Familienpause dringend gesucht

Wenn nichts mehr läuft, alle voneinander genervt sind, schon ein kleiner Funke ausreicht, um eine Explosion hervorzurufen und die Devise nur noch "Durchhalten!" heißt, dann bräuchte man eigentlich dringend eine Pause voneinander. Die Eltern von den Kindern, die Kinder von den Eltern, die Kinder untereinander und die Eltern auch. Eine räumliche, mentale und emotionale Pause, um zur Ruhe zu kommen, sich zu sammeln und wieder Kraft zu schöpfen für den lauten, turbulenten Familienalltag. Um Abstand zu gewinnen und sich wieder aufeinander zu freuen. Um zu schätzen, was man in und an der Familie hat. Um positiv an einen Tag, ein Wochenende oder einen Urlaub heranzugehen.
Familienpause dringend gesuchtBildquelle: Pixabay
Für uns Eltern wäre eine Pause von den Kindern gut, um sich mal vom jahrelangen Funktionieren auszuruhen, Stille zu genießen, eine ruhige Mahlzeit einzunehmen und wieder positive Dinge an den Kindern sehen zu können. Wir sind aktuell so erschöpft, genervt und gestresst vom Dauerbeschuss, dem Lärmpegel, den Auseinandersetzungen und täglichen Kämpfen. Wir sind schon morgens überreizt und sitzen beide manchmal weinend am Frühstückstisch. Jede kurze Auszeit und Erholung, die wir dem anderen Elternteil ermöglichen, wird durch neuen Stress zunichte gemacht. Wir sind einfach kaputt, von der Arbeit, vielen Terminen, unzähligen Besorgungen und Gedanken, der Aufregung wegen der anstehenden Einschulung des Großen, der anstrengenden Phase mit der Kleinen und natürlich wie immer deswegen, weil wir alles allein machen müssen, wie in meinem Text "Es braucht ein Dorf..." beschrieben. Ach, wären doch die Kinder mal ein Wochenende weg! Noch nie, nicht ein Mal gab es das.
Auch für die Kinder wäre eine kleine Pause, ein Abstand von den Eltern, sicherlich gut. In einer anderen Umgebung, mit anderen Bezugspersonen, wo sie ihr Verhalten mehr kontrollieren müssen, mit anderen Erlebnissen und Eindrücken. Mit Menschen, die ganz anders mit ihnen umgehen als wir Eltern. Das ist zwar in der Kita der Fall, aber die Kita ist auch für sie Gewohnheit, kein Ausbrechen aus dem Alltag. Und spätestens am Nachmittag sind ja die Blitzableiter aka Mama oder Papa wieder da. In meinen Augen wäre es dringend nötig, dass die Kinder und wir und auch die Kinder untereinander ab und zu ein paar Tage getrennt sind. Das würde allen gut tun und wir würden wieder mehr schätzen, was wir aneinander haben, uns mehr im Umgang miteinander bemühen und nicht auf alles so gereizt reagieren. Und damit meine ich alle Parteien, Eltern und Kinder.
Anstelle einer Pause voneinander fahren wir bald zusammen in den Sommerurlaub. Juhu, könnte man meinen, endlich Erholung und Entschleunigung, mehr Zeit und Ruhe für die Familie und damit Hoffnung für ein friedlicheres Zusammenleben. Andere Menschen als wir würden auf diesen Zusammenhang setzen. Wir dagegen blicken mit Angst und Unlust diesem Sommerurlaub entgegen, der zu keinem ungünstigeren Zeitpunkt stattfinden könnte. Denn wenn 4 Menschen gerade nicht miteinander können, wird es sicherlich nicht besser, wenn sie 24 Stunden am Tag aufeinander hocken. Für mich als hochsensible Mama ist das ja sowieso immer eine schwierige, anstrengende, manchmal unerträgliche Situation, meine Kinder rund um die Uhr bei mir zu haben. Starte ich dann noch erschöpft und überreizt in solch einen Urlaub, mit einer Kleinen, die sich in der schlimmsten Phase ihres bisherigen Lebens befindet, einem Großen, der durch die nahende Einschulung und die Vorschulpubertät auch verunsichert und nervös ist und einem Mann, der aufgrund seiner eigenen Erschöpfung und Überforderung nichts auffangen und abfedern kann, dann werden meine mickrigen Akkus sicherlich keinen Tag halten. Wenn uns dann noch das Wetter im Stich lässt wie oft in den letzten Sommerurlauben, dann sehe ich schwarz.
Ich selbst tanke Kraft und komme zur Ruhe nicht per se durch Urlaub und das Zusammensein mit der Familie, sondern durch Abstand, Alleinsein, Zu-Mir-Finden und ausreichende Regeneration. Schöne Erlebnisse und Unternehmungen mit den Kindern mag ich natürlich gern, und diese sind im Urlaub wahrscheinlicher als im Alltag. Ich hoffe, dass wir schöne Dinge zusammen erleben werden und alle dadurch wieder etwas Auftrieb kriegen.
Am Montag hat der Große seinen letzten Kitatag. Das wird sehr emotional. Danach betreuen ihn meine Eltern für 3 Tage hier vor Ort. Sofern sie am Nachmittag auch die Kleine übernehmen, kann ich auf etwas Ruhe und Freizeit hoffen. Das würde mir gut tun, und den Kindern sicherlich auch. Auch Menschen, die sich mögen, brauchen mal Pause voneinander. Und wenn wir dann alle wieder etwas mehr in unserer Mitte sind, könnten wir vielleicht etwas entspannter in unseren Sommerurlaub starten. Vielleicht freuen sich dann die Kinder auch wieder auf uns und umgekehrt...

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