Unsere Filmlieblinge 2015 (Jahresrückblick Teil 1)

Unsere Filmlieblinge 2015 (Jahresrückblick Teil 1)

2015 ist Geschichte. Zeit um noch mal in zwei Teilen auf die Filmhighlights und Enttäuschungen des Jahres zu schauen. Unsere drei Redakteure haben zunächst die Großtaten des Jahres gesammelt. Wichtig für eine Erwähnung in den Toplisten war der erstmalige Release des jeweiligen Films in Deutschland. Sprich entweder der Kinostart oder der Heimkinorelease (wenn es keinen Kinostart gab) muss 2015 in Deutschland gewesen sein. Was sind eure Lieblinge des Jahres? Schreibt es uns in den Kommentaren und nun viel Spaß mit den Herzensangelegenheiten unserer Schreiberlinge.
Unsere Filmlieblinge 2015 (Jahresrückblick Teil 1)

01 Whiplash Für mich ist der qualvolle Leidensweg eines Drummers (Miles Teller) unter der Leitung des konsequenten, erbarmungslosen Lehrers (J.K. Simmons) auf dem Weg zu Erfolg und Anerkennung die größte cineastische Tat des Jahres. Der sehr junge Regisseur Damien Chazelle hat mit Whiplash ein unglaublich dynamisches, rasantes und packendes Musikdrama auf die Leinwand gebracht. Die Musik und ihre Energie ist fantastisch, das Highlight des Films bildet jedoch das Hauptdarstellerduo. Teller merkt man bereits in der Frühphase seiner Karriere sein enormes Potential an und seit R. Lee Ermey in Full Metal Jacket hat kein Darsteller mehr eine so beeindruckende Drill-Instruction von sich gegeben wie J.K. Simmons, der völlig berechtigt bei den Academy Awards seine Anerkennung für diese Leistung bekam. Achja der Schlußakt des Films gehört zu den besten Filmminuten die je eine große Leinwand bespielen durften. Ganz großartig und bewegend!
02 Love & Mercy Auch die Silbermedaille geht 2015 an ein Musikdrama. Love & Mercy ist kein gewöhnliches Biopic eines musikalischen Genies. Nein, Bill Pohlad hat sich für seine erste große Regiearbeit auf zwei elementare Zeitabschnitte im Leben von Brian Wilson, dem Mastermind der legendären Beach Boys, konzentriert. Paul Dano spielt den jungen Musiker auf dem Weg zum geistigen und musikalischen Wahnsinn, während John Cusack den späten Wilson spielt, wie er den Weg zurück ins Leben nach Drogensucht, Suizidversuch und falschen psychiatrischen Behandlungen findet. Ein genialer Schachzug. Paul Dano spielt überragend und sollte unbedingt bei den kommenden Academy Awards berücksichtigt werden. Und selbst die von mir bis dato wenig geschätzte Elizabeth Banks konnte mich erstmals richtig überzeugen. Der Film ist extrem emotional und rührend und versucht sich weitestgehend auf Fakten zu beziehen, nimmt aber an einigen Positionen auch subjektive Stellungen ein. Der Score von Atticus Ross ist überragend und in Kombination mit den Klassikern der Beach Boys umwerfend. Wer Musik und Film liebt, wird Love & Mercy lieben, versprochen!
03 Birdman Ja Birdman ist ein Männerfilm. Auf den ersten und den zweiten Blick. Die naiven Leiden der Männerwelt gestreckt auf zwei Stunden Film. Und ja Birdman ist auch ein typischer Oscar-Gewinner. Und dennoch hat mich der Film beeindruckt. Birdman ist klassisches Schauspielkino. Insbesondere Comebacker Michael Keaton und die Nebendarsteller Emma Stone, sowie Edward Norton spielen so ziemlich alles an die Wand, was in den letzten zwölf Monaten in den Lichtspielhäusern dieser Welt zu sehen war. Nebenbei erzählt Oscargewinner Alejandro González Iñárritu eine höchst interessante Geschichte und spickt diese mit tollen audiovisuellen Einfällen. Vor allem die Kameraarbeit von Emmanuel Lubezki kann nicht oft genug gelobt werden. Ja man kann Birdman langweilig, konventionell nennen und als sichere Bank bezeichnen. Man kann in Birdman aber auch einen der besten Filme des Jahres sehen. So wie ich.
