Ankündigung einer zweiwöchigen #BlogPause

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Einige von euch haben es sicherlich über Facebook mitbekommen, andere von euch haben es vielleicht in meinem letzten Blog-Artikel gelesen – mein Ofen liegt im Sterben, alles ist komplizierter als es sein müsste und ich bin verdammt unzufrieden mit der Situation. Irgendwie fühle ich mich dadurch total blockiert und bin schon so was von entnervt, was das Ofen-Thema angeht (gut, bestimmt auch wegen des Back-Entzugs ;)).

Nach langem Ringen habe ich mich jetzt entschlossen, erst mal eine zweiwöchige Blog-Pause einzulegen, um mich mal in Ruhe zu Sortieren. Nicht nur, weil ich das Gefühl habe, unter ziemlichen Handlungsdruck zu stehen – schließlich möchte ich ja, dass mein Blog gut weiterläuft, wofür der Ofen nun einmal sehr zentral ist – sondern auch, weil wie so häufig alles auf einmal kommt und ich feststelle, dass auch mein Tag eben nur 24 Stunden hat. Schon seit der Schulzeit war es immer mein Traum, einen 36-Stunden-Tag zu haben, um endlich mal alles unter zu bekommen :D. Dem ist nur leider nicht so, und nun muss ich einsehen, dass ich (temporär zumindest) Abstrichen machen muss, um danach wieder durchstarten zu können.

Ich möchte mir nun zwei Wochen geben, um mal mit klarem Kopf (statt latent panisch) nach einer zufriedenstellenden Lösung für das Ofen-Problem zu suchen und die Küche (hoffentlich ohne unsere erst vor fünf Monaten eingebaute Einbauküche auseinander nehmen zu müssen) wieder so einzurichten, dass ich darin zuverlässig werkeln kann.

Außerdem hat sich in den letzten zwei Monaten mein Alltag im Grunde komplett umgekrempelt, und diese zwei Wochen möchte ich natürlich auch dazu nutzen, sicherzugehen, dass sich das nicht alles durch diese ärgerliche Ofen-Sache wieder zerschießt…

Ein Nilpferd kommt selten allein

Als der Ofen letzte Woche kaputt ging, war ich nämlich eigentlich mitten in einer Ernährungsumstellung. Ich bin so ziemlich von heute auf morgen auf kompletten Junkfood-Entzug gegangen. Und wer mich kennt, weiß, dass ich mich als absolut kochfaules Stück ja fast von nichts anderem ernährt hatte! Stattdessen gab es von einem Tag auf den anderen einen Essensplan für die gesamte Woche mit nur selbstgekochtem Essen from scratch (Stichwort Clean Eating). Alle Naschereien, Fertigprodukte (und dazu gehörten auch die BIO-Bratlinge oder das BIO-Gemüsebrühpulver), Industriezucker und nicht-Vollkorn-Produkte wurden vom Ernährungsplan gestrichen und sogar mein geliebtes Bier musste weichen. Gut, es hat nicht immer alles 100%-ig geklappt. In den letzten sechs Wochen habe ich es doch noch auf zwei Biere, beim Frisör einmal Schokolade naschen und letzten Sonntag auf der Tauf-Feier unserer Nichte auf zwei Stückchen Kuchen gebracht ;). Nichtsdestotrotz stehe ich nun jeden Abend ab 22 Uhr in der Küche und koche noch schnell alles für den nächsten Tag vor. Unterwegs habe ich immer mein vorbereitetes Essen dabei und statt ein bis zwei Mahlzeiten am Tag plus gaaaanz vielen Naschereien dazwischen esse ich nun alle drei Stunden und komme auf ganze fünf (kleine) Mahlzeiten am Tag! Und seltsamerweise habe ich seitdem auch gar keinen Heißhunger mehr! Davor hatte ich mir immer mal vorgenommen, doch zumindest an einem Tag in der Woche nicht zu naschen. Funktioniert hat es kein einziges Mal, denn spätestens am Abend packte mich der Heißhunger auf etwas Süßes. Meistens allerdings deutlich früher, so nach dem Frühstück zum Beispiel :D. Wieso das jetzt aber komplett ausbleibt, weiß ich nicht und ist mir ehrlich gesagt auch egal ;). Ich fühle mich wohl und habe das Gefühl, dass ich sogar viel ausgefallener schlemme als vorher. Hey, ich trinke jeden Morgen einen fetten Bananen-Kokos-Shake (einfach nur geil!), gönne mir irgendwann am Tag meinen grünen Smoothie (ohne fehlt mir inzwischen was), snacke dazwischen z.B. einen selbstgemachten Erdnussbutter-Müsli-Riegel (ok, der ist tatsächlich super mächtig, aber egaaaaaaal), esse häufig zu Mittag einen leckeren Eintopf oder eine Cremesuppe (ich liebe Suppen im Herbst und Winter) oder typische Frühstückssachen wie Haferflocken, Müsli oder Pfannkuchen, und jeden Abend gibt es ein schön deftiges Abendessen – mein neuer Favorit sind Süßkartoffel-Wedges mit Salat und einem Bratling! Häufig gibt’s aber abends auch Rotkohl mit Kartoffeln und einem Bratling – ich bin schließlich ein ganz großer Rotkohl-Fan und kann mich einfach nicht daran überfressen ;). Oh, und hab ich erwähnt, dass ich nun 4 kg weniger als vorher wiege?

