Hallo liebe Freundinnen und Freunde der Regenbogenkombüse,
als Kochbuchautorin kreisen meine Gedanken natürlich sehr viel um Essen, Kochen, um Lebensmittel und natürlich auch, wie man bei dem ganzen Kochen, Ausprobieren und Essen nicht völlig aus der Form gerät! Deshalb “verkneife” ich mir schon, so gut es eben geht, seit einiger Zeit Eiscreme aus dem Supermarkt und auch aus der Eisdiele. Der hohe Zucker- und Fettgehalt schrecken mich vom kühlen Genuss ab. Außerdem vertrage ich Kuhmilch und Sahne nicht sonderlich gut. Wenn dazu noch Milchpulver oder Buttereinfett (Zusatzstoffe, die vielen industriell gefertigten Eiscremeprodukten beigefügt werden) mit ins Spiel kommen, sind bei mir die Bauchschmerzen gleich vorprogrammiert. Und auch um rohe Eier mache ich am liebsten einen großen Bogen.
Eis schmeckt am besten hausgemacht!
Aber immer auf Eis verzichten? Nein, das möchte ich natürlich auch nicht. Ganz ehrlich: Bei dem herrlichen Wetter, das nun endlich auch im Odenwald Einzug gehalten hat, gibt es doch nichts Schöneres, als auf der sonnigen Terrasse zu sitzen und genüsslich ein Eis zu schlecken. Wie löse ich das Eis-Dilemma?
Seit ein paar Jahren habe ich leckeres Rohkosteis auf der Basis von tiefgefrorenen Früchten endtdeckt. Wie schnell und einfach sich Rohkosteis zusammenmixen lässt, können Sie hier und hier und auch in meinem frisch erschienenen Kochbuch “Vegane Rohköstlichkeiten aus dem Mixer – Smoothies, Suppen, Eiscreme und mehr” nachlesen. Dort gibt es u.a. 14 fruchtig-frische Eiscremeköstlichkeiten, die gut schmecken und gut tun.
Eine Eismaschine sorgt schnell für perfekten Eisgenuss
Dennoch reifte in mir der Wunsch, einmal wieder “richtige” Eiscreme zu essen. “Richtig” heißt in diesem, meinem ganz persönlichen Zusammenhang, am besten selbst gemacht und ohne die Verwendung von tierischen Produkten.
Ich begann, mich mit dem Thema Eismaschinen zu beschäftigen. Auf dem Markt gibt es inzwischen ja eine ganze Palette dieser kühlenden und rührenden Geräte, mit denen man in ca. 60 Minuten leckeres Frucht- und Cremeeis zubereiten kann. Bei den einfachen Maschinen, die oft schon um die 20 Euro zu haben sind, muss der Kühlbehälter 24 Stunden vor Verwendung in das Tiefkühlgerät gegeben werden. Was bedeutet, dass man hier gut vorplanen muss. Für den spontanen Hunger auf Eis sind diese einfachen Maschinen also nicht geeignet.
Komfortabler und quasi rund um die Uhr einsetzbar sind Eismaschinen, die einen vollautomatischen, selbstkühlenden Kompressor für die Kälteerzeugung haben. Sofern man die benötigten Zutaten vorher im Kühlschrank aufbewahrt, kann man mit diesen Eismaschinen in ca. 30 Minuten lecker-cremiges Eis wie aus der italienischen Gelaterie auf den Tisch und in die bereit gestellten Eisschälchen zaubern.
Die Versuchung war, vor allem jetzt in der Erdbeersaison, groß. Da ich schon seit Jahren einen Großteil unseres Brotes mit einem Unold-Backautomaten backe, hat es mich erfreut zu entdecken, dass die Firma Unold ebenfalls vollautomatische Eismaschinen herstellt.
So habe ich mich schließlich für die Unold Eismaschine Cortina entschieden. Die passt mit ihrem Edelstahl-Design-Gehäuse optisch perfekt zum Backautomaten. Aber auch ihre inneren Werte sind mehr als überzeugend: In dem antihaftbeschichteten Eisbehälter lassen sich 1,5 Liter Eis auf einmal herstellen, wobei der Kompressor für eine kontinuierliche Kälteerzeugung von bis zu minus 35 Grad sorgt. Zeitablauf und Temperatur der Zutaten werden digital im LCD-Display angezeigt. Ein eingebauter digitaler Timer lässt sich im 10 Minutenrhythmus auf bis zu eine Stunde einstellen, sodass man die Kühlzeit z. B. den verwendeten Mengen anpassen kann.
