„Ich könnte das nicht. Ich weiß doch sonntags noch nicht, was ich dienstags essen will.“
Gehörst du also auch zu denjenigen, die jeden Tag nach der Arbeit noch einen Zwischenstopp im Supermarkt einlegen, um genau das einzukaufen, was du für den Abend brauchst? Und das Frühstück lässt du aufgrund des morgendlichen Zeitmangels lieber ausfallen, der Bäcker liegt ja auf dem Weg zur Arbeit – der versorgt dich dann auch gleich mit einem lieblosen Mittagsbrötchen? Oder du gehst zur Tanke? Oder zum Imbiss?
Essen ist ein sehr persönliches Thema. Jeder fühlt sich angegriffen von der Ernährungsweise eines anderen. Dass man manchmal aber auch sehr lohnende Blicke über sprichwörtliche und wortwörtliche Tellerränder werfen kann, möchte ich euch heute beweisen.
Meal prep – alles wird eingetuppert
Man muss nicht mal ein besonderes Interesse an der Zubereitung von Mahlzeiten haben, um auf den Trend aufmerksam zu werden, der unter Ernährungsbewussten um sich greift. Auf Instagram ist er wahrscheinlich jedem schon mal begegnet: Meal prepping.
Die Idee dahinter: Immer zu wissen, was man isst. So ist man einerseits davor gefeit, irgendwelchen Mist zu kaufen, um die Mittagspause zu überbrücken. Andererseits weiß man auch ganz genau, was in seinem Essen drin ist. Man hat es schließlich selbst zubereitet. Das unterstützt gleichzeitig das Bedürfnis, sich „clean“ zu ernähren, also ohne (unnötige) Zusatzstoffe, die wir heute in vielen verarbeiteten Lebensmitteln finden.
Für mich persönlich ist Meal prepping eine Möglichkeit, meinen Feierabend zu entzerren. Damit spare ich Zeit und Nerven. Denn ich mache mir nur einmal in der Woche Gedanken darüber, was ich essen will und dafür einkaufen muss. Ich muss mir nicht abends nach einem langen Arbeitstag und Sportkursen noch überlegen, ob ich für den nächsten Tag ein Mittagessen habe und ob noch genug zum Frühstücken da ist. Ich muss auch nichts mehr abends um 9 oder 10 schnippeln oder vorkochen. Nur bei Salaten mache ich das noch. Ansonsten habe ich meine Abende unter der Woche ziemlich davon befreit. Sicher, ich koche noch das Abendessen, zumindest an drei oder vier Abenden, aber auch das ist geplant und die Zutaten sind da.
Vier Fragen zum Meal prepping
Seit ich mich mit Meal prepping beschäftige und meine sonntäglichen Bilder auf Instagram teile, erreichen mich immer wieder Fragen zu dem Thema. Die häufigsten möchte ich euch heute beantworten – und euch vielleicht auch auf den Geschmack bringen?
Wie lange dauert es, das Essen für eine Woche vorzubereiten?
Das hängt von vielen Faktoren ab: Im Sommer esse ich häufiger Salate, die bereite ich nicht schon sonntags vor, also fallen am Sonntag ein paar Vorbereitungsmaßnahmen weg. Außerdem gibt es Wochen, in denen keine fünf Arbeitstage sind – auch da geht die Vorbereitung schneller. Manchmal koche ich mehr, mal weniger für Herrn Fuchs mit. Auch davon hängt die Dauer des Meal preps ab. 2 Stunden sind aber sehr realistisch. Weniger ist es selten. Mehr manchmal.
Wie lange halten Chiapudding, Zoodles & Co.?
Auch das ist unterschiedlich, aber mittlerweile habe ich Erfahrungswerte.
Fertig geschnittene Zoodles halten zwei Tage, danach werden sie bitter. Das gilt auch für Zucchini-Sticks für zwischendurch.
Chiapudding und geschnittenes Obst mit Joghurt oder Quark halten in verschlossenen Schraubgläsern fünf Tage im Kühlschrank. Ich lagere die Sachen natürlich auch bei der Arbeit bis zum Verzehr im Kühlschrank.
Aufläufe, Suppen und Eintöpfe lassen sich problemlos einfrieren, bis sie zum Einsatz kommen. Außerdem lassen sie sich in großen Mengen vorbereiten, wenn man den Platz in der Tiefkühltruhe hat. So kann man gut auf Vorrat produzieren, wenn man weiß, dass stressige Tage anstehen.
Werden Obst und Gemüse nicht alt und matschig oder trocken?
Ich gebe zu: Nach vier oder fünf Tagen im Kühlschrank schmecken Obst und Gemüse natürlich nicht mehr genau so wie frisch geschnitten. Von „alt“, „matschig“, „gammelig“ oder „faulig“ sind sie aber noch weit entfernt. Das sind übrigens alles Begriffe, die mir im Zusammenhang mit den besagten Fragen bereits um die Ohren gehauen wurden.
Auch hier habe ich mittlerweile Erfahrungswerte. Geschnittene Gurken muss man am nächsten Tag verzehren. Zucchini halten zwei Tage. Möhren und Paprika schaffen fünf, wobei Möhren eher trocken werden. Je weniger Schnittstellen das Gemüse hat, desto besser. Um dem Austrocknen vorzubeugen, lege ich immer ein feuchtes Küchenpapier mit in die Tupperdose. Das funktioniert sehr gut. Bei Paprika muss man allerdings aufpassen, dass diese Kombi nicht zu Schimmel führt. Ich bin daher dazu übergegangen, mein Gemüse höchstens für vier Tage zu schneiden – das ist eine sichere Zeitspanne. Für den fünften Tag, der ja in der Regel der Freitag und damit ein kürzerer Arbeitstag ist, habe ich eine Packung Mandeln in der Schreibtischschublade.
Insgesamt klappt das mit der Haltbarkeit sehr gut, solange man auf die kühle Lagerung achtet.
Bereitest du wirklich ALLE Mahlzeiten vor? Auch das Frühstück?
Fast alle. Was ich nie vorbereite: Das Abendessen. Das mache ich immer an dem Abend. Wobei man dazu sagen muss, dass ich an zwei Abenden in der Woche so spät vom Sport heim komme, dass ich da eh nur noch Avocado oder Eier oder Magerquark esse – also keine große Kochkunst mehr veranstalte. An einem Abend in der Woche gehe ich oft essen und dann bleibt nur noch ein Abend unter der Woche – die restlichen sind Wochenende und da koche ich eigentlich immer.
Das Frühstück lässt sich gut für die ganze Woche vorbereiten, wenn es sich um Breakfast Quinoa handelt. Ob man eine oder fünf Portionen kocht, macht ja keinen Unterschied und da kann man auch gleich fünf kochen. Bei Porridge oder Frühstücksbrei wiege ich die Menge am Vorabend ab, weil es sich da nicht wirklich lohnt, das schon am Sonntag zu machen.
Auch das Obst fürs Frühstück schneide ich manchmal erst am Vorabend. An manchen Tagen sogar erst morgens.
Preppst du auch schon? Oder brauchst du noch Tipps? In einem weiteren Beitrag gebe ich dir Ratschläge, wie du das Meal prepping in einen Alltag einbinden kannst.
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