Ja, das war aber nicht die einzige Veränderung in meinem Leben. Ich war vor drei Wochen beim Allergologen, der auch Lungenfacharzt ist. Beim obligatorischen Lungencheck hat sich heraus gestellt, dass mein Lungenvolumen bedenklich niedrig ist o_O. Zwar habe ich schon seit bestimmt vier oder fünf Jahren keinen (allergischen) Asthma-Anfall mehr gehabt, aber dennoch muss da was passieren. Da ich das verschriebene Kortison nicht nehmen wollte, ist jetzt nach vier Jahren Faulheit wieder diszipliniertes Sporttreiben angesagt. Seit also fast drei Wochen keuche und schwitze ich sechs Mal die Woche und merke bereits, wie sich meine Kondition bessert und ich außerdem deutlich agiler und gelenkiger werde. In anderthalb Wochen habe ich meine nächsten Termin dort – drückt mir die Daumen :)!!

Des Weiteren habe ich in einem Anfall an Spontanität tatsächlich angefangen, in Bochums ersten veganem Cafe – dem Café Fabio – zu arbeiten :D. Das Fabio ist ein süßer kleiner Laden, der auf hochwertige BIO-Produkte, Soul- und Slowfood setzt. Was könnte gerade besser in mein Lebenskonzept passen ;)? Seit letzter Woche gehöre ich also zum Team dort, und wer hier im schönen Ruhrgebiet lebt kann mich ja mal besuchen kommen. Ich hoffe, dass ich ab nächsten Monat dann jeden Sonntag dort die Schicht machen kann. Mal sehen ob das klappt, heute Nachmittag ist Dienstbesprechung ;). Ihr trefft mich natürlich auch weiterhin am Wochenende abends im Café Eden an, wenn auch in nächster Zeit eher als Gast als hinterm Tresen. Wenn ich wieder zu Hause backen kann, gibt es dort natürlich wieder jeden Freitag einen veganen Kuchen von mir :).

Und weil ein Nilpferd nur selten allein kommt, waren wir zusätzlich zu all den genannten Veränderungen auch noch dabei, unseren Haushalt auf Zero-Waste umzustellen, was sowieso das Ändern unserer gesamten Lebensgewohnheiten sowie unseres Konsumverhaltens bedeutete. Tja, man kennt mich inzwischen am Demeter-Stand auf dem Wochenmarkt auch schon namentlich, im Asia-Shop wahrscheinlich als die nervige und uneinsichtige Verrückte, die schon wieder mit mit diesen systemfeindlichen Tupperdosen und Wäschenetzen ankommt und im Reformhaus als die Radikale, der offenbar nicht mal die Sachen im Reformhaus öko genug sind… Wenn es so weiter geht, bin ich in meiner neuen Wahlheimat Bochum bald als neue Freakshow stadtbekannt =_=…

Selbst der Kundenservice unseres Ökostrom-Anbieters Naturstrom ist schon von mir genervt, weil ich hartnäckigst versuche, jeglichen Postverkehr auf digitale Kommunikation umzustellen und nachhake, wenn meine Vorschläge, wie das auch datenschutzkonform ginge, einfach ignoriert werden. Ich muss schon sagen, dass es mich sehr enttäuscht, dass ausgerechnet unser Ökostrom-Anbieter in dieser Sache deutlich weniger Verständnis zeigt als unsere Krankenkasse!

