Wenn Ihnen Ihre Essgewohnheiten nur deshalb ein schlechtes Gewissen machen, weil Sie Angst haben zuzunehmen, dann sollten Sie das noch einmal überdenken. Es hat sich herausgestellt, dass die schlimmsten Ernährungs-Sünden, wie zu viel Zucker, fettige, raffinierte und hochgradig verarbeitete Lebensmittel, mehr tun, als nur Ihr Oberschenkel runder werden zu lassen. Experten bestätigen, dass Ernährungsfehler uns Jahre unseres Lebens rauben.
Die Nahrung, nicht unser Alter, bestimmt die innere Chemie unseres Körpers und die wiederum bestimmt zu einem großen Teil die Qualität und Belastbarkeit jedes Organs und jeder Zelle im Körper.
Alles, vom Zustand unserer Haut bis hin zu den Knochen und dem Gehirn wird zum großen Teil dadurch beeinflusst, was wir essen. Darum sind unsere Essgewohnheiten auch so ein wichtiger Faktor, durch den das Altern fühl- und sichtbar wird.
Natürlich wird eine Portion Pommes hin und wieder uns nicht in eine faltige Hexe verwandeln, doch wenn diese Ausnahmen zur Regel werden, dann können Sie Jahre unseres Lebens ausradieren und unserem Aussehen dafür Jahre hinzufügen.
Hier erfahren Sie, wie Sie welche schlechten Essgewohnheiten gemeint sind und wie Sie diese wieder loswerden.
1. Eine Schwäche für Fast Food
Der böse Angreifer: Transfette (ein Mischmasch aus pflanzlichen Ölen und Wasserstoffatomen)
Wie es uns altern lässt: Transfette sind eine Goldgrube des Alterns: Die blutigen Details über ihre negativen Auswirkungen könnten ein Buch füllen. Darum schauen wir uns den schädlichsten Effekt an – Entzündungen. Transfette sind für chronische Entzündungen was Benzin für Feuer ist. Entzündungen lassen Sie von innen altern, indem sie die Telomere anknabbern und sie verkürzen. Die Länge unserer Telomere zeigt nicht nur unser Alter an sondern auch wie der Zustand unseres Körpers während des Alterungsprozesses ist.
Die Lösung: Gehen Sie Fast Food möglichst aus dem Weg und lesen die Verpackungen von Nahrungsmitteln vor dem Kauf. Vermeiden Sie hydrierte (gehärtete) Fette.
2. Sie sind zu süß
Der böse Angreifer: Saccharose – unser ganz gemeiner Haushaltszucker.
Wie es uns altern lässt: Der menschliche Körper kann nur eine bestimmte Menge Zucker verwerten und ist sehr begrenzt, wenn Zucker in konzentrierter Form aufgenommen wird. Die Mengen an Zucker, die viele Menschen heutzutage zu sich nehmen, belasten unseren Körper stark. Der überflüssige Zucker lungert in unserem Blut herum und macht Schwierigkeiten indem er sich an Protein Moleküle heranmacht. Dies verursacht einen Alterungsprozess der Zellen. Als erstes verlangsamen sich die Reparaturmechanismen des Körpers, was sich hauptsächlich an der Haut zeigt. Die Haut ist weniger elastisch, bildet schneller Falten und heilt nicht mehr so schnell.
Die Lösung: Machen Sie einen Zuckerentzug. Fahren Sie den Zuckerkonsum so weit es geht zurück. Wenn Sie schon Süßes essen, dann suchen Sie sich Nahrungsmittel aus, die möglichst natürlich sind und meiden Sie raffinierten Haushaltszucker.
Noch ein Tipp: Tauschen Sie Zucker nicht gegen künstliche Süßstoffe aus. Diese zerstören nämlich Ihre Gesundheit auf andere Weise.
3. Viele Kohlenhydrate — auch wenn Sie nicht trainieren
Der böse Angreifer: Raffinierte, stärkehaltige Kohlenhydrate (= Kohlenhydrate, bei denen all das Gute entfernt wurde).
