#Merkelsprech

Ein Doktortitel in Physik ist für eine Bundeskanzlerin keine Entschuldigung für schlechtes, wirres Deutsch. Es klingt meist so, als überlege sie sich erst im Verlaufe eines Satzes, wo sie landen will. Als wolle sie ursprünglich ein klares, kontroverses Statement machen, das ihr Profil schärft, und dann im gleichen Atemzug schon all diejenigen wieder einsammeln, die sie dabei verliert. Im Ergebnis schwurbelt sie rum:
Wir werden jeden im Lande fragen: Wenn du irgendwo raus willst, was ist dein Beitrag, dass wir woanders einsteigen?
Will man irgendwo raus? Oder will man aus irgendetwas raus, oder hat sie hier geschwäbelt? Und die angehängte Frage geht so überhaupt nicht: Was ist Dein Beitrag zum Einstieg in eine Alternative, hätte sie z.B. fragen können.
Wir schauen, ob wir die Brücke noch einmal verkürzen können.

Da sieht man, wie unpassend die Metapher von der "Brückentechnologie" ist. Eine Brücke überspannt eine vorgegebene Lücke. Diese Lücke besteht in diesem Bild zwischen den vermeintlich unterschiedlichen Kostenniveaus von Kern- und Windenergie. Wer den Weg in das Zeitalter der regenerativen Energien verkürzen will, muss nicht die Brücke verkürzen -denn dann fehlt am Ende ein Stück- sondern die zu überspannende Lücke.
Die Berichte über die nuklearen Folgen des schrecklichen Erdbebens und der furchtbaren Flutwelle in Japan sind widersprüchlich.
Merkel auf der Pressekonferenz zu Fukushima
Frage: Was sind "nukleare Folgen"?
Denn wir können nicht so tun, als ob die Ereignisse in Japan schon deshalb keine Auswirkungen auf die ganze Welt, auf Europa und auf unser Land hätten, weil derartig gewaltige Erdbeben und Flutwellen nach menschlichem Ermessen bei uns nicht eintreffen werden.

Drei Verneinungen hintereinander versteht niemand mehr. Zumindest nicht im gesprochenen Wort.
Wir können nicht einfach zur Tagesordnung übergehen und die bisherige unbestrittene Sicherheit unserer kerntechnischen Anlagen zum Maßstab auch des künftigen Handelns machen, ohne dass wir infolge der jüngsten Ereignisse einmal innehalten.
Merkel als nacheilende Prophetin, die mit einer Erkenntnis glänzen will, die ihre gefühlten Parteifreunde schon vor ihr ausgesprochen haben. In diesem Satz stecken alle Widersprüche: Etwas in Frage stellen, was keiner in Frage stellen will, weil die Antwort unbequem sein könnte, und deshalb noch mal die alte, aber soeben widerlegte Gewissheit betonen. Den widersprüchlichen Worten ließ sie ebensolche Taten folgen: Sie delegierte die große Frage an zwei Kommissionen, die nochmals altbekannte Denk- und Argumentationsmuster wälzen sollten. Die Frage wurde nicht auf einen Nenner gebracht, sondern Interessen ausgeliefert und atomarisiert. Eine "Ethikommission" hätte Normen zum Umgang mit Risiken aufstellen können. Z.B. durch Vergleiche. Z.B. mit dem Risiko "Terroranschlag". Zu welchen Kosten versuchen wir Terroranschlägen vorzubeugen? Und welche Kosten, die ein Anschlag auslösen würde, vermeiden wir dadurch? Welche ethische Norm wenden wir dabei an?
Noch mehr #Merkelsprech und Analysen gibt es hier:
http://alternativlos.org/12/
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