Ansonsten muss ich schon sagen, dass die Umstellung besser voran schreitet als erwartet. Die anfänglichen Schwierigkeiten haben abgenommen, nachdem ich nun langsam heraus gefunden habe, wo man was bekommt. Tatsächlich kaufen wir im Grunde nur noch Lebensmittel ein, und da auch eigentlich nur noch das, was man lose bekommt (z.B. Obst, Gemüse, Kartoffeln, Nüsse, Tofu, Antipasti) bzw. was man in Papier verpackt (z.B. Haferflocken, Flockenmischungen, Mehle) oder in wiederverwendbaren Gläsern (z.B. Kichererbsen, Gewürzgurken, eingelegte rote Beete) kaufen kann. Da wir beide (mein Mann und ich) zu Hause sowieso nur Leitungswasser und Tee trinken mussten wir uns bei Getränken eigentlich gar nicht umstellen. Gut, meine Pflanzenmilch mache ich jetzt selber. Hat sich heraus gestellt, dass das alles kein Aufwand ist, weil ich sie sowieso nur zum Backen brauche und das dann gefühlt einfach mit zum Backprozess gehört. Einfach Wasser und Nüsse bzw. Hafer (10 bis 15 g auf 100 ml Wasser) in den Mixer geben (ich weiche übrigens die Nüsse nicht vorher ein), für 30 – 60 Sekunden auf höchster Stufe mixen, und dann eigentlich noch absieben. Da ich die Pflanzenmilch aber zum Backen verwende, spare ich mir das Sieben, denn die Nussreste hätte ich wahrscheinlich sowieso mit in den Kuchenteig getan. Brot habe ich vorher schon selbst gebacken, (weißen) Reis bekommt man bei uns im Asia-Shop lose zum Abwiegen. Nudeln habe ich noch nicht ohne Plastikverpackung gefunden. Bisher haben wir einfach keine gekauft und sie wider erwartet noch nicht vermisst. Wir wollten aber in Bochum mal nach einem italienischen Restaurant suchen, das seine Nudeln selbst macht und die auch verkauft, sowie die super veganerfreundliche Trattoria am Rathaus in Osnabrück. Statt einer Armee an Putz- und Waschmitteln reduzieren wir uns gerade auf Essig, Natron und Aleppo-Seife (eine rein pflanzliche, hochwertige Olivenöl-Kernseife) und wundern uns, dass das alles nicht nur total preisgünstig und absolut umweltfreundlich ist, sondern, dass es richtig eingesetzt auch noch richtig gut sauber macht – zum Teil sogar deutlich besser als unseren vorherigen Produkte! Statt Shampoo verwenden wir inzwischen eine total geniale Shampoo-Seife, die wir hier von einem Mädchen bekommen, das sie eigentlich als Hobby für sich herstellt (es gibt aber auch bei Lush welche zu kaufen, sogar in vegan). An Stelle der Flüssigseife, des Duschgels und meiner vier Sorten Gesichtsreiniger soll später (wenn wir alles aufgebraucht haben) dann die Aleppo-Seife treten. Statt der verschiedenen Hautpflegecremes, -lotions und -öle bin ich jetzt auf eine Olivenöl-Sonnenblumenöl-Mischung mit einigen Tropfen naturreinem ätherischen Öl umgestiegen (ich will ja nicht wie ein angemachter Salat riechen ;)) und meiner Neurodermitis-Haut geht es so gut wie nie zuvor. Statt Zahnpasta steige ich gerade auf selbstgemachtes Zahnpulver um und für die Lippenpflege werde ich mir bald Kokosöl (im Glas) holen. Da ich jetzt ja jeden Tag koche fällt bei uns auch der ganze Take-away-Müll weg. Aber auch da hatten wir uns vor meinem neuen Ernährungswahn Abhilfe geschafft, indem wir direkt vor Ort gegessen haben oder z.B. beim Falafel-Sandwich lieb gefragt haben, ob die es auch in Papier statt in Alufolie einwickeln können. Papiertaschentücher haben wir gegen Stofftaschentücher ausgetauscht (immer genug dabei haben, damit man benutzte sofort weg tun kann), Spülschwamm gegen Spüllappen, Küchentücher aus Papier gegen Mikrofasertücher.