04 Ex Machina Wow, Multitalent Alex Garland liefert mit Ex Machina einen der heißesten und besten Filme des Jahres ab. Sein Sci-Fi-Kammerspiel ist so spannend, so intelligent und trotzdem so unterhaltsam wie kaum ein anderer Film in diesem Jahr. Oscar Isaac und Domhnall Gleeson spielen wirklich gut. Aber der nicht ganz so heimliche Star des Films ist Newcomerin Alicia Vikander, die den Gynoiden Ava spielt. Ihre Mimik und Gestik verleihen der Maschine erstaunlich viel Persönlichkeit. Ex Machina fühlt sich wie eine philosophische Variante des Terminators an. Ex Machina beweist, dass starkes und erfolgreiches Scifi-Kino, wie auch schon in Her, nicht ein bombastisches Feuerwerk sein muss, sondern auch geerdet und realistisch sein kann.
05 A Girl Walks Home Alone At Night Ana Lily Amirpour ist etwas ganz besonderes gelungen. Ein Horrorfilm der mich bewegt, der mich ergreift, der mich fühlen und staunen lässt. Das muss Jahre her sein. Ich habe gelacht. Ich habe gelitten. Ich habe mich gegruselt. Ich war fasziniert. Ich war verliebt. Verliebt in diese großartigen Figuren. In diese kleinen Geschichten und in das große Ganze. Selten lagen bedeutungsschwangere Bilder und eine bedeutende, für die Filmwelt enorm wichtige Geschichte so eng beieinander. A Girls Walks Home Alone At Night wurde zwar in den USA gedreht, aber von einer iranischen Regisseurin, mit iranischen oder iranischstämmigen Darstellern in persischer Sprache. Ich habe zum ersten Mal einen Film auf persisch gesehen, englisch untertitelt und empfand es als sehr faszinierend. Ein Horrorfilm auf persisch, mit größtenteils unverbrauchten nicht-stereotypischen Darstellern von einer iranischen Frau inszeniert, die mit diesem Film ihr Debüt gibt. So traurig die Frage sich auch liest: Geht es noch exotischer? Heimlicher Star des Films ist übrigens eine Katze. Amirpours Arthouse-Horror nimmt den Zuschauer und die Leinwand gefangen. Betörendes Kino, großartige Botschaften, kein Hollywood. Vielen Dank Ana Lily für dieses emotionale Stück moderner Filmgeschichte.
06 Jurassic World Die Rückkehr Crichtons Dinosaurier ins Kino stellt für mich den Blockbuster des Jahres dar. Der Film hat ganz Gewiss, vor allem im Storytelling , einige Schwächen. Aber diese sind mir völlig egal. Seit dem ersten Jurassic Park Anfang der 90er habe ich mir kaum einen Film mehr gewünscht, als einen, in dem der Jurassic Park bzw. in diesem Fall die Jurassic World für Besucher geöffnet ist und wir den regulären Tagesbetrieb beobachten dürfen. Diesen Kinoseelenwunsch erfüllte mir Colin Trevorrow mit seinen sympathischen Darstellern um Chris Pratt, Bryce Dallas Howard und Omar Sy. Jurassic World ist unterhaltsam, temporeich und hat das Herz am richtigen Fleck. Außerdem...Dinosaurier!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
07 Victoria Eine Sensation, erstmals überhaupt hat es ein deutscher Film in meine Top 10 geschafft. Aber dem Reiz von Sebastian Schippers (ebenfalls sehenswert: Absolute Giganten) Victoria konnte selbst ich mich nicht entziehen. Ja der über zweistündige Film wurde in einem Take gedreht und dieses ambitionierte Vorhaben und seine Umsetzung sind sensationell gelungen. Aber dieser Umstand macht den Film noch lange nicht zu einem Kracher. Dafür sorgen erst die unglaublich authentischen Figuren und Darsteller, die ihren größtenteils improvisierten Dialogen den nötigen Pfiff verleihen. Außerdem gefällt mir der extrem zögerliche Spannungsaufbau und sein konsequentes Ende. Wenn deutsches Kino so sein kann, dann traut euch liebe Produzenten und Regisseure! Mehr davon!
08 Wild Ich hatte lange Zeit Bedenken bei Wild. Ich liebe Into The Wild und hielt es bis kurz vor Ende 2015 nicht für notwendig mir einen thematisch nahezu identischen Film anzusehen. Ein Irrtum. Wild ist tatsächlich anders und fast genauso stark wie Sean Penns Film. Reese Witherspoon ist trotz ihrer beeindruckenden Performance nicht der Star des Films. Dafür sorgen die wunderschönen, emotionalen Naturaufnahmen in Kombination mit der überragenden musikalischen Begleitung. Zwar ziehen einem die Flashbacks desöfteren aus der Stimmung des Films, trotzdem fällt es nie schwer von der Geschichte und ihren Hintergründen ergriffen zu sein. Nach Dallas Buyers Club hat Regisseur Jean-Marc Vallée also wieder einen Volltreffer gelandet.
