Erebos – Ursula Poznanski

Das war ja DER Hype in den Bücherblogs im letzten (oder schon vorletzten?) Jahr. Und ich, die ich ja gerne mal einen Bogen um YA-Bücher mache, bin wieder mal spät dran. Aber: Der Hype war nicht so ganz unberechtigt.

Zunächst wundert sich Nick nur, dass sich einige seiner Kumpels seltsam benehmen: Sie sind wortkarg und übernächtigt, lassen das Basketballtraining ausfallen und gehen nicht mehr ans Telefon. Nick beobachtet ein paarmal in der Schule, wie CDs heimlich den Besitzer wechseln. Schließlich wird er selbst von einer Klassenkameradin beiseite genommen, die ihm ein nie dagewesenes Erlebnis verspricht, wenn er selbst eine dieser CDs entgegennimmt und das Spiel darauf ausprobiert.

Nick tut wie geheißen und ist bald auch von Erebos – so heißt das Computerspiel, das von der CD installiert werden kann – in seinen Bann geschlagen. Was zunächst aussieht wie ein gewöhnliches, wenn auch grafisch perfekt gemachtes Computerspiel, wird immer gruseliger: Das Spiel scheint Nick genau zu kennen, es kann mit ihm problemlos kommunizieren und gibt sich außerdem höchst konspirativ. Niemand darf außerhalb des Spieles darüber sprechen, Eltern und Nichteingeweihte dürfen erst recht nichts erfahren und man muss immer alles befolgen, was das Spiel einem aufträgt. Dies sind zunächst bestimmte Missionen, die man gemeinsam mit anderen Spielern in Erebos selbst absolviert, später dann aber sogar in der Realität. Erstmal sind die Aufgaben harm- bis sinnlos: So soll Nick etwa eine Kiste irgendwo finden und an einer anderen Stelle wieder ablegen. Ein andermal findet er als Belohnung für eine gut gelöste Aufgabe in Erebos im wirklichen Leben ein Shirt seiner Lieblingsband. Nick kann sich Erebos kaum entziehen. Er steigt schnell auf, sammelt Kampferfahrung und bekommt signalisiert, dass er es im Spiel weit bringen wird, wenn er bei der Stange bleibt.

Da immer mehr Schüler Erebos spielen und deswegen im Unterricht unkonzentriert sind und sogar tagelang fehlen, werden auch Lehrer aufmerksam und ziehen die wenigen Schüler auf ihre Seite, die noch nicht spielen. Vor allem Mr. Watson versucht, gegen das Spiel vorzugehen und die Schüler vor dessen Gefahren zu warnen. Nachdem er und einige der engagierten Schüler Drohungen erhalten haben, bekommt nun Nick die Aufgabe vom Spiel, Mr Watson ein Medikament in den Tee zu schütten, das potenziell tödlich sein kann. Nick macht im letzten Moment einen Rückzieher und wird aus dem Spiel ausgeschlossen. Jetzt ist es an ihm, Erebos zurückzuschlagen, der er hat erkannt: Dieses Spiel bedroht das reale Leben echter Menschen.

Es hat ein bisschen gedauert, ehe ich komplett in der Geschichte drin war. Das lag in erster Linie daran, dass ich keine Computerspielerin bin und auch mit der Fantasywelt Erebos’ recht wenig anfangen konnte. In dem Maße, in dem Erebos allerdings auf die reale Welt Einfluss nimmt und umgekehrt, hat mich die Geschichte immer weniger losgelassen. Es ist echt spannend und auch wenn man schon ahnt, was oder wer hinter dem Spiel steckt, fiebert man trotzdem noch mit.

Ich könnte mir vorstellen, dass man anhand dieser Geschichte auch ganz gut das Pro und Contra von Computerspielen und deren exzessiven Konsum diskutieren kann. Insofern kann man Erebos allen empfehlen, die in Bezug auf das Alter zur Zielgruppe gehören, aber auch beispielsweise Eltern und Lehrern. Darüber hinaus aber auch allen, die ein bisschen Affinität zur Thematik haben und gerne gute, spannende Bücher lesen.

ISBN: 978-3785573617
485 Seiten
Loewe Verlag
€8,99 (ebook)

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