Ich hatte gestern nach fast vier Stunden recht zügiger Wanderei einen Bärenhunger, weswegen ich den Bären beim Eingang zur Wirtschaft nicht gross beachtete. Exakt als ich ihn passierte, brüllte er so laut, dass ich fast in die Hosen machte. Der Wirt fand das wahnsinnig lustig, wobei mir unklar ist, ob er das Tier fernbediente oder ob das Brüllen durch einen Bewegungsmelder ausgelöst wurde. Das Essen in der Stall-Stube gut einen Kilometer südlich von Maur im Dorfteil Steindrüesen war dann sehr gut. Ich hatte ein Rindshacksteak mit Fleisch vom Hof; zum Essen tranken wir einen Rotwein der Regent-Traube vom wirtschaftseigenen Rebberg, auch sehr gut. Und zum Schluss gab es einen Baumnussglacé-Coupe mit Nusslikör. Auf dem Steindrüesen-Hof wurde schon von 1786 bis 1944 gewirtet. Vor allem einfache Leute verkehrten in dem Lokal, Knechte, Fischer, Taglöhner; so steht es auf der Homepage. 2001 gabs einen Neuanfang, die Bauersleute gaben ihr Milchvieh weg und halten seither nur noch IP-Rinder. Durch das Restaurant, die Stall-Stube eben, zieht sich malerisch noch die alte Vieh-Futterrinne. Ich kann die Einkehr nur empfehlen. Auf der Karte standen mindestens fünf Dinge, die ich gern bestellt hätte. Ich muss also wieder hin. Ob der Bär dann immer noch beim Eingang steht, kann ich nicht abschätzen. Er war mit Konfetti übersät, was darauf hindeutete, dass er eventuell bloss in der Fasnacht eingesetzt wird. Mir solls recht sein, wenn er in den Keller muss - blödes Vieh!
P.S.: Mehr von der Wanderung Fehraltorf - Freudwil - Uster - Riedikon - Maur - Looren - Süessblätz - Sennhof - Zollikerberg morgen.