09 A Most Violent Year Mit Margin Call und All Is Lost konnte Regisseur J.C. Chandor bereits sein Inszenierungstalent unter Beweis stellen. Erzählerisch spaltet er die Filmgemeinde, denn seine bisherigen Filme, zu denen auch sein letzter und bisher größter Output A Most Violent Year gehört, sind sehr langsam und ruhig. So funktioniert auch sein Gangsterfilm eher untypisch entspannt und unaufgeregt. Die Spannung steigt zwar minutiös, aber trotzdem ist A Most Violent Year eher als Drama, denn als Thriller einzuordnen. Doch kaum jemand schafft es derzeit chaotische Verhältnisse in einer Story (Börsencrash, Schiffsunglück, Gangster) so leise und authentisch zu erzählen wie Chandor. Besonders die Darsteller sorgen in A Most Violent Year für große Authenzität und überzeugen. Aber ganz ehrlich...etwas anderes erwarte ich von Leuten wie Oscar Isaac und der bezaubernden Jessica Chastain gar nicht mehr. Liegt Chastain mit ihrer Rollenwahl überhaupt mal daneben? Einigen Szenen haben mich sogar euphorisch an große Kinomomente der 70er Jahre erinnert. Und das ist heute wirklich selten. Aber das Zusammenspiel des Casts, mit der wunderschönen Sepiaoptik und dem nicht minder begeisternden Soundtrack, verdient wirklich höchste Achtung. Ich muss gestehen von Gangster- und Mafiastorys lasse ich mich leicht catchen. Diese Genre gehört einfach zu meinen absoluten Favorites. Aber auch objektiv ist A Most Violent Year ein wirklich gelungener Film, der audiovisuell und schauspielerisch absolut überzeugt.
10 It Follows 2015 war ein ziemlich gutes Horrorjahr (Final Girls, Horsehead, Starry Eyes, Babadook usw.) und so hat es der vermutlich aufregendste und speziellste Genrefilm der letzten zwölf Monate in meine Topliste geschafft. It Follows erzählt eine bekannte Geschichte völlig anders und neu, begeistert mit einer talentierten Hauptdarstellerin, gekonnter Inszenierung und einer betörenden akkustischen Kulisse. Obwohl It Follows nur eine explizite Szene hat, spürt man die permanente Angst und Furcht. Jederzeit kann etwas passieren, aber du weißt nicht wann. Und das ist wirklich selten geworden. It Follows ist mutiger Coming-Of-Age-Horror, an den man sich noch in vielen Jahren erinnern wird.
Ebenfalls erwähnenswert: Mad Max: Fury Road, Final Girls, Horsehead, Turbo Kid, Lost River, The Babadook, Paper Towns, Camp X-Ray
Filme, die ich leider verpasst habe: Star Wars: The Force Awakens, Sicario, Spectre, The Martian, Creed, Straight Outta Compton, Room, Carol, The Assassin
Großartige Performances: J.K. Simmons (Whiplash), Paul Dano (Love & Mercy), Michael Keaton (Birdman), Alicia Vikander (Ex Machina), Reese Witherspoon (Wild), Charlize Theron (Mad Max: Fury Road), Saoirse Ronan (Lost River), Kristen Stewart (Camp X-Ray)
Unsere Filmlieblinge 2015 (Jahresrückblick Teil 1)

01 The Martian Matt Damon alias Mark Watney wird von seiner Crew auf dem Mars zurückgelassen und kämpft ums Überleben. Ganz nach dem Motto "Not macht erfinderisch", versucht Watney mit allen Mitteln Nahrung anzubauen und Sauerstoff herzustellen, was unter den gegebenen Umständen auf dem Mars unmöglich zu sein scheint. Der Marsianer hat mich in vielerlei Dingen überrascht. Zum Einen ist er absolut spannend! Obwohl der Film relativ lang ist, haben es die Macher geschafft, keine Langeweile aufkommen zu lassen. Zum Anderen ist Der Marsianer ein absolut unterhaltsamer Film. Trotz der angespannten Situation meistert Watney sein Schicksal mit einem unbeirrten Optimismus und schwarzem Humor.
