Grüner wird's nicht

... zumindest sind das auch zwei Wahlen, bei denen ziemlich früh so ziemlich alles feststeht, was man wissen muss. Mehr als erleichtert lächeln kann man als SPDler nicht heute abend, und es immer noch gut möglich, dass die CDU in Rheinland-Pfalz zumindest den Landtagspräsidenten stellt - als dann stärkste Fraktion. Es ist zwar ähnlich unwahrscheinlich wie ein ähnliches Umkippen der Mehrheitsverhältnisse zwischen Grün und Rot in Stuttgart, aber es fällt mir gerade ein klitzekleines bißchen schwer, den nötigen Optimismus zu zeigen.

Wie dem auch sei: Schwarz-gelb hat, anderthalb Jahre nach Antritt der Traumkoalition, ziemlich abgewirtschaftet. Der Verlust von Baden-Württemberg ist nicht nur wegen der so neu verteilten Stimmen im Bundesrat, sondern eben auch symbolisch so ziemlich der heftigste Schlag, den der Wähler nach NRW noch auszuteilen hatte. Man sollte allerdings auch nicht übersehen, dass das hier die politische Flutwelle eines Erdbebens ist, die bei allen historischen Ausmaßen nicht für immer die deutsche Politik bestimmen wird.

Vor allem die SPD wird ein bißchen mehr brauchen als den Wunsch nach einer Energiewende; es scheint so zu sein, dass uns dieses Thema eher Stimmen kostet. Obwohl wir den Atomausstieg unter anderem durch die große Koalition gerettet haben, haben wir ja schon bei der Bundestagswahl gesehen, dass wir mit dem Thema zumindest nichts holen können; das ist nun mal das Alleinstellungsmerkmal der Grünen, und was es da an Kompeteinz zu vermuten gibt, sehen selbst SPD-Wähler in den Reihen der Ökopartei.

Gleichzeitig haben wir bisher - immer noch nicht - unser Alleinstellungsmerkmal wiedergefunden. Sollten wirtschaftliche und soziale Theman wieder in den Vordergrund geraten - und früher oder später werden sie das- heißt das deswegen noch lange nicht, dass wir entsprechend auch wieder Konjunktur haben. Dafür fehlt es schon, auch gerade auf Landesebene, an Personal - Herr Schmid hat in Baden-Württemberg rausgeholt, was er konnte, und das ist Lob und Tadel zugleich.

Und dergleichen bis zur Konturlosigkeit harmloses Kandidatenvolk, deren Kompetenz hochgehalten wird, was aber ihre narkotisierende Wirkung eher unterstreicht, ist bis hin zum letzten Kanzlerkandidaten leider derzeit fast das tatsächliche Alleinstellungsmerkmal meiner Partei. Nun ist mir sowas immer noch lieber als  Altkanzler Schröder- "bei dem wartete man immer darauf, dass ein Goldkettchen aus dem Hemdkragen rutscht", Pispers sagt es. Aber sowas mobilisiert einfach nicht.

Es wird übrigens, während ich das hier schreibe, doch nochmal spannend in Baden-Württemberg, und zwar gleich doppelt: Vielleicht wird die SPD doch noch stärker als die Grünen. Hier meine Prognose: Wenn es doch noch für Schmid reicht, reicht es nicht für Rot-Grün, wetten? Das ist nämlich auch noch möglich.

Beim Wetter bin ich auf jeden Fall optimistischer.

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