Radgeschichten: Training auf der BerlinMan Triathlonstrecke

BerlinMan Training Der Termin des BerlinMan Triathlon rückt in greifbare Nähe! Was liegt da näher als immer wieder mal an den Ort des Geschehens zu fahren und die ein oder andere Einheit dort zu absolvieren. Es wird langsam Zeit, die Feinheiten einzustudieren, die Strecken abzuschwimmen, zu fahren und zu laufen, die Holpersteine kennenzulernen, sich die Kurven einzuprägen und der Sitzposition den letzten Schliff zu geben. Die 90km lange Radstrecke ist etwas Besonderes für einen Stadttriathlon – sie appelliert an die vielseitigen Fähigkeiten eines Rennradfahrers. Knackige Steigungen, scharfe Abfahrten, hässliches Kopfsteinpflaster und nur eine langgezogene Passage auf der man eine einigermaßen aerodynamische Haltung einnehmen kann.

Ich war mit einem alten Hasen aus dem Radsport unterwegs, der mir ausnahmsweise mal am Hinterrad kleben durfte. Sonst ist es ja eher umgekehrt und ich darf mich ziehen lassen. Während des Triathlons ist aber Windschattenfahren strengstens untersagt und ich werde den T*** tun und diese Regel sicher nicht brechen; zu groß wäre die Angst vor einer gelben, schwarzen oder gar roten Karte.

Es mag vielleicht nicht die beste Idee gewesen sein, gleich die komplette Runde von 90km am heißesten Tag des Jahres in Angriff zu nehmen, aber was soll’s. Irgendwann muss man ja anfangen und sich hinauswagen! Sieht man mal vom Wetter am Wochenende ab, bleibt immer noch die anspruchsvolle Strecke, die mit allem aufwartet, was mir beim Rennradfahren ungelegen kommt.

Die Höhen, die es zu überwinden gibt, haben es zwei Mal für mich ziemlich in sich. Berlin und das Umland glänzt durch relativ flaches Terrain auf dem man Kilometer gutmachen kann. Aber die Runde von etwa 23km, die wir vier Mal absolvieren haben, hat wenig von dem, was ich sonst kenne. Für Alpen- und Bergradler geradezu lächerlich, für mich sind diese 90km nach dem Schwimmen und den mehr als 90 Stufen zur Wechselzone dennoch absolut kein Zuckerschlecken. Aber selbst für den ein oder anderen Radsportler sind diese Runden etwas, was sie nicht gern mit mir mitfahren.

Am imposantesten ist natürlich der Anstieg hoch zum Grunewaldturm – ein Kilometer den ich mit 14-15km/h und knallroten Wangen hochstapelte. Runde für Runde immer früher aus dem Sattel gehend, dauerte die Regeneration bei der Abfahrt immer länger. Das gab mir aber zugleich die Möglichkeit mit meiner Haltung bei der Abfahrt zu experimentieren, auszutesten, wann ich bremsen muss, um die Kurven noch auf meiner Spur zu erwischen, wann ich wieder antreten sollte, um den nächsten kleinen Hügel mit dem Schwung der Abfahrt locker nehmen zu können, …

Kaum, dass man meint, man hätte den wirklich anstrengenden Part hinter sich gelassen, wird man kräftig auf Kopfsteinpflaster durchgerüttelt. Wenn die Strecke so bleibt, wie sie uns in der letzten Woche gezeigt wurde, werde ich unglaublich froh sein, wenn ich dieses Stück heil und ohne Panne überstanden habe. Es sind nicht diese großen Steine, die dort verlegt sind, die man häufig von Dorfstraßen kennt. Es sind vielmehr die kleinen, die gern für Gehwege verwendet werden. Es wackelt, es rüttelt, meine Handgelenke vibrieren so stark, dass ich das Gefühl in den Fingern verliere und ich derart am Lenker zerre, dass meine Hände wahlweise einschlafen oder verkrampfen. Wieder vier Runden, …

Meinen Aerolenker kann ich bis dahin nur kurzzeitig einsetzen, seine Zeit kommt erst auf dem schnurgeraden letzten Teil. Erste Runde mit ihm eineiern – wir müssen uns immer noch aneinander gewöhnen; zweite Runde langsam in Sicherheit wähnen, liegen, schalten, liegen; dritte und vierte Runde ordentlich die Beinarbeit voranbringen und endlich erfahren, was es heißt einfach so ganz allein über 30km/h zu fahren.

BerlinMan Training

Aber bis zu dieser geraden Passage stellt sich einfach kein wirklicher Rhythmus ein – klar, innerhalb der Runden ist alles gleich und so gibt es die Möglichkeit, die einzelnen Abschnitte konstant abzufahren. Aber ein Rhythmus im regulären Sinn mit einem runden Tritt, einer gleichmäßigen Trittfrequenz und Geschwindigkeit gibt es nicht und wird es für mich nicht geben. Ich muss schalten, antreten, abbremsen, vor mich hin kullern, reinhauen… Einfach durchhalten, irgendwie, denn danach kommt noch der Halbmarathon. Herrje! Was ich mich freue, nach der Radstrecke endlich das machen zu können, was ich so liebe.

Wenn ich mir meine Auswertung bei Sportics anschaue, bin ich direkt wieder erschöpft – der Puls, die Steigungen, die Distanz… Was habe ich mir nur dabei gedacht?! Irgendwie werde ich meine Mitteldistanz schon überstehen, aber heute und auch am Wochenende wäre mir aber mehr nach MiniMan als Mitteldistanz!


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