Inhaltsstoffe: Was sollte nicht im Hundefutter sein?

Die Inhaltsstoffe auf den Etiketten des Hundefutters sind ebenso irreführend wie bei Lebensmitteln. Als informierte Hundehalterin sollten Sie die Etiketten also lieber zweimal lesen.

Häufig täuschen wohlklingende Namen über zweifelhafte Inhaltsstoffe hinweg. Häufig kämpfen Lobby und Industrieverbände bewusst für schleierhafte Bezeichnungen. Für mich grenzen die Inhaltsstoffe an Etiketten-Schwindel.

Inhaltsstoffe, die nicht enthalten sein sollten

Bei Hundefutter gibt es eine Reihe von Zutaten, die Sie vermeiden sollten. Diese Stoffe sind nicht notwendig und werden kritisch gesehen, weil sie die Gesundheit der Tiere beeinträchtigen können.

Gestrecktes Hundefutter können Sie leicht an den folgenden Inhaltsstoffen erkennen, die nicht im Hundefutter enthalten sein sollen:

  • Geschmacksverstärker, wie zum Beispiel Glutamat, Mononatriumglutamat, Hefeextrakt
  • Fettzugaben
  • Getreide, wie Weizen, Soja oder Mais
  • Milchprodukte
  • Tierkörpermehl, Tiermehl
  • Tierische Nebenerzeugnisse
  • pflanzliche Nebenerzeugnisse
  • Molkereierzeugnisse
  • Bäckereierzeugnisse

Mit E-Nummern sind diese bedenklichen Zusätze gekennzeichnet:

  • Farbstoffe
  • Aromastoffe
  • Konservierungsstoffe
  • Lockstoffe
  • Appetitanreger

Zum Beispiel werden Konservierungsstoffe zugesetzt, um die Haltbarkeit von Hundefutter zu verlängern. Um synthetische Konservierungsstoffe wie BHT, BHA und Ethoxyquin sollten wir einen Bogen machen, weil sie Allergien auslösen und die Gesundheit gefährden können. Leider gibt es viele Schlupflöcher in den Gesetzen.

Farbstoffe in Hundefutter sorgen nur dafür, dass uns die Produkte besser gefallen. Diese Zusätze haben keinen ernährungsphysiologischen Vorteil für Ihren Hund. Einige Farbstoffe können sogar allergische Reaktionen hervorrufen.

Aromen werden dem Futter zugesetzt, um die Akzeptanz des Futters zu erhöhen. Wenn es denn sein muss, achten Sie auf natürliche Aromen aus Fleisch oder Fisch. Chemische Zusätze sollten keine enthalten sein.

Tierische Nebenerzeugnisse sind Teile von Schlachttieren, die nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt sind. Das können Fleisch, Innereien und Knochen von guter Qualität sein. Allerdings lassen sich unter dieser Bezeichnung auch minderwertige Abfälle aus der Schlachtindustrie verstecken. Je nach Hersteller führt das schnell zu Intransparenz und einem Vertrauensverlust bezüglich der Nährstoffzusammensetzung.

Geschmacksverstärker wie Mononatriumglutamat (MNG, E621) werden hinzugefügt, um das Futter schmackhafter zu machen. Persönlich halte ich diese Stoffe für Teufelszeug. Glutamat kann gesundheitliche Probleme verursachen und unnatürliche Fresslust fördern. Weltweit ist Glutamat als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen. Der Stoff lässt sich prima als Hefeextrakt verstecken.

Billige Füllstoffe wie Soja und Weizen sind kostengünstige Zutaten. Damit lässt sich der Protein- und Energiegehalt des Futters erhöhen. Je nach Menge ist Getreide oft schwer verdaulich. Und einige Hunde reagieren mit Allergien oder Unverträglichkeiten.

Zucker und andere Süßungsmittel werden dem Hundefutter zugesetzt, um den Geschmack zu verbessern. Diese können jedoch zu Gewichtszunahme, Zahnproblemen und im schlimmsten Fall zu Diabetes führen. Im Hundefutter ist Zucker völlig unnötig für die Ernährung Ihres Vierbeiners.

Analytische Bestandteile von Hundefutter

Bei den Inhaltsangaben stolpern Sie bestimmt über die folgenden vier Bezeichnungen. Denn nicht jeder weiß, was sich hinter diesen „Roh"-Zutaten verbirgt:

Das sind die sogenannten analytische Bestandteile von Hundefutter. Diese haben eher eine theoretische Aussagekraft. Über das Verhältnis der Inhaltsstoffe sollen die Zusammensetzung des Hundefutters vergleichbar werden.

Es steckt nicht das dahinter, was Sie auf den ersten Blick vermuten werden. Deshalb beschreiben wir die vier Inhaltsstoffe im Folgenden ausführlich.

Was ist Rohasche im Hundefutter?

