Geld muss fließen

Eine Wirtschaft funktioniert dann am besten, wenn die verfügbaren Geldmittel zum größten Teil stets im Fluss bleiben. Doch die "moderne" Finanzpolitik sorgt dafür, dass sich in diesem Fluss Klumpen bilden, welche weltweit zu deutlich massiveren Finanz- und Wirtschaftskrisen führen werden.

In dieser kleinen Betrachtung geht es nicht darum Reichtum zu verteufeln, oder gar eine Politik der sozialistischen Gleichmacherei zu fordern. Nein, absolut nicht. Ich möchte vielmehr aufzeigen, welche Probleme sich aus unserem Finanzsystem ergeben. Patentlösungen dafür gibt es allerdings keine. Leider.

Vermögensanhäufungen als Problem?

Jede Wirtschaftsform kennt – mehr oder weniger – Menschen mit großem und kleinem (oder gar negativem) Vermögen. Auch kennt jede Gesellschaft (selbst die kommunistische) unterschiedliche Einkommensbasen. Hierbei ist es für kaum eine Gesellschaft ein Problem, wenn ein kleiner Prozentsatz der Menschen große Vermögenswerte anhäufen, sofern sie dieses Vermögen auch in Sachwerte (z.B. Unternehmen, Gebäude, usw.) investieren. Dadurch kann eine Volkswirtschaft insgesamt auch wachsen, und mehr Menschen in Lohn und Brot bringen. Allerdings haben wir heute das Problem, dass die Vermögen oftmals nur auf den Kapitalmärkten herumgeschoben werden. Hungrig nach Renditen, welche von der dadurch vernachlässigten Realwirtschaft erst erarbeitet werden müssen. Wenn die Aktienmärkte (Unternehmen) nichts mehr hergeben, spielt man eben mit den Kursen von Währungen und Rohstoffen. Nur um die bestehenden Vermögen noch weiter zu vermehren und noch mehr Kapital beanspruchen zu können. Damit entzieht man jedoch der breiten Masse der Bevölkerung immer mehr Kaufkraft.

Wenn jedoch der Masse die Kaufkraft entzogen wird, sinkt deren Konsumnachfrage, was wiederum zu sinkenden Umsätzen und Gewinnen bei den Unternehmen führt. Die dann durchgeführten Rationalisierungsmaßnahmen führen zwar zu einer erhöhten Produktivität – allerdings auf Kosten des gesamten Arbeitseinkommens. Denn Volkseinkommen = Kapitaleinkommen + Erwerbseinkommen. Wächst der Kapitalstock stärker als die Wirtschaftsleistung, steigt auch der Anteil der Kapitaleinkommen am Volkseinkommen zu Lasten der Erwerbseinkommen, wie man anhand der nachfolgenden Beispielgrafik deutlich erkennt.

Geld muss fließen

Allerdings muss man auch hier fairerweise sagen, dass auch viele Menschen der arbeitenden Mittelschicht Kapitaleinkommen beziehen. Immerhin erfreuen sich Lebensversicherungen und Pensionsfonds immer noch einiger Beliebtheit, Zinseinkünfte zählen ebenso dazu, wie auch die Einkünfte aus vermieteten Wohnungen.

Problem Blasenbildung

Dadurch, dass nicht nur die vermögende Oberschicht, sondern auch Millionen Menschen aus der Mittelschicht einen Teil ihres Einkommens in Kapitalanlageprodukte investieren, steigen natürlich die Preise und Kurse. Nicht nur an den Aktienmärkten, auch auf den Realmärkten wie den Immobilien. Steigen dort z.B. die Preise stark an, schlägt sich dies in den Mietpreisen nieder. Höhere Mietpreise senken jedoch das verfügbare Einkommen für Konsumausgaben: Wer statt 700 nun 800 Euro Miete bezahlen muss, kann eben 100 Euro weniger für andere Dinge ausgeben.

Hinzu kommt, dass gerade die Menschen in den Industrieländern viel Geld in die Altersvorsorge gesteckt haben. Eine überalternde Gesellschaft führt jedoch dazu, dass die sinkende Zahl von jungen Menschen auch weniger Geld in die Kapitalmärkte (Fonds, Lebensversicherungen) stecken können, während die Rentner und Pensionäre im Gegenzug immer mehr Geld daraus "absaugen", um damit ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Und die Menschen in den Schwellenländern verdienen (noch) zu wenig, um das langfristig ausgleichen zu können. Hier wird sich die Mär vom ewig wachsenden Aktienmarkt nicht mehr halten können.

Die Realwirtschaft braucht fließendes Geld

Wie man anhand der oben angeschnittenen Problematik erkennt, führt der Versuch der Kapitalhortung zu Renditezwecken langfristig zu massiven Problemen. Ohne eine scharfe Reglementierung und Eindämmung der Kapitalmärkte wird die Weltwirtschaft noch sehr darunter zu leiden haben. Es spricht nichts dagegen, sich ein finanzielles Polster zuzulegen – aber die Volkswirtschaften müssen auch erkennen, dass man nur dann Erfolg haben kann, wenn sich das Wirtschaftsleben auch an den realen Märkten abspielt. Damit meine ich jedoch nicht Banken und Hedgefonds, welche an den Terminmärkten für Rohstoffe herumspekulieren, während diese eigentlich nur zur Absicherung von Produzenten und Händlern gedacht sind.

Reale Werte werden eben immer noch durch die menschliche (und maschinelle) Arbeit geschaffen, und nicht durch die Investitionen (vulgo "Spekulationen") an den Kapitalmärkten. Geld arbeitet nicht – es lässt für sich arbeiten. Und wenn wir es schaffen, den Geldfluss ohne größere Stockungen gewährleisten zu können, profitieren langfristig sowohl die Unternehmer als auch die Beschäftigten und die Staaten davon. Doch dafür müssen die Wirtschaftspolitiker und die Ökonomen erst einmal entsprechende Modelle erarbeiten, welche dann auf möglichst internationaler Ebene auch umgesetzt werden können.


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