Radgeschichten: Lanzarote-Wind, kuschelige Kompagnons, erste Inselentdeckungen

Radsport auf Lanzarote ist Natur, Berge, Wind, endlose Abfahrten und Anstiege mit dem Ozean vor der Haustür. Mit dem Rad kann man die Insel und ihre Bedingungen mit Sicherheit am eindrucksvollsten erleben. Es gibt so viel, was sich lohnt erkundet zu werden. Weinberge, Lavafelder, Gebirge, Sehenswürdigkeiten,… Einen winzigen Teil, habe ich direkt bei meinen ersten Ausfahrten erlebt. 

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Eigentlich könnte ich es sehr kurz machen: Wind. Wind. Wind. Sagte ich bereits: Wind?! Ich wünschte, ich könnte sagen: leichte Meeresbrise! In Deutschland würde ich mit Sicherheit von Sturm sprechen. Hier auf einer der Kanareninsel ist es vermutlich einfach nur ein starker Wind. Aber das war mir schon klar, als ich über die nächste Reise nachdachte. Die Kanaren sind auch dafür bekannt. Schon auf Fuerteventura wehte mir das ein und andere Mal der Sturm um die Nase und machte ein lockeres Radtraining fast unmöglich. Auch Abfahrten konnten bei ungünstigem Gegenwind zu einer zähen Angelegenheit werden. Dennoch freute ich mich gerade auch darauf. Neben dem Ozean und den Bergen! Natürlich. So ein paar Höhenmeter können auch gerade für die Vorbereitung des Ironman Switzerland (siehe meine Wettkampfplanung) absolut nicht schaden.

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Die ersten Tage waren in den Höhen noch sehr frisch. Also kamen meine Armlinge immer mit. An den Anstiegen kam ich teilweise schon ins Schwitzen, wenn nicht beständig dieser unglaubliche Sturm vom Ozean herüber wehte. Egal auf welcher Seite der Insel ich mich befand, der Wind kam spürbar vom Wasser. Nicht selten drückte er so stark von der Seite, dass ich heftig gegenlenken musste. Meine Arme und Hände waren anschließend genauso kaputt, wie meine Beine. Eine Grundlageneinheit konnte ich mir direkt aus dem Kopf schlagen. Jedes Training war einfach nur eine Intervalleinheit.

Die erste Ausfahrt genoss ich aber einfach so. So als wäre ich nicht mit meiner Fuji Zeitfahrmaschine unterwegs. Ich wollte ankommen, das Wetter genießen, viele Eindrücke sammeln und erfahren, was denn nun Lanzarote ausmacht. Klar, war das leichter gesagt. Denn Zack hat man gleich ein paar hundert Höhenmeter auf dem Edge und der Wind machte mir, wie ihr es vielleicht ahnt, ordentlich zu schaffen. Es fehlt mir definitiv nicht an Kondition und die Beine machen tatsächlich alles, was ich und die Insel verlangen, mit. Aber die Arme und Hände. Ich kralle mich jedes Mal an meinem Lenker fest. Selbst an manchen Anstiegen schiebt der Wind von der Seite heftig und ich muss aufpassen, nicht den Lenker zu verreißen.

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Dass ich Abfahrten liebe, wisst ihr sicher schon längst. Also NICHT! Wie immer fahre ich liebe nur hoch, hoch, hoch, als hinab. Klar fetzt es, bei leichten Abfahrten und günstigen Windbedingungen mit 60 Sachen die sich scheinbar bis in die Unendlichkeit dahin windende Landstraßen entlang zu rauschen. Immer quer durch das Landesinnere, aber niemals den Ozean aus den Augen verlierend.

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Aber wenn es von allen Seiten an einem zerrt, schiebt, ruckt, eiere ich lieber hinab… Auf jeden Fall haben dabei meine Arme und Hände so zu tun, dass ich bei meinen Läufen froh bin, wenn ich sie nur sparsam einsetzen muss. Dennoch, es macht so einen unglaublichen Spaß. Ich hatte das Radfahren auf den Kanaren so vermisst.

Mein Weg führte mich während des ersten Trainings durch das Inselinnere. Es ging etwas nach Nordosten nach Guatiza, wo der Künstler César Manrique, der mit seiner Kunst, seinen Bauwerken und  seinem Einfluss die Insel prägt, einen überwältigenden Kakteengarten angelegen ließ. Inklusive einer unglaublichen Kaktus-Metallskulptur vor dem Eingang.

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Aber nicht nur der Garten Manrique’s ist beeindruckend. Auch die Kakteenfelder in und um das Dorf sorgen für Kulleraugen meinerseits. Als Kakteenliebhaberin sind dies Felder einfach großartig. Hausgemachte Marmelade der Insulaner findet man hier und da auch aus diesen stachligen Früchten.

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Von dort war es nur ein Katzensprung zu einem fast verfallenen Salinen-Feld an der Ostküste in Los Cocoteros. Leider muss man den gleichen Weg zurück nehmen. Dennoch ein lohnenswerter Anblick, wie ich finde. Ich hörte zudem nach meiner Ankunft von einem Markttag in Teguise, wo ich unbedingt mal vorbeischauen wollte. Vom Ozean ging es also wieder hinauf ins Landesinnere. Der Weg hatte sich wirklich gelohnt. Ein Kreisverkehr reihte sich an den nächsten. Hier und dort zieren die Mittelinseln interessante Kunstwerke wie riesige Windspiele. Der Markt an sich war leider nicht so meins. Nur Klimmbimm und nichts, was wirklich von der Insel war.

