Ohne die Piranhas wäre Silverio dieses Jahr 50 geworden

SILVERIO

Die Piranhas im dunkeln Strudel
des schweren Mamore
haben dich zerrissen,
lieber Silverio.

Ich sehe Deine Umrisse vor mir,
im Regen,
deinen nassen Poncho,
ich sehe dich noch über die Steine
im Bach hüpfen,
und kaum konnte ich dir folgen.

Genervt hat mich manchmal
deine Neugierde -
überall stecktest du deine Nase rein
in Koffer und Schränke.

Und doch waren es gerade deine fragenden Augen,
die Grundsteine legten für die Idee vom Projekt,
deine fragenden Augen,
in denen ich oft die Geschichte deines Volkes
zu erkennen meinte,
die Verfolgungen, Vernichtung, Ausbeutung;
der Hohn des weißen Mannes,
bis heute.

Du hast mich gelehrt zu lauschen,
zu gehen, zu warten.

Das Gold im schweren
Rio Mamore
hat dich gefordert
mein Lieber Silverio.

Silverio war ein junger Aymara-Indianer, freiwilliger Mitarbeiter von unserem landwirtschaftlichen Entwicklungshilfeprojekt. Er ist – wie viele andere auch – währen der Trockenzeit in den Dschungel  zum Goldsuchen gereist. Dort ist er tödlich verunglückt. Freunde haben mir berichtet, dass sie ihn wegen den gefräßigen Fischen nicht mehr gefunden hätten.

Von 1983 bis 1991 habe ich mit meiner Familie in Bolivien bei Hochlandindianern gelebt. Dieses Gedicht stammt aus jener Zeit.


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