Westmedien: Blamage unausweichlich

Über Jahre hinweg haben sich westliche Medien als Sprachrohr der NATO mit Russland angefeindet. Was auch immer auf der Welt schief ging, wurde Moskau angelastet

TTIP- Gegnerin erntet Häme von ZDF / Eigenes Werk

TTIP- Gegnerin erntet Häme von ZDF / Eigenes Werk (Hamburg 17.09.2016)

Insbesondere jene Katastrophen, für die eindeutig die USA und deren Vasallenstaaten verantwortlich waren. Und da Trump sich offen gegenüber Moskau zeigte, dem Establishment während des Wahlkampfes öffentlich den Spiegel vorhielt und auch die Presse dabei nicht ausließ, geriet er ebenfalls ins Visier der Konzernmedien.

Dieses groteske Medienversagen fällt den beteiligten Akteuren nun auf die Füße. Nicht selten wirkten die Angriffe auf Moskau seitens ergebener Karrieristen albern übertrieben. Dennoch hatte die mediale Brachialität, mit der die Alphajournalisten die Köpfe ihrer Rezipienten behämmerten, ihre Wirkung bei einem Großteil der Menschen nicht verfehlt. Gefälliges Lob ernteten sie damit vor allem aus Washington.

Und nun?

ist alles anders als vorher. Ein entscheidendes Naturgesetz hatten sie dabei nicht bedacht. „Das einzig Stete ist der Wandel“, wie Heraklit von Ephesus es im fünften Jahrhundert v. Chr. formulierte. Und so geschah denn das Undenkbare, Donald Trump wurde zum nächsten Präsidenten der USA gewählt. Ein Mann, der allem Anschein nach die Entspannung mit Russland und dem Rest der Welt suchen wird. Nicht, weil er solch ein Philantrop ist, sondern weil dieser ganze militärische Unsinn schlichtweg zu viel kostet, insbesondere für eine Nation, die mit 19 Billionen Dollar Schulden an der Grenze des wirtschaftlichen Abgrunds entlang balanciert. Trump weiß sehr wohl, wie sich das anfühlt. Als er 1990 in Atlantic City das gigantische Hotel- Casino Taj Mahal eröffnete, liefen ihm die Baukosten derart aus dem Ruder, dass er nach weiteren Fehlschlägen am Ende mit drei Milliarden an Verbindlichkeiten kurz vor einem Ruin stand.

Trump hat sein Unternehmen trotz dieser misslichen Umständen gerettet und sich wieder hochgearbeitet. Unlängst erst hatte er sein Vermögen öffentlich auf 3,6 Milliarden US- Dollar beziffert. Er weiß also, dass man nur mit knallharten Einsparungen aus einem solchen Loch herauskommt. Da rollen Köpfe und da enden Karrieren, vor allem jedoch werden sämtliche Ausgaben auf das absolut Notwendigste reduziert. Sobald Trump inauguriert ist, wird sich einiges am bisherigen militärischen Bild der USA ändern. Übertrieben teure Einsätze, die letzten Endes zu nichts führen, werden dann aller Wahrscheinlichkeit nach der Vergangenheit angehören. Bis auf Weiteres.

Dazu ist es unabdingbar, vermehrt auf Entspannung zu setzen, denn politische Spannung zu erzeugen, kostet enorm viel Geld. Truppen müssen verlegt werden, Positionen werden bestochen und Waffen wechseln den Besitz. Letztere werden von den fünften Kolonnen zudem nicht selten weiterverkauft, nachdem sie diese als vermeintlich willige Kämpfer für US- Interessen geschenkt erhielten. Die Interventionen in Afghanistan, dem Irak, in Libyen und in Syrien haben die amerikanische Staatkasse um gut und gerne sechs bis sieben Bilionen US- Dollar erleichtert. Das können sich die USA nicht länger leisten, egal, wieviel Geld die Federal Reserve (FED) täglich druckt. Aus diesem Grund wird ein Kurswechsel unter Trump unausweichlich bleiben.

