein Detail, das für den aktuellen Moment von großer Bedeutung ist. Viel Wut und Beklemmen liegt in diesen Erinnerungen. Und Ammaniti schafft es grandios dies alles in wenigen Worten widerzugeben. Ja, er ist brilliant, denn seine Wortwahl ist es ebenso.
Meine Rezension klingt bislang nach einer wahren Lobeshymne. In dem Roman fühlte ich mich nämlich wirklich gut aufgehoben. Dennoch konnte "Du und Ich" bei mir nicht die volle Punktzahl erreichen. Natürlich möchte ich darauf auch noch eingehen. Und zwar hatte ich leider manches Mal das Gefühl, dem Autor einen Schritt voraus zu sein. Ich ahnte bereits, welche Figur als nächstes auf den Plan treten und welche Stimmung den Protagonisten anschließend einnehmen würde. Wie bereits erwähnt, sorgte ich mich zum Ende hin immer wieder um die Schlusspoente. Ich hatte Angst, dass der Autor es mir damit doch noch versauen könnte. Das tat er nicht! Ich war beruhigt, zufrieden, eine glückliche Leserin. Doch für die 5 Krümel hat es nicht gereicht.


Mein Fazit:
Unendlich berührend und dramatisch in so authentischer Erzählweise! Respekt, ~ 5 Krümel ~
Jimmy


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