02 Bridge Of Spies Der Thriller Bridge of Spies handelt von einem amerikanischen Anwalt, der während des kalten Kriegs einen in Russland gefangenen Piloten befreien will. Steven Spielberg schafft in Bridge of Spies ein sehr nüchtere Inszenierung, die absolut authentisch wirkt. Die Geschichte steht bei diesem Film im Mittelpunkt. Trotzdem muss erwähnt werden, dass es sich hierbei eher um ein Drama als um einen Thriller handelt. Dennoch ein sehr gelungener Film!
03 Star Wars VII: The Force Awakens Der heiß ersehnte siebte Teil der Star Wars Reihe nach dem Kampf gegen Darth Vader. Nachdem der zweite Todesstern über Endor zerstört wurde, muss sich die Galaxie nun, 30 Jahre später, mit einer neuen Bedrohung auseinandersetzen. Star Wars VII lässt die Geister der älteren Star Wars Filme wieder aufleben, was zu nostalgischen Gefühlen führt. Sehr erfrischend sind die neuen Schauspieler, die gut mit den alten harmonieren. Ein sehr gelungener Film und deshalb ein Muss in den Top 5 von 2015. Einziger kleiner Kritikpunkt: Man merkt, dass Disney die Finger mit im Spiel hat.
04 Birdman Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit handelt von einem Schauspieler, dessen Karriere am Ende ist. In seiner Verzweiflung versucht er, diese am Broadway wieder aufleben zu lassen. In diesem Film ist scheinbar alles perfekt harmonisch in Szene gesetzt: Schauspieler, Setting und Soundtrack passen wunderbar zusammen. Ebenfalls bemerkenswert sind die vielen Metaphern und Denkansätze, die in vielen Szenen des Films versteckt sind. Birdman hat nicht umsonst 4 Oscars abgeräumt. Für jeden, der auf der Suche nach einem originellen Film ist, ist Birdman ein Muss.
05 Mad Max: Fury Road Nach der erfolgreichen Endzeittrilogie Mad Max von 1979, kam dieses Jahr das Reboot Mad Max Fury Road ins Kino. Nach den Ereignissen aus Mad Max III ist Max gemeinsam mit einer anderen Gruppe Überlebender auf der Flucht und wird von bewaffneten Autos verfolgt: Ein Krieg auf der Straße bricht aus. Während die Story von Mad Max Fury Road relativ flach gehalten wird, überzeugt das Setting auf voller Linie. Die gelbe Staubwüste, die dem ganzen Film einen dystopischen Charakter verleiht und die dazu passenden durchgeknallten und schrägen Charaktere machen Mad Max Fury Road wirklich sehenswert. Das Beste: Action-Szenen ohne Ende.
Unsere Filmlieblinge 2015 (Jahresrückblick Teil 1)

01 Mad Max: Fury Road Aufmerksame Leser dieser Seite und meines Twitter-Feeds werden meine Lobeshymnen über dieses Ausnahmewerk bereits mitbekommen haben. Und tatsächlich stehe ich auch noch ein halbes Jahr nach Release zu meinem Wort: Fury Road ist für mich der beste Film des Jahres 2015. George Miller lieferte im Frühsommer nichts weniger als die Wiederbelebung des Mainstream-Actionfilms ab. Die dabei erzählte Geschichte ist - wieder einmal - vernachlässigbar, doch die Bilder, die Kostüme, die Autos und nicht zuletzt Charlize Theron's geniale Hauptfigur Furiosa tragen den Film über die komplette Laufzeit, ohne dass es auch nur eine Sekunde langweilig wird. Auch in Bezug auf die weiteren (zum großen Teil weiblichen) Hauptrollen kann man dem Film durchaus eine gewisse Vorreiter-Rolle attestieren. Und noch niemals zuvor habe ich während eines Kinofilmes überlegt, in eine Flasche zu pinkeln um ja keine Sekunde zu verpassen. Und auch wenn bereits feststeht, dass Theron nicht für den Nachfolger Mad Max: The Wasteland zurückkehren wird so bleibt doch Hoffnung. Hoffnung auf mehr solcher Filme mit starken Frauen in den Hauptrollen. Hoffnung, dass groß budgetierte Filme nicht immer nach Schema X ablaufen. Hoffnung, dass es 2016 mehr Filme wie Fury Road geben wird. Und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
02 Krampus Tatsächlich hatte ich dieses kleine Meisterwerk der Tricktechnik bis vor wenigen Wochen gar nicht auf dem Schirm. Der Krampus ist ein aus Österreich stammendes weihnachtliches Fabelwesen. Er tritt immer dann in Erscheinung, wenn der Geist der Weihnacht in Vergessenheit gerät und Zwietracht, Hass und Gemeinheit weicht. So geschieht es bei der Familie Engel, und als der junge Max vollends den Glauben an den Weihnachtsmann verliert öffnet er damit dem Krampus und seinen schreckenerregenden Gehilfen die Pforte zur Welt der Menschen. Krampus ist halb Komödie, halb Festtagshorror und für mich am ehesten mit Klassikern wie Beetlejuice oder Gremlins vergleichbar. Doch wenn man ehrlich ist, sind es die tollen Trickeffekte, welche fast vollständig aus Kostümen, Prothesen und Latex bestehen, die den Film auf meinen Platz 2 erhoben. Ich bin mit Filmen aufgewachsen, bei denen an CGI noch nicht zu denken war und war dem Charme von Krampus sofort erlegen. Eine mehr als gelungene Symbiose aus Spaß und Grusel, die mich bis zum Ende grandios unterhalten hat und auch ohne wohlmeinende Nostalgiebrille zu den besten Weihnachtsfilmen der vergangenen Jahre zählt. Toll, dass es solche Filme noch gibt, bitte mehr davon!
