Stilübung – Haiku

In Kursen für Kreatives Schreiben oder als Vorschlag für eine Fingerübung, kommt man kaum um das Haiku herum.

Ich kenne diese Gedichtform aus dem Schulunterricht und schreibe ab und zu selbst welche. Ich stelle hier das Haiku als eine Methode vor, um täglich zu schreiben, und, um es zum Lernen zu nutzen.

Über das Haiku

Das Haiku ist ein japanisches Kurzgedicht, das einem bestimmten Silbenschema folgt. Für die Übertragung in die deutsche Sprache gilt meistens folgende Form:

  • 3 Zeilen
  • 5-7-5-Silbenschema: 5 in der ersten Zeile, 7 in der zweiten Zeile und 5 in der letzten Zeile
  • Thema: sinnliche und äußere Beschreibung von Natur oder Ereignissen
  • Besonderheiten: Momentaufnahme, Gegenwart, frei von Wertungen

(Quelle: Deutsche Haiku-Gesellschaft e.V.)

Ein Beispiel

eines bekannten japanischen Haiku-Dichters, Issa:

So schlicht und einfach

Fand sich der Frühling ein:

Als Blau des Himmels!

Haiku als Lerntechnik

Vor kurzem hat eine Dozentin unserer Uni vorgeschlagen, den Haiku zum Lernen zu verwenden und den Stoff oder das, was man sich nicht merken kann, in einen Haiku zu verpacken.

Ich schreibe morgen meine letzte Klausur und habe es einmal ausprobiert; für Definitionen funktioniert es sehr gut:

 

Die Hermeneutik:

Kunst, etwas auszulegen,

und zu verstehen.

Porphyrischer Baum,

die Ordnung der Begriffe:

von grob zu genau.

Haiku, #1

Ein Haiku von mir; demnächst folgen regelmäßig weitere:

Stilübung – Haiku

Schauer im Mondlicht

fallen auf fahle Haut wie

Fingerabdrücke.



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