Das einzige überraschende Highlight am Rande des Marktes, das für eine Vollbremsung sorgte, war ein zottliger Esel mit einem kuscheligen kleinen Frettchen als Kompagnon, der es sich hinter dem Sattel des störrischen Tieres in der Nachmittagssonne gemütlich machte. Zum Glück war es so neugierig, dass es halb verschlafen kurz hervorschaute, um herauszufinden, was ich da mit meinen Radhandschuhen für komische Bewegungen machte.

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Was nicht fehlen durfte, war selbstredend der Strand, an dem ich in diesem Urlaub unbedingt surfen wollte. Es ging rüber nach Nordwesten mit einer nicht enden wollenden Abfahrt – zunächst nach Süden immer der Sonne entgegen bis ein Kreisverkehr die Richtung nach Westen vorgab. Weiter ging es auf dieser sagenhaft langen Landstraße, die bis zum Horizont zu gehen schien. Ein leichte Kurve verlagerte die Straße parallel zum Gebirge und schon lag der Ozean wieder genau im meinem Blickfeld. Tief hingen dicke graue Wolken an den Bergspitzen fest. Die Sonne aber hielt sich beharrlich über dem Ozean und strahlte La Graciosa und den kilometerlangen Strand Famara an. Da waren sie. Die Ozeanliebhaber auf ihren Surfbrettern, zu denen ich bald wieder gehören sollte.

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Ich hielt nur kurz, bevor es für mich zurück nach Teguise ging. Dann sauste ich hinab nach Nazaret, wo Omar Sharif ein unglaubliches Anwesen besaß und beim Bridgespielen riskant aufs Spiel setzte und tatsächlich verlor. Unfassbar! Wenn ihr mal auf Lanzarote seid, müsst ihr unbedingt dort vorbeischauen!

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Während meiner ersten Kilometer war schnell klar, dass ich hier auf keinen Fall auf Kilometer fahren werde. Aber klar, dass wusste sicher auch das MyGoal Team, das mir einfach nur eine Zeitvorgabe für mein Radtraining machte. Es ist fast unberechenbar, wie lange ich hier für eine ausgewählte Strecke brauche. So langsam habe mich auch bei einigen Abfahrten und Anstiegen eingefuchst und weiß, wann ich Gas geben kann und wo ich wie schnell hinauf komme. Aber die neuen Wege sind trotz zahlreicher Erkundungstouren mit dem Auto schwer einzuschätzen. Dazu kommt der brausende Wind, der wie damals schon immer auf Fuerteventura meinen Aerolenker zum Pfeifen bringt. Aber mittlerweile ich habe schon wieder so viel mit dem Fuji erlebt und gesehen, dass ich sicher noch die ein und andere Radgeschichte dazu schreiben werde.

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Seid ihr schon einmal auf Lanzarote gewesen? Wenn ja, welche Strecken könnt ihr noch so empfehlen? Habt ihr heiße Tipps, was ich mir unbedingt anschauen soll? 

Während dieser Ausfahrt, als die Bilder entstanden, trug ich meine Rapha Kombi. Mein Edge und FR630 haben mir zuverlässig meine Daten und Strecken aufgezeichnet. 

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Die hier gezeigten Bilder wurden von meinem Fotografen ‚Olli‘ erstellt. Die Rechte an diesen Bildern liegen bei ihm und mir. Eine weitere Nutzung dieser Bilder ist nur in Absprache mit uns möglich.

..‚Din‘ ist Gründerin von Eiswuerfel Im Schuh

20121111-082354.jpgAls Triathletin & Autorin von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit meinem Sportfotografen immer auf der Suche nach der nächsten Herausforderung und neuen Bildmotiven. Als Julimädchen liebe ich die Sonne, das Meer und den Sand zwischen den Zehen, genieße aber auch die Ruhe auf meiner Yogamatte oder auf einem Surfbrett. Ich freue mich, mit dir auf FacebookTwitter, Pinterest, Instagram und Google+ in Kontakt zu bleiben.

..‚Olli‘ ist Fotograf & Grafiker von Eiswuerfel Im Schuh

20121111-082354.jpgAls Fotograf & Grafiker von Eiswuerfel Im Schuh bin ich zusammen mit der Athletin ‚Din‘  immer auf der Suche nach der nächsten sportlichen Herausforderung und den interessantesten Bildmotiven. Außerdem kümmere ich mich darum, die hier vorgestellten und getesteten Produkte und Sportbekleidung interessant abzulichten. Neben meiner Fotografie bin ich oft selbst sportlich unterwegs. Ich sitze sehr gern im Rennradsattel oder schnüre als Alternativtraining auch schon mal hin und wieder die Laufschuhe. Schaut gern auch auf meiner Facebook-Seite vorbei, auf der ich immer wieder neue Eindrücke mit euch teile.


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