03 Turbo Kid Für mich als Riesen-Fan der 80er-Kultur ist dieses Kleinod natürlich ein No-Brainer. Die Geschichte um "The Kid", der im postapokalyptischen Jahr 1997 zusammen mit der etwas seltsamen Apple gegen den Tyrannen Zeus kämpft ist eine liebevolle Hommage an den Actionfilm der damaligen Zeit. Eine Zeit, in der alles möglich und auch alles erlaubt schien. Eine Zeit, welche sowohl musikalisch als auch filmisch Kreationen hervorbrachte, bei denen es heute undenkbar scheint, dass diese jemals von irgendwelchen Studiobossen abgesegnet wurden. Wie dem auch sei, der Film tappt glücklicherweise nicht in das Fettnäpfchen, den Zuschauer mit seinen Zitaten und Anspielungen zu erschlagen sondern fügt seine Bausteine gekonnt zu einer ultra-spaßigen Achterbahnfahrt mit reichlich Blut und Gekröse zusammen. Genre-typisch passt die Geschichte auf einen Bierdeckel, dennoch bietet Turbo Kid eine erstaunliche Charaktertiefe und wirklich liebenswerte Figuren. Für 80er Fans Pflicht!
04 Camp X-Ray Kristen Stewart spielt eine junge US-Soldatin, die anstatt nach Afghanistan zum Gefangenendienst auf Guantanamo Bay beordert wird. Zunächst noch sehr zögernd und kühl im Umgang mit den Häftlingen, freundet sie sich bald mit einem ganz speziellen "Gast" an, dessen Wesen absolut nicht zu ihrem Bild des typischen Terror-Sträflings passt. Natürlich hat es eine Freundschaft unter diesen Umständen alles andere als leicht, vor allem, wenn sich beide auf unterschiedlichen Seiten der Gitterstäbe befinden. Eigentlich bin ich kein großer Freund von Kristen Stewart, sie wirkt ständig angepisst und so, als wolle sie überall anderswo lieber sein als gerade vor der Kamera. Auch dann, wenn es eigentlich nicht zu ihrer Rolle passt. Hier jedoch wirkt gerade dies richtig platziert, handelt es sich doch um eine junge Frau, die in einer vorrangig von machtbesessenen Männern dominierten Welt bestehen möchte. Gefühlvoll und fast ohne Klischees hat mich dieser ruhige Film sehr berührt. Definitiv einen Blick wert.
05 Beasts Of No Nation Trotz der durchweg hohen Qualität, welche Netflix bei den hauseigenen Serien an den Tag legt war ich anfangs etwas skeptisch, ob ein abendfüllender Spielfilm ebenso würde überzeugen können. Das Ergebnis hat mich jedoch durchweg begeistert. Der Zuschauer erlebt die Geschichte des kleinen Agu, eines afrikanischen Jungen. Dieser wird, nachdem sein Dorf von Soldaten überfallen wird selbst zum Rebellenkämpfer. Ein teils schockierendes, teils wunderschönes Drama über Menschlichkeit, das Heranwachsen und Krieg. Fast durchweg mit Laienschauspielern besetzt wirken nicht zuletzt die unangenehme Atmosphäre und die glaubwürde Darstellung der Kindersoldaten noch lange nach, wenn der Abspann schon längst über den Bildschirm gefilmmert ist. Kostenlos auf Netflix, daher eine dicke Empfehlung für alle, die der Thematik nicht abgeneigt sind.
Bildquellen: Disney, Warner, Studio Canal, Lionsgate, Sony Pictures

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