Wie ihr seht haben wir schon sehr viele tolle Alternativen gefunden und unsere Gewohnheiten stark umgestellt. Wir kaufen fast nur noch (Demeter) BIO-Produkte ein (auf dem Wochenmarkt oder im BIO-Supermärkten gibt es die auch problemlos unverpackt) und geben dennoch insgesamt so viel weniger Geld aus als vorher! Einfach, weil der sonstige Konsum an Krimskrams (z.B. der Coffee-to-go oder das Brötchen am Bahnhof, Kosmetikartikel zum Ausprobieren in der Drogerie, süße Muffin-Papierförmchen, die ich gar nicht alle aufbrauchen könnte, das reduzierte Oberteil, usw.) weggefallen ist! Unsere alten Vorräte brauchen wir natürlich gerade noch auf, was unsere Geldausgaben momentan natürlich auch reduziert und weswegen wir viele (verpackte) Sachen gerade nicht kaufen müssen. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass auch nach dem Aufbrauchen unserer Vorräte weiterhin nur wenig Plastik unsere Wohnung betreten wird. Ausnahmen sind allerdings Klopapier (offenbar gibt es kein Klopapier in Papierverpackung), Sticker auf Obst, Etiketten und Plastikverpackungen, die sich in der Papierverpackung versteckt hatten, was beim Kauf vielleicht einfach nicht ersichtlich war. Mein Mann kauft sich momentan noch in Plastik abgepacktes Studentenfutter, geröstete Cashewkerne und Rosinen, weil ihm die vielen plötzlichen Umstellungen meinerseits einfach zu heftig waren ;). Aber all diese Sachen kauft er sich anstelle von den sonstigen Chips und Schoki. Und dass ich jetzt nicht mehr andauernd snacke habe ihn wohl motiviert, auch zu versuchen, die ganze Nascherei in den Griff zu bekommen und das sei jetzt der erste Schritt. Langfristig wolle er dann auch diese Sachen nicht mehr kaufen, denn er findet das Zero-Waste-Konzept nämlich auch super und textet momentan seine Kollegen damit zu XD.

Ihr merkt wahrscheinlich schon, dass nicht nur mein Mann, sondern auch ich bei diesem Thema ebenfalls ein unglaubliches Mitteilungsbedürfnis habe ;). Das hatte mich veranlasst, darüber nachzudenken, ob und wie ich einen zusätzlichen Blog oder sogar Vlog starten könnte, der sich mit unserer Zero-Waste-Umstellung befasst. Sogar einen Namen hätte ich dafür schon – Wasteland Rebel ;)!

Joah, da ist in meinem Leben also eine Menge in Bewegung geraten :). Nicht zu vergessen, dass ich seit August auf einem kontinuierlichem Fruchtzucker-High bin XD – dank der Entdeckung, dass ich auch als Allergikerin rohes Obst in Form von Smoothies zu mir nehmen kann. Diese Überdosierung an Obst (nach 12 Jahren Obstabstinenz) hat mich wahrscheinlich überhaupt erst auf all diese abgedrehten Ideen gebracht ;). Echt mal, ich fühl mich momentan so clean, dass ich wahrscheinlich nie wieder duschen müsste XD.

Was mich bei all dem bereits wunderte, war, dass all diese Lebensumstellungen fast wie am Schnürchen liefen, als ob es alles genau so hat sein sollen – bis eben der Ofen Anfang letzter Woche beschloss, meinem smoothen Mojo ein Ende zu bereiten… Ich wusste doch, dass das zu gut war, um wahr zu sein XD…

Also, ihr Lieben. Wer tatsächlich bis hierhin gelesen hat – Respekt, hätte ich wahrscheinlich nicht gemacht (#TLDR) – ihr seid einfach nur klasse <3 <3 <3!! In zwei Wochen bin ich dann wieder hier für euch da. Bestimmt werde ich zwischen drin mal Kommentare beantworten, also keine Bange ;). Und wo wir schon dabei sind – ich würde mich freuen, eure Meinung zu meinem abrupten Lebenswandel zu hören, und wenn es nur ein “Ey, Shia, was für n Film schiebst’n du grad???” ist XD.


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