Kuscheln ist toll. Es muss schlimm sein, keinen willigen Kuschler zur Hand zu haben, wenn einem gerade nach Vollkontakt ist. Aber dafür haben sie ja was erfunden. Wer? Nein, nicht die Schweizer! Die Japaner sind es, die in Sachen Mensch-Maschine-Interaktion führend sind. Und wie wir uns ungern erinnern, gab es da so manche Versuche: Tamagochi, fußballspielende Roboterhunde und andere Absurditäten. Ob das, was jetzt wieder aus Fernost auf uns zukommt, darunter fällt, wage ich nicht zu beurteilen. Aber es scheint immerhin wenngleich ein Roboter, dann doch wenigstens einer zu sein, der Kuschelbedürfnisse zu befriedigen in der Lage ist.
17 Millionen Singles allein in Deutschland, Tendenz steigend, könnte eine Zielgruppe sein, die die Hersteller von emotional robotics anvisieren. Paro, das kleine kuschelige Rob(oter)benbaby bedient das Kindchenschema perfekt, dürfte aber mit rund 3.000 Euro Anschaffungskosten so manchen Interessenten abschrecken. In Altenpflegeheimen, wo sie seit 2006 getestet wird, ist die kleine Robbe allerdings ein Renner. Probo und Kaspar sind weitere technische optisch mehr oder weniger ansprechende Stimulatoren, die beruhigen und die Einsamkeit vor allem bei Demenz verringern sollen. Sogar ein riesiges atmendes Kuschelkissen soll bereits erprobt worden sein, wird aber wohl nicht in Serie gehen. Irgendwie schade, denn ich sehe es kommen, dass Beate Uhse bald pseudolebende Kuschelpuppen anbietet. Mann will zwar angeblich immer nur das eine, doch vielleicht täuschen wir uns ja in ihm? Vielleicht will er ja nur Kuscheln?