Bronze!

Die Deutsche Meisterschaft im Bogenschießen in der Halle beginnt am Freitag, den 4. März um 7:30 Uhr mit einer kleinen Überraschung: der Bereich hinter der Schießlinie ist mit ca. 3 m Tiefe noch kleiner als erwartet. Im Gedränge und Gewusel werden die Bögen aufgebaut und ein Platz zum Sitzen arrangiert. In der Enge und Hektik verspüre ich dann doch eine leichte Nervosität.

Pünktlich um 8 Uhr beginnen die Trainingspfeile. Ich schieße mich erst einmal warm. Achte dabei wenig auf die Trefferlage. Ab 8:30 Uhr konzentriere ich mich auf die Feineinstellung des Visiers. Jetzt ist auch die Nervosität verflogen.

Wieder pünktlich um 9 Uhr beginnt der Wettkampf. Ich komme gut in den Durchgang. Schieße durchgängig 28er und 29er Passen. Nach 30 Pfeilen sind es beachtliche 288 Ringe, 20 Zehnen, 10 Neunen und eine Acht. – Ich schaue zum ersten Mal auf die Anzeigetafel: 2. Platz! Ich bin stolz auf mich: 288 Ringe! Das habe ich noch nie geschossen. Nun muss ich nichts mehr beweisen; nur noch den zweiten Durchgang gut schießen. Ich bleibe erstaunlich ruhig.

Im zweiten Durchgang schaue ich auch nicht weiter auf die Anzeige. Ich bekomme also gar nicht mit, dass ich kurzzeitig auf Platz 1 führe. Dann aber lasse ich etwas nach. „Nur“ noch 28er und 27er Passen. Ich verliere den konstanten Druckpunkt bzw. den Druck im Bogenarm. Dabei unterlaufen mir in den letzten Passen drei Achten, die ich nicht mehr kompensieren kann. Diesmal sind es zehn Zehnen, 15 Neunen und vier Achten, macht 277 Ringe. Am Ende reichte es mit 565 Ringen für die Bronzemedaille. Pünktlich um 12 Uhr ist der Wettkampf zu Ende.

Bronze! Ich bin überglücklich. Mir geht durch den Kopf, wie kurz ich eigentlich erst diesen Sport betreibe. Nach 1,5 Jahren das erste Mal auf einer DM; nun, nach 2,5 Jahren auf dem Treppchen. Um 12:45 Uhr ist die Siegerehrung; ich stehe da oben, habe eine Bronzemedaille und eine Urkunde. Nachmittags hole ich mir noch den blauen FITA-Target.

Erst im Nachhinein realisiere ich, dass es „nur“ drei Achten waren, die ich als Neunen hätte schießen sollen, um Deutscher Meister zu werden. Dass ich zwischenzeitlich auf Rang 1 stand, höre ich erst zwei Tage später von einem Vereinskollegen, der den Wettkampf am PC verfolgt hat. - Nun, ich hätte also Meister werden können, es fehlte nur ein Hauch. Vielleicht hätte ich am Ende etwas ehrgeiziger sein und öfter auf die Anzeige schauen sollen; oder wäre ich dann vielleicht verkrampft und nach hinten durchgereicht worden? Es ärgert mich im Nachhinein ein wenig, dass ich die Auflösung dieser Frage nicht bekommen werde. Dennoch, das Ganze zeigt mir: Ich kann es!

Am Freitagnachmittag schaue ich mir noch die Compoundwettbewerbe an und am Samstagvormittag die Junioren. Gerne würde ich noch die Schützenklasse ansehen, aber das wird mir zu spät. – Am Donnerstag bin ich mittags von der Arbeit aus los gefahren; am Samstagnachmittag um 16.30 Uhr bin ich dann wieder zuhause.

Wie geht es weiter? Mein Ziel, 570 bzw. 575 Ringe zu schießen, muss ich auf den nächsten Winter verschieben. Den roten FITA-Target hole ich mir noch. Vielleicht schaffe ich es auch bei der DM 2012 in Solingen auf dem Treppchen noch etwas weiter nach oben…

Heute am Sonntag baue ich den Bogen bereits auf ACE-Pfeile um. Am nächsten Wochenende ist das 30m-Turnier in Lehrte. - Nach dem Turnier ist vor dem Turnier!

Siehe auch hier.


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