Unold Eismaschine Cortina
Der erste Praxistest mit der neuen Eismaschine
Gestern Abend ging es dann ans erste Ausprobieren. Ich habe aus Erdbeeren und Sojadrink eine Eismasse vorbereitet und im Kühlschrank herunterkühlen lassen.
Das Einfüllen in den Eisbehälter ging kinderleicht und auch das Einsetzen des Eisbehälters in die Maschine ist kein Problem. Beim Unold Backautomaten, den ich ja auch verwende, muss man den Backbehälter noch ein wenig drehen, bis er richtig arretiert, was bei der Eismaschine nicht notwendig ist. Von daher war alles mehr als “easy”.
Nach dem Einschalten musste ich mich einen kleinen Moment an das Brummen des Kompressors gewöhnen, der einen gewissen Geräuschpegel entwickelt. Das Geräusch stört jedoch nicht wirklich und die Eismaschine läuft bei mir schließlich nicht den ganzen Tag. Obwohl der robuste Motor für den Dauerbetrieb geeignet ist.
Wer den Kauf einer Eismaschine erwägt, sollte beachten, dass die Maschinen mit Kompressor natürlich deutlich größer (und schwerer) sind als die einfachen Eismaschinen. Bei der Verwendung und beim Verstauen benötigen Sie also mehr Platz.
Einen kleinen Minuspunkt gibt es bei der insgesamt sehr guten Gesamteinschätzung für die Eismaschine Unold Cortina für den Messbecher, der zum Lieferprogramm gehört. Es gibt zwar Maßeinheiten in Milliliter, Ounces und Cups, doch die Zahlen sind auch bei gutem Sehvermögen nur schwer zu erkennen. Das Gleiche gilt übrigens für den Messbecher, der dem Backautomaten beigefügt war. Ich benutze zum Abmessen der Zutaten sowohl für das Eis wie auch für den Brotteig einen anderen Messbecher.
Rezept Veganes Erdbeereis (4 Portionen)
400 g geputzte Erdbeeren 75 g Roh-Rohrzucker 1 Päckchen Bourbonvanillezucker 2 EL frisch gepresster Zitronensaft 400 ml Sojadrink oder anderer Pflanzendrink1 gestrichener TL Johannisbrotkernmehl Die Erdbeeren, je nach Größe, halbieren oder vierteln. Mit dem Zucker und Zitronensaft in ein hochwandiges Rührgefäß geben. Mit dem Pürierstab kurz pürieren, bis die Erdbeeren zerkleinert sind. Den Sojadrink hinzufügen und alles fein cremig pürieren. Das Johannisbrotkernmehl durch ein Sieb dazugeben und nochmals kurz pürieren. Die Eismasse in die Eismaschine umfüllen und in etwa 30 Minuten zu Eis gefrieren lassen.
Das Fazit
Das Eis wurde, wie man auf dem Foto erkennen kann, durch das ständige, gleichmäßige Rühren wunderbar cremig und zerging zartschmelzend auf der Zunge. Obwohl ich als Flüssigkeit lediglich Sojadrink verwendet habe. Wer es noch eine Spur cremiger mag, kann die Hälfte des Sojadrinks durch Sojasahne ersetzen oder sogar nur Sojasahne (oder eine andere Pflanzensahne) verwenden. Auch die Zuckermenge lässt sich natürlich individuell anpassen.
Ich kann es kaum erwarten, dass der Sommer jetzt richtig durchstartet und ich endlich, endlich wieder nach Herzenslust Eis schlemmen kann. Vanille-, Schoko-, Mokka-, Karamell-, Kirsch-, Pistazien-, Aprikosen-, Zitroneneis und viel, viel mehr ist jetzt möglich. Weil ich selbst bestimmen kann, was ich an Zutaten bei der Eiszubereitung verwenden möchte! Weil ich Dank der Eismaschine jetzt nicht mehr auf andere, sondern lediglich auf meinen Geschmack, meine Kreativität und meine Lust am Ausprobieren angewiesen bin.
Möge der Somme ewig andauern! Im Odenwald ist die Eiszeit ausgebrochen!
Ihre Heike Kügler-Anger