Zuviel. Oder: Was hast du heute eigentlich gemacht?

Wenn am Wochenende der „Tag der Offenen Tür“ der Grundschule stattfand und wir als Eltern geputzt, Tische gedeckt, Getränke verkauft, viel Lärm ertragen und Kaffee gekocht haben, dann bin ich montags quasi schon freitagsreif. Wenn der Mann dann noch zwei Tage auf Dienstreisen weilt, bin ich emotional sowieso eher dünn beschichtet. Und wenn ich an meinem freien Tag mit zwei Söhnen durch die Lande kutschiere, um ein Aufnahmegespräch an einer möglichen anderen Schule zu führen, brauche ich danach mindestens drei Jahre Urlaub oder eine Badewanne voller Schnaps. Dass die Bahn sowohl auf dem Hin- wie auch auf dem Rückweg Verspätung hatte, machte die Sache emotional gesehen nicht gerade, äh, weniger aufreibend, aber wir haben immerhin noch gut den anschließenden Termin beim Kinderarzt geschafft, der dafür angesetzt war, den Bauch des großen Sohnes zu ultraschallen, da er seit Wochen unter ominösen Bauchschmerzen leidet. Was ich heute sonst noch tat:

  • Qualen erlitten beim Anblick eines Sohnes, der quasi alles tut AUßER Hausaufgaben zu machen („Ich muss noch Crepes machen!“ „Ich gehe schnell in die Stadt, mein Collegeblock ist leer!“) und 40 Minuten darüber nachdenkt, wie man die geforderten Fragen kurz formuliert, damit er nicht aus Versehen zu viele Wörter schreibt,
  • mit dem mittleren Sohn darüber diskutiert, dass man auch dann Klavierspielen üben muss, wenn man gerade keine Lust darauf hat,
  • mit dem jüngsten Sohn Bohnanza gespielt, weil der arme Kerl sonst gar keine Aufmerksamkeit bekommt, und endlich die Spielregeln verstanden,
  • einen unsichtbaren Glassplitter aus dem Zeh des mittleren Sohnes operiert, der während dieses lebensgefährlichen Eingriffs geschrien hat, als würde ich ihm beide Beine amputieren,
  • mit der Maklerin telefoniert, während wir auf den Kinderarzt gewartet haben (Es gibt vielleicht ein Haus für uns!),
  • mich dabei gefühlt wie eine Hipster-Mutti, der immerzu das Handy am Ohr klebt,
  • Kinder gezwungen, ihre tägliche Aufgabe zu erledigen – und nein – Geschirrspülerausräumen ist keine Sklavenarbeit,
  • Mittagsschlaf gehalten und dabei „Der Schrecken aus dem Moor“ mit dem Jüngsten gehört, weil der so gerne mittags kuschelt und ich sonst diesen Tag nicht überstanden hätte,
  • dem mittleren Sohn geholfen, das 10 Meter große Kuscheltier mit Geschenkpapier zu umhüllen,
  • abends alle Kinder angefleht, wortlos ins Bett zu gehen, damit ich endlich meinen Unterricht vorbereiten kann,
  • statt Unterricht vorzubereiten, einen Blogartikel geschrieben.
  • ins Bett gefallen.

Was ich nicht mehr getan habe:

  • diesen Blogartikel Korrektur gelesen.

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