Auszug aus Kurierartikel vom 24.1.2011: Im Rahmen einer Studie im Auftrag der Arbeiterkammer (AK) sind Wissenschafter den Bedingungen und der Qualität des Arbeitslebens Älterer nachgegangen. 4500 Personen wurden ausführlich befragt – auch nach ihrem Wunsch auf Frühpension. Alarmierend sind vor allem zwei Resultate: Jeder Vierte über 40 hat den Wunsch nach Pension. Jeder Fünfte ist bereit, finanzielle Nachteile durch Abschläge bei Frühpension in Kauf zu nehmen. Dabei hätten grundsätzlich 56 Prozent vor, bis zum gesetzlichen Pensionsantrittsalter zu arbeiten.
Was Menschen vor allem zwischen 40 und 55 Richtung Pension zieht, sind laut Studie folgende Faktoren: Eine Verwendung, die nicht der Qualifikation entspricht und fehlende Entwicklungsperspektiven; Stress ohne genügend Erholungsphasen; fehlende Möglichkeiten, die Arbeitsabläufe mitgestalten zu können; zu wenig Anerkennung der Leistung.
„Die Arbeitswelt ist für viele so unwirtlich geworden, dass sie es nicht mehr aushalten und krank werden. Es sind die Arbeitsverhältnisse, die immer öfter darüber entscheiden, ob das Arbeitsleben zu Ende geht. Finanzielle Nachteile werden dabei in Kauf genommen“, fasst AK-Experte Gernot Mitter das Ergebnis zusammen.
„Wir brauchen eine Trendwende“ Lange wird diese Entwicklung nicht mehr gut gehen: Ab 2020 ist knapp ein Drittel der Erwerbsfähigen älter als 50. Hält die Frühpensionierungswelle an, gehen sie spürbar am Arbeitsmarkt ab. Mitter: „Es gibt dann zu wenige Junge, die die Älteren ersetzen könnten. Wir sind auf deren Arbeitskraft angewiesen und brauchen eine Trendwende. Das ist für den Wirtschaftsstandort von großer Bedeutung.