Wie es uns altern lässt: Raffinierte Kohlenhydrate sind eigentlich nur verkleideter Zucker. Stärke verwandelt sich sofort in Zucker, wenn Sie in den Blutkreislauf eintritt. Nach eine Essen mit vielen leeren Kohlenhydraten, steigt der Blutzuckerspiegel an und Insulin wird ausgeschüttet, um den Zellen dabei zu helfen, die Energie aus der Nahrung in Brennstoff für den Körper umzuwandeln. Doch unser Körper verschätzt sich gerne mal und setzt zu viel Insulin frei – die Evolution kann nämlich mit den modernen Essgewohnheiten nicht Schritt halten. Als Folge von zu viel Insulin sinkt der Blutzuckerspiegel und 30 min. später ist man schon wieder hungrig. Der Körper ist für diesen Jojo-Effekt nicht gemacht und es kann eine Insulinresistenz entstehen. Diese ist ein Vorbote von Typ-2-Diabetes und Herzerkrankungen.
Die Lösung: Bleiben Sie bei komplexen Kohlenhydraten, wie Hülsenfrüchte, Gemüse und Vollkorn. Da die äußeren Hüllen vom Getreide beim Vollkorn erhalten bleiben, benötigt der Körper länger diese zu verdauen und der Zucker wird langsam und gleichmäßig abgegeben.
4. Sie warten bis Sie so richtig hungrig sind um zu essen
Der böse Angreifer: Ghrelin (ein appetitanregendes Hormon, welches in der Magenschleimhaut produziert wird)
Wie es uns altern lässt: Zwischen den Mahlzeiten zu lange zu warten, ist der sicherste Weg den Körper vorzeitig altern zu lassen. Das liegt daran, dass nagender Hunger leicht dazu führt, dass wir uns quasi “überfressen”. Das wiederum führt zu Fettleibigkeit. So funktioniert das: der knurrende Magen signalisiert dem Gehirn “Hunger” und das Hormon Ghrelin wird freigesetzt. Das Problem ist, dass – nachdem man mit dem Futtern angefangen hat – der Ghrelin-Pegel 30 min. benötigt, bis er wieder im Normalzustand ist. Daher ist die Chance groß, dass man zu viel isst.
Die Lösung: Warten Sie nicht so lange mit dem Essen bis Sie sich am liebsten selbst anknabbern würden. Essen Sie regelmäßig über den Tag verteilt. Planen Sie auch in den Arbeitstag Pausen zum Essen ein. Denken Sie an ausgewogene Mahlzeiten: gesunde Proteine, Kohlenhydrate und Fette sowie Vollwertkost sollten Sie so oft wie möglich wählen.
5. Essen am Schreibtisch oder im Auto oder während Sie gestresst sind
Der böse Angreifer: Cortisol (ein Stresshormon)
Wie es uns altern lässt: Stresshormone, die vom Körper automatisch in jeder Stresssituation ausgeschüttet werden, stehen der Verdauung entgegen. Adrenalin und Cortisol leiten das Blut weg vom Magen und Verdauungstrakt hin zu den Gliedmaßen. So kann der Körper die Nahrung nicht verwerten. Unter Stress werden auch bestimmte Nährstoffe, wie Vitamin B 12, nicht mehr so gut aufgenommen. Und als wäre das noch nicht genug: Cortisol unterdrückt außerdem den körpereigenen Reparaturmechanismus. Und nicht zuletzt führt Essen bei Stress leicht dazu, dass man unbewusst isst und dann zu viel zu sich nimmt.
Die Lösung: Kommen Sie vor den Mahlzeiten erstmal zur Ruhe. Statt sich hinterm Steuer oder Schreibtisch etwas unkontrolliert hineinzustopfen, suchen Sie sich zunächst einen Ort um zu entspannen und konzentrieren Sie sich auf Ihre Mahlzeit. Genießen Sie die Pause. Wenn möglich essen Sie gemeinsam mit anderen. Auch zuhause sollten Sie in entspannter und gemütlicher Atmosphäre essen.
Wenn unsere Sinne die Umgebung als angenehm wahrnehmen, kann der Körper die Nahrung besser verwerten.
Niemand kann die ganze Zeit über perfekt essen. Ab und zu mal abschweifen, tut nicht weh. Aber es ist es auf jeden Fall wert die Essgewohnheiten zu überdenken, die unserem Körper schaden. Verbannen Sie die schlimmsten Angreifer und Ihre Chancen auf ein gesundes Altern und bessere Lebensqualität steigen enorm. Ein wunderbares, langes Leben zu haben, ist ein wenig Anstrengung wert, oder?