Rohasche sieht auf den ersten Blick am widerlichsten aus. Allerdings stimmt die Vermutung nicht, dass tatsächlich Asche oder Verbrennungsrückstände als billiges Füllmaterial beigemengt werden.

Der Begriff Rohasche ist ein hypothetischer Wert. Damit wird angegeben, welche Menge an Mineralstoffen übrig bleiben würde, wenn das Futter verbrannt würde.

Achten Sie auf einen Rohasche-Anteil unter 4 %. Ein höherer Wert deutet auf minderwertige Zutaten im Hundefutter hin.

Rohprotein im Hundefutter

Klingt Rohprotein in Ihren Ohren fast so gut, wie Rohkost oder rohes Fleisch?

Schön wäre es. Proteine bezeichnen lediglich Eiweißverbindungen. Allerdings bedeutet das nicht, dass dieses Rohprotein aus feinsten Rindersteaks besteht.

Außerdem können Sie aus dieser Pflichtangabe nicht darauf schließen wie verwertbar die Proteine für Ihren Hund sind.

Hundefutter deren Zusatzstoffe damit getarnt sind sollte lieber nicht für eine gute und ausgewogene Hundeernährung gelten.

Was bedeutet Rohfaser im Hundefutter?

Der unverdauliche Anteil an pflanzlichen Bestandteilen wird als Rohfaser angegeben. Da Hunde sehr wenige Ballaststoffe in der täglichen Nahrung benötigen, sollte der Anteil unter 4 % liegen.

Rohfasern werden besonders bei Diätfutter für übergewichtige Hunde hinzugesetzt. Damit steigt der Futteranteil, der nicht vom Verdauungstrakt verwertet werden kann.

Was ist Rohfett im Hundefutter?

Rohfett ist ebenfalls ein theoretischer Wert. Er sagt nichts über die Qualität des Hundefutters aus.

Gemeint ist nicht die Speckschicht eines Schweinebauchs in Metzgerqualität. Sondern Rohfett ist die Summe der Fette, die chemisch aus dem Futter gelöst werden könnte.

Ersparen wir uns die ekligen Details, welche Fettreste zum Beispiel in Großküchen und Imbissbuden anfallen. Gegen hochwertige Öle spricht jedoch nichts, wie sie beim Barfen gefüttert werden.

Pflanzliche Nebenerzeugnisse im Hundefutter

Grundsätzlich können Sie bei „Nebenerzeugnissen" vermuten, dass es sich um Abfälle handelt. Das muss kein schlechter Müll sein. Denn zu den pflanzliche Nebenerzeugnissen zählen auch Maiskolben eines Bauern, die nicht zu Popcorn oder Polenta verarbeitet wurden.

Grob gesagt sind pflanzliche Abfälle aus der Landwirtschaft meist Getreide oder Gemüse. Als Lebensmittel haben sie es nicht geschafft. Wobei es keineswegs an mangelnder Qualität liegen muss. Vielleicht liegt der Grund in einer saisonalen Überproduktion.

Etwas anders sieht es bei pflanzlichen Nebenerzeugnissen aus, die industriell anfallen. Darunter fallen Stroh, Zuckerrübenschnitzel, Presskuchen von Ölmühlen oder Erdnussschalen. In diesen Fällen würde ich davon ausgehen, dass Futtermittelhersteller den billigsten Weg suchen das Hundefutter zu strecken.

Gesetzliche Vorgaben

Was im Hundefutter enthalten sein darf, wird in verschiedenen Gesetzen geregelt. In der Futtermittelverkehrsverordnung ist festgelegt, was im Tierfutter enthalten sein darf und wie die Inhaltsstoffe deklariert werden müssen. Damit sollen Sicherheit und Qualität von Futtermitteln gewährleistet werden, um die Gesundheit der Tiere zu schützen.

Jetzt könnte man meinen, wir Verbraucher können so eine informierte Entscheidungen treffen. Nun, nicht immer. Weil es trotz der vielen Regulierungen viele Spielräume für Hersteller gibt. Oder kennen Sie den Unterschied zwischen Antioxidantien und Konservierungsstoffen?

Viele ungesunde Inhaltsstoffe lassen sich verstecken. Mit der Folge, dass die Hersteller mit „Frei von Konservierungsstoffen" werben dürfen, obwohl dem Futter viel Chemie zugesetzt wurde.

Bei Bio-Hundefutter gelten etwas strengere Regeln. Zumindest wird auf den Einsatz von chemischen Zusatzstoffen, Pestiziden und Gentechnik verzichtet. Falls Ihnen Umweltverträglichkeit und Tierwohl wichtig sind, sind Bio-Produkte häufig die bessere Wahl. Allerdings würde es mich auch nicht wundern, wenn es Schlupflöcher bei der Deklaration gibt.

Letztlich müssen wir Verbraucher die Herstellung kritisch hinterfragen. Und uns bewusst für gesünderes Hundefutter entscheiden. Reichhaltige Zutaten und gesundes Hundefutter sind also Pflicht für jeden Hundehalter.

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