Nun ist es offiziell: Am Donnerstag wurden bei einem Treffen des World Motor Sport Councils in München einige Änderungen für die kommende Saison beschlossen – unter anderem auch stehende Restarts.
Die Formel 1 soll spannender werden: Ein vieldiskutiertes Thema was über Jahre schon mehrere Neuheiten brachte: KERS, DRS, Reifen mit kürzerer Lebensdauer oder die doppelten WM-Punkte beim Saisonfinale. Nun hat man sich den fliegenden Restart nach einer Safety Car-Phase unter die Lupe genommen und festgelegt, dass dieser nun wie der eigentliche Start stehend erfolgen soll.
Fliegende Starts finden dennoch weiterhin statt, allerdings nur wenn das Safety Car innerhalb der ersten beiden Rennrunden nach einem Start (bzw. Neustart) angewendet wurde oder nur noch fünf Runden bis zum Rennende verbleiben.
Abhängig von der Situation in der man sich als Fahrer befindet kann diese Änderungen natürlich sich entweder als Fluch oder Segen darstellen. Jemand, der in Führung liegend einen großen Vorsprung hat wird bei einem normalen Restart seinen Abstand los, verliert aber normalerweise keine Position. Wenn in einer solchen Situation dann auch noch ein stehender Restart folgt ist die Gefahr die Führung abzugeben umso größer.
Für jemanden, der ungewollt weit zurückgefallen ist, ist der erneute Start dann natürlich wieder die große Chance. Insgesamt dürfte eins aber sicher sein: Die Spannung wird es sicherlich nicht vermindern.
Zusätzlich wurden auch noch folgende Änderungen im Sportlichen Reglement beschlossen:
- Antriebseinheiten:
Die Anzahl der Antriebseinheiten pro Saison wird auf vier Stück reduziert. Wird der Rennkalender allerdings auf mehr als 20 Rennen im Jahr erweitert erhöht sich die Anzahl wiederum auf fünf.
Der Wechsel der kompletten Antriebseinheit wird mit einer Versetzung an das Ende der Startaufstellung bestraft. - Aerodynamiktests:
Die Stundenanzahl der Windtunnelnutzung wird von 80 auf 65 pro Woche reduziert – die Nutzung mit Wind von 30 auf 25. Ingesamt ist die Nutzung aber von einer auf zwei Einheiten pro Tag erhöht worden.
Die CFD-Nutzung wird von 30 auf 25 Teraflops reduziert.
Jedes Team darf nur noch einen Windkanal pro Jahr nominieren. - Testfahrten:
Die Testfahrten (3 mal jeweils vier Tage) vor dem Saisonstart dürfen nur noch in Europa stattfinden. Das schließt ein Szenario in diesem Jahr mit Testfahrten in Bahrain aus. 2016 wird es dann aber nur noch zweimal je vier Testtage geben.
Die derzeitigen Testfahrten (jeweils zweitägig) innerhalb der Saison werden von vier auf zwei reduziert. Zwei dieser vier Tage müssen für Nachwuchspiloten reserviert sein. - Änderung der Parc ferme-Bedingungen:
Das Setup für die Autos musste bislang beim Start des Qualifyings feststehen. Dies soll nun schon zum Beginn des dritten Freien Trainings festgelegt sein. - Sperrstunden
Die Sperrstunden für Freitagnacht werden für 2015 von sechs auf sieben Stunden erhöht. 2016 gibt es dann eine weitere Erhöhung auf acht Stunden. - Räder und Reifen
Die vorgeschlagene Verbannung der Heizdecken für die Reifen wurde aufgehoben. Erst bei Erhöhung des Reifendurchmessers soll dieses Thema wieder diskutiert werden.
Desweiteren hat man auch im Technischen Reglement Änderungen festgelegt:
- Regelungen für die Nasen zur erhöhten Sicherheit und besseren Ästhetik
- Regeln um sicherzustellen, dass sich die Bremsscheiben in der gleichen Geschwindigkeit drehen wie die Räder
- Titanstreifen am Unterboden um Funken zu erzeugen
- neues Boxenstopp-System mit Schlagschraubern mit zwei Stufen nun verpflichtend einzusetzen
Zu guter Letzt legte man auch noch fest bis wann das Sportliche und Technische Reglement künftig ohne Einstimmigkeit jeweils für das kommende Jahr noch geändert werden darf: Das bisherige Enddatum vom 30. Juni wurde nun auf den 1. März gesetzt, geltend ab 2015.
Was haltet ihr von den Änderungen für die kommende Saison? Insbesondere von den nun eingeführten stehenden Starts nach dem Safety Car, was ja doch einen großen Einfluss auf den Rennverlauf haben dürfte.
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