Dadurch ändert sich das Narrativ gänzlich. Schlagartig wird der Ton versöhnlicher, zumindest im politischen Lager der EU. Allenthalben ist nun davon die Rede, der Dialog mit Russland sei ja doch nicht unwichtig, man müsse mehr aufeinander zugehen. In der Politik mag ein solch plötzlicher Kurswechsel nicht verwundern, vielmehr kann man einen solchen dort voraussetzen. Ein Journalist hingegen beraubt sich damit jeglicher Legitmität. Eine komplette Kehrtwende wäre für die Karrieren der meisten ‚Qualitätsjournalisten‘ tödlich.

Zu lange und zu verbissen hatte sie gegen Russland und Trump geschossen und das aus allen Rohren mit einem Fanatismus, dass vielen die Luft wegblieb. Und jetzt plötzlich das Fähnchen nach dem Wind hängen? Ein solch öffentliches Eingeständnis eigener Opportunität wäre für Journalisten dieses Formats undenkbar, ihre Glaubwürdigkeit wäre dahin. Also weitermachen wie bisher? In einer Welt, die sich dreht? Sie würden sich künftig erst recht diskreditieren, schössen sie nicht nur gegen den Kandidaten, sondern auch den Präsidenten Trump. Präsident Putin betreffend, befinden sie sich aus eben diesen Gründen in einer gleichermaßen misslichen Lage. Sollten Trump und Putin sich bestens verstehen, müsste auch in dieser Hinsicht das vorherrschende Narrativ geändert werden. Zu Lasten der medialen Glaubwürdigkeit. Das ist der Fluch der bösen Tat.

Untergehen werden sie wohl nicht sogleich, unsere Presseverlage und Rundfunkanstalten. Aber dass sie irgendwann wieder jenen unantastbaren Rang einnehmen, den sie einst innehatten, ist mehr als unwahrscheinlich. Vielmehr werden sie es künftig schwerer haben als bisher. Vor allem, nachdem sie irgendwann zuguterletzt doch den unvermeidlichen Kotau vor Präsident Trump gemacht haben werden. Denn wenn sie schon bisher ohne Rückgrat geschrieben und gesendet haben, wird ihnen über Nacht kein neues wachsen. Die Blamage ist also vorgezeichnet. Dank Trump.

Zu ihm ist das letzte Wort noch lange nicht gesprochen. Auffallend erscheinen mag hier zunächst, dass Amerika ständig komplett gegensätzliche Präsidentschaftskandidaten vorgesetzt bekommt. Zuerst der töffelige Bill Clinton, dann das Gegenteil davon, der kriegswillige George W. Bush. Darauf folgte der Softy Obama mit einer beachtlichen Amtszeit. Während seiner ersten sechs Amtsjahren blickt er bereits zurück auf sieben begonnene Kriege…und einen Friedensnobelpreis. Und nun schon wieder das komplette Gegenteil, der rüpelige, polterige Donald Trump. Dieser wird mehr im Sinne haben, als die präsidialen Lorbeeren abzuschöpfen. Niemand opfert Millionen von Dollar und begibt sich in den Fleischwolf der amerikanischen Wahlmaschinerie, ohne bereits seine nächstgrößeren Ziele vor Augen zu haben.

Merkwürdig erscheinen mag Trumps Eifer, allem seinen Namen aufzuprägen. Es gab Flugzeuge mit seinem Schriftzug, in New York und Batumi stehen Trump Towers, es gibt in New York den Trump Place, der gerade umbenannt wird, nachdem Trump die Wahl gewonnen hat, kurzum alle Einrichtungen und Geschäftsfelder, die Trump eroberte, tragen laut dem ‚Who is Who‘ heute seinen Schriftzug. Er wird wohl auch Amerika als Präsident sein Siegel aufbrennen. Trump will mit diesem Präsidentenstuhl die nächst höhere Ebene seiner ohnehin schon beachtlichen Lebenswirklichkeit erklimmen. Das liegt in der Natur seines Wesens. Was genau dies sein wird, weiß vermutlich nur er selbst. Aber man spürt, da kommt noch etwas.



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