Gefühlt ewig lag das Puppenmaterial herum bis ich endlich Zeit und Muße hatte mich der Entstehung einer Puppe zu widmen. Eine Puppe herzustellen ist etwas das man nicht einfach so nebenbei macht, wie z.B. etwas zu stricken. Das tu ich oft abends neben dem Fernsehen oder beim gemütlichen Zusammensitzen mit Freunden. Eine Puppe erfordert wesentlich mehr Aufmerksamkeit. Nicht nur um es „gut" zu machen, sondern vor allem um wirklich sein Herz hinein zu legen und so der Puppe Lebendigkeit zu verleihen. So hat es diesmal etwas länger gedauert bis ich mich dran gemacht habe, denn auch wenn ich immer wieder mal Zeit gehabt hätte, war in mir zu viel Unruhe.
Begonnen habe ich dann erstmal mit dem Zuschneiden der Trikot-Teile. Das war flott gemacht. Aber das Gefühl passte immer noch nicht, daher blieben die Stücke erst noch eine Weile liegen. Aber eines abends hatte ich so Lust darauf dieses Projekt jetzt endlich in Angriff zu nehmen, dass ich die Wolle herauskramte und begann den Kopf zu formen. Es fiel mir erstaunlich leicht, genauso wie das vorläufige Platzieren von Augen und Mund. Lediglich die Nase machte mir etwas Schwierigkeiten.
Ein paar Tage später, als meine Tochter bei ihrer Oma war, setzte ich mich an die Nähmaschine und nähte den Körper. Das Stopfen der Beine dauerte etwas länger, denn irgendwie fand ich die richtige Fülle nicht so recht und auch das Abnähen der Beine vom Oberkörper bedurfte einiger Anläufe. Da ich die Puppe ja verschenken möchte, sollten die Nähte wirklich gut sitzen und halten. Das gleiche galt für das Annähen der Arme. Wie bei unserer Maxi klappte das Annähen des ersten Armes super, mit dem zweiten ärgerte ich mich dann eine Weile herum. Das ist dann auch ein Punkt, an dem ich alles für ein paar Tage beiseite lege, bis mein Ärger über mich selbst verraucht ist und ich mit neuer Geduld wieder ans Werk gehen kann.
Und dann endlich werden Kopf und Körper vereint. Eigentlich eine etwas pfrimelige Aufgabe, aber erstaunlicherweise eine die mich sehr erfüllt. Es ist einfach so schön dann die fast fertige Puppe in den Händen zu halten. Endlich sieht man ob das alles so zusammen harmoniert und man kann sich die fertige Puppe noch besser vorstellen.