Ich bin ein Weihnachtsverweigerer

Als Kind habe ich natürlich Weihnachten mit meinen Eltern und der Familie gefeiert. Wie es sich gehört so traditionell mit Weihnachtskeksen und Christbaum und Geschenken.

Auch die Adventzeit wurde liebevoll zelebriert mit Adventkranz, Kerzen anzünden, gemeinsam singen und musizieren und das nahezu täglich.

Als Kind empfand ich diese Phase des Jahres als eine sehr schöne Zeit und habe mich über die vielen liebevollen Überraschungen gefreut, die ich am Morgen nach dem Aufwachen vorfand. Ein neuer Strohstern hing an einem Bild oder in der Krippe mit dem Jesuskind lag ein neuer Strohhalm.

Wir haben auch immer gemeinsam gebastelt, es war einfach schön so viel gemeinsam zu tun um sich auf das Fest vorzubereiten.

Die Veränderung begann langsam

In der Pubertät begann die Veränderung, plötzlich hatte ich ein sehr ambivalentes Gefühl zu Weihnachten und in mir hat sich alles immer mehr gesträubt.

Einiges hat sich in meinem Umfeld verändert und so hat sich auch meine Einstellung zu diesem Fest und zur Vorbereitung auf Weihnachten geändert.

Ich konnte auch den tieferen Sinn hinter all dem nicht mehr erfassen und dass das Christkind vom Weihnachtsmann verdrängt wurde, hat sicher auch einiges dazu beigetragen.

Ich bin ein Weihnachtsverweigerer

Mit meiner ersten eigenen Wohnung wurde es sichtbar. Plötzlich wollte ich Weihnachten gar nicht mehr feiern und habe den Christbaum verweigert, weil er mir leid tat, da er nur so kurz zu leben hat.

solche Schneemassen - unvergessliches Weihnachten vor vielen Jahren

solche Schneemassen – unvergessliches Weihnachten vor vielen Jahren

Es ist allerdings nicht so, dass ich nicht gerne schenke. Oh nein, insofern mag ich Weihnachten sehr gerne. Oft habe ich schon im Sommer begonnen, für meine Lieben Geschenke auszusuchen und es war für mich stets die größte Freude, den Menschen beim Auspacken zuzusehen, ihre Gesichter zu beobachten und mich daran zu erfreuen, wenn ich einen Treffer gelandet habe.

Aber dazu brauche ich keinen Adventkalender, keinen Adventkranz mit vielen Kerzen, keine hell erleuchtete Stadt, keine Adventmärkte und auch keinen Christbaum.

Die Adventzeit ist furchtbar für mich

Im Advent mag ich noch weniger einkaufen als sonst. Die Geschäfte sind überfüllt, in den Regalen wird so viel angeboten, was niemand wirklich braucht. Überall funkelt und glitzert es, mein Sehsinn ist permanent überfordert.

Hektik und Stress wohin man schaut

Den Stress und die Hektik der Leute um mich herum finde ich ganz furchtbar. Wenn ich in die Gesichter der Menschen schaue, wie sie verbissen durch die Geschäfte laufen und suchen und doch nicht finden, wonach sie suchen, habe ich das Gefühl dass ich im falschen Film bin, dass das eigentlich nicht wahr sein kann.

Nie war der Altpapierstapel größer als zur Weihnachtszeit, in der Adventzeit wird gefühlt mehr Werbematerial verteilt als das ganze restliche Jahr zusammen.

Wie gut, dass ich meinen Aufkleber am Postkasten habe, endlich kann ich dem entgehen. Zumindest teilweise. Ein privater Werbeausträger ignoriert hartnäckig meinen Wunsch nach keinem Werbematerial und legt es auf meine Stiege statt in den Postkasten, an dem der Aufkleber drauf ist. Keine Ahnung ob er findet, dass das korrekt ist, wenn er so tut, als würde er den Aufkleber einfach nicht sehen.

Im vergangenen Jahr habe ich das erste Mal Weihnachten wirklich gänzlich verweigert, war auch den ganzen Dezember nicht in der Stadt und habe kein Einkaufszentrum betreten. Das war das schönste und entspannendste Weihnachten seit vielen Jahren. Meine Uhren sind anders gegangen und ich war so froh darüber.

Weihnachten0Kinder verändern alles

Natürlich konnte ich mich viele Jahre Weihnachten nicht völlig entziehen, denn ich habe 2 Kinder. Ich habe mich bemüht, ihnen das übliche traditionelle Weihnachten zu bieten. Habe Strohsterne gebastelt, Weihnachtskugeln und Engerl gehäkelt und gemeinsam Kekse gebacken.

Selbst einen Adventkranz hatten wir, wenn auch einen aus Zapfen und getrockneten Früchten, den wir jedes Jahr aufs Neue verwenden konnten.

Jedes Jahr habe ich einen Adventkalender selbst gebastelt und mit allerlei netten Dingen befüllt. Ich kann mich daran erinnern, dass ich kleine Spiele gekauft und auf 24 Stapel verteilt habe. In den 24 Tagen kamen immer mehr Teile zusammen sodass am 24 das Spiel vollständig war.

Meine Kinder sind mittlerweile beide volljährig und ich kann endlich wieder zu meinem eigenen Weihnachtsritual zurück kehren.

Eiskristalle im Schnee - schöner kann die Welt nicht sein...

Eiskristalle im Schnee – schöner kann die Welt nicht sein…

Weihnachten ist für mich eine sehr besondere Zeit

In diesen Tagen möchte ich inne halten, über das vergangene Jahr nachdenken und Pläne für die Zukunft machen. Es ist eine Zeit der Stille und Einkehr mit dem Wunsch, den kleinen Dingen mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Weihnachten ist für mich aber auch die Zeit, wo ich anderen Menschen danke sagen möchte und ihnen zeigen will, dass ich sie liebe. Das versuche ich mit einem sehr persönlichen Geschenk auszudrücken, das jedoch nicht der üblichen Norm entspricht und nicht immer Geld kostet bzw. nicht viel Geld kostet.

In den nächsten Tagen werde ich mehr darüber erzählen.

Einstweilen hoffe ich, dass mich das Thema “Weihnachten” in der Bloggerwelt nicht dazu veranlasst, die nächsten 4 Wochen eine Internetdiät zu machen.

Das könnte Dich auch interessieren:

Im Gesamtindex “Beiträge” findest Du eine Übersicht über alle bisher veröffentlichten Beiträge.


wallpaper-1019588
Kalorienarmes Gemüse: Perfekt für Ihre Diät!
wallpaper-1019588
Kalorienarmes Gemüse: Perfekt für Ihre Diät!
wallpaper-1019588
Die Algarve feiert 50 Jahre Nelkenrevolution
wallpaper-1019588
Mobile Suit Gundam SEED FREEDOM: Bandai Namco zeigt den Film in den deutschen Kinos