Gleich nach den Deutschen Meisterschaften baue ich auf Sommerpfeile um. Normalerweise müsste ich jetzt, direkt nach dem Saisonhöhepunkt, eine „aktive“ Trainingspause machen. Aber die Osterferien liegen dieses Jahr sehr spät. Hinzu kommt noch, dass ich in der Woche vor den Osterferien eine Dienstreise habe, so dass ich im April sowieso eine dreiwöchige (Zwangs-) Trainingspause habe.
Ich muss mich also beeilen, denn am 2. April ist bereits mein erstes Außenturnier, das 3D-Turnier in Cloppenburg. Und gleich nach dem Urlaub steht am 1. Mai das Arrowhead-Turnier in Wolfsburg an. Bis dahin möchte ich eine passende Abstimmung haben, denn schließlich zählt das Arrowhead für mich als Qualifikation für die Landesmeisterschaft im Feldbogen.
Ich beginne wieder mit meinen 520er ACEs. Nach dem Grobtuning mit Nockpunkttest habe ich mit diesen ein Zuggewicht von ca. 44 lbs zu wuppen. Ich merke im Training, wie es an meinen Sehnen arbeitet. Dennoch schieße ich damit das 30m-Hallenturnier am 13.3. in Lehrte. Ich erreiche dort 661 Ringe und den dritten Platz in der Altersklasse. Der Platz ärgert mich nicht, doch ich bin mit meiner Technik unzufrieden. Insbesondere bekomme ich wieder den Bogenarm nicht durchgedrückt und manchmal verreißt es mir den Arm ganz schön heftig nach rechts.
Glücklicherweise habe ich mir zwischenzeitlich einen Satz ACE 570 bei Ebay zum Testen ersteigert. Also wieder umbauen. Nun wechsele ich auch auf eine leichtere Sehne. Und siehe da: die 570er lassen sich mit ca. 41 lbs Zuggewicht wunderbar tunen. Ich befiedere einige Pfeile mit geraden Plastikfedern und einige andere mit Spinwings. Erstere treffen auf 18m gut, die anderen gruppieren auf 30m etwas besser.
Am 26.3. ist das Hallenturnier in Lauenau. Ich starte die 30m mit den mit Spinwings befiederten Pfeilen. Sie gruppieren weiterhin gut und mit 332 Ringen gehe ich einigermaßen zufrieden in die Halbzeitpause. Im zweiten Durchgang bleibe ich bei diesen Pfeilen. Es gelingt mir aber auf der 18m-Distanz nicht, ein sauberes Trefferbild hin zu bekommen. Zwei Passen mit nur 49 Ringen und sonst nur Passen mit 53 bis 55 Ringen lassen mich etwas bedröppelt dastehen. Zum einen gibt es mehrere Schüsse, wo ich nicht sicher bin, wann der Klicker kommt – was darauf hin deutet, dass ich bei dem neuen Auszugsgewicht noch kein exakte Klickerstellung ausgeprägt habe. Zum anderen habe ich Schüsse, wo ich sauber im Gold stehe und sauber löse, am Ende aber nur 8en oder 9en schieße – was darauf hindeutet, dass mit der Abstimmung noch etwas nicht stimmt. Möglicherweise ist doch die Kombination aus leichter Befiederung und schneller Sehne etwas zu bockig und zu wenig fehlerverzeihlich. Hoffentlich ist es nicht die oft diskutierte Streuneigung der Hoyt 900CX, die jetzt bei leichter Sehne und leichtem Pfeil auftritt. – Oder es ist einfach so, dass man am dritten Schießtag mit neuen Pfeilen einfach noch keine Turniere gewinnen kann. Das Turnier in Lauenau endet für mich jedenfalls mit 647 Ringen und (wieder) einem dritten Platz.
Mein Fazit: Das „Bogenwachstum“ der ersten zwei Jahre ist endgültig vorbei! Meine Zugkraftentwicklung hat sich eingependelt – und die Ergebnisse tun es auch, eben mal nach oben und mal nach unten! Vorbei ist die Zeit der fast automatisch immer besseren Ergebnisse. Jetzt kommt die schwierige Arbeit, den Leistungsstand zu halten. Für bessere Ergebnisse muss ich jetzt richtig schwer ackern. Umso wichtiger wird die Jahresplanung und das Setzen und Verfolgen von Saisonzielen. – Da macht es dann auch nichts, wenn nach einer Bronzemedaille auf der Deutschen Meisterschaft bei Vereinsturnieren ebenfalls erst einmal nur dritte Plätze kommen.
Wichtig ist nun die weiter Feinabstimmung des Pfeil-Bogen-Schütze-Systems auf die kommende Saison. Dann noch einmal Spaß haben auf dem ersten Außenturnier, ein Intensivtraining und schließlich und endlich die Schießpause, der ersehnte Urlaub. Der Rest wird dann schon werden…
