Steven Spielberg, 1997: „Vergessene Welt: Jurassic Park“

Genau wie wir als Zuschauer scheint Regisseur Steven Spielberg durch seinen eigenen Film Jurassic Park dem Dino-Fieber verfallen zu sein. So entstand denn nach seinem Indiana Jones-Franchise in 1997 zum ersten Mal ein Spielberg-Sequel, als er sich erneut mit den Urzeit-Riesen beschäftigte und zumindest Jeff Goldblum aus der Alt-Cast in seine Vergessene Welt: Jurassic Park Fortsetzung schickte.

Dabei basiert der Film sehr lose auf dem 1995er Roman von Michael Crichton, der wiederum von Spielberg und David Koepp (Mission: Impossible, Panic Room, Spider-Man) als Drehbuch umgesetzt wurde. Neben Goldblum geben sich auch Richard Attenborough, Joseph Mazzello und Ariana Richards noch einmal kurz die Ehre, bevor die Neu-Cast bestehend aus Julianne Moore, Pete Postlewaithe und Vince Vaughn in Aktion treten.

Die Story ist dem Film schlicht egal. Hier gibt es nicht allzu viel zu erzählen. Es gibt die Isla Sorna, etwa 87 Meilen südwestlich von der Isla Nublar, auf der wir in 1993 den Jurassic Park erblickten. Auch auf der Isla Sorna gibt es Dinos. Doch statt nur mit wenigen Auserwählten die Dino-Attraktion zu besichtigen, begleiten wir dieses Mal einen ganzen Trupp von Großwildjägern, die sich einen T-Rex für einen Mini-Jurassic Park inmitten von San Diego fangen wollen.

Steven Spielberg, 1997: „Vergessene Welt: Jurassic Park“

Vergessene Welt – Jurassic Park

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Auch auf der Isla Sorna wimmelt es in „Vergessene Welt: Jurassic Park“ vor lauter Dinos.

Vergessene Welt: Jurassic Park ist kein schlechter Film, fühlt sich aber dennoch wie ein ideenloser Aufguss des ersten Teils an. Das größte Problem dabei ist die uncharmante Cast. Jeff Goldblums Dr. Ian Malcolm wird vom lustigen Sidekick zur Hauptfigur ernannt – was weder in Serien, noch in Spin-Offs von Filmen jemals wirklich gut funktioniert hat. Derweil fehlt es an Sam Neill und Laura Dern, deren Lücke nicht ansatzweise durch Julianne Moore und Vince Vaughn gefüllt werden kann.

Vaughns Öko-Schutzpatron verschwindet gar im letzten Akt des Films ohne jegliche Erklärung, wenn Spielberg sichtlich selbst keine Verwendung mehr für seine Figur hat. Darüber hinaus hat Ian Malcom auf einmal eine Tochter, die mit ihren Turnübungen Velociraptoren in die Schnauze treten kann. Man erinnere sich: jene Dino-Ungetüme, die im ersten Jurassic Park einen erfahrenen Jäger ausgeschaltet haben und die spannungsgeladene Küchen-Szene ablieferten. Hier nun besiegt von einer pubertierenden Akrobatin.

Hier reagieren die Raptoren darüber hinaus auf ein freundliches “Hey du”, was man nur ertragen kann, wenn man die furchtbare Weiterentwicklung in Jurassic Park 3 im Sinn behält, wo sie als strukturiert-organisierte Killer auftreten, die sich durchaus auf die Kommunikation mit Menschen einlassen, wenn es darum geht ihren Nachwuchs zu sichern.

Steven Spielberg, 1997: „Vergessene Welt: Jurassic Park“

Vergessene Welt – Jurassic Park

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Erst alle so „Uh“ und „Ah“ und dann kreischen auf einmal alle und rennen um ihr Leben.

Immerhin bleibt es den Velociraptoren ersparte nach San Diego geschifft zu werden, wo am Ende der Tyrannosaurus landet und es sich im Garten einer Kleinfamilie mit Swimmingpool und Hunde-Snack gut gehen lässt. Hier verkommt der bedrohliche T-Rex aus Jurassic Park zur Slapstick-Einlage.

Dagegen wirkt die Action im Film viel mehr einstudiert als der dreckige Überlebenskampf im vorherigen Teil. Wo zuvor ein “Rette sich wer kann” stand, gibt es hier nun ein “Aber bitte schaut cool dabei aus” oben drauf.

Und wenn schon cool, dann richtig. Dementsprechend dürfen sich Jeff Goldblum, Vince Vaugh und Richard Schiff (als Eddie Carr) mit One-Linern battlen, die aus Vergessene Welt: Jurassic Park noch mehr Slapstick machen.

Es fehlt das Abenteuer-Feeling von Jurassic Park. Es fehlen die lieb gewonnenen Figuren des ersten Teils. Es fehlt an Bedrohlichkeit durch die Dinosaurier, die hier einer Überdosis an langweiligen Charakteren und dummen Sprüchen weichen muss.


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