Ohne das Kabarett gäbe es diesen Kommentar nicht – Max Uthoff zur inneren Sicherheit

Schon häufiger haben wir in diesem Magazin darauf hingewiesen, dass das politische Kabarett Funktionen übernommen hat, die in den Nachrichten und Magazinen der wichtigsten Medien zu kurz kommen. Führen Partei-Abhängigkeiten der Sender und Verlage zur journalistischen Selbst-Zensur?

Ohne das Kabarett gäbe es diesen Kommentar nicht – Max Uthoff zur inneren Sicherheit

Der gelernte Jurist Max Uthoff mit einem Beitrag zur inneren Sicherheit. Foto © Michael Neumeister

Oder verursacht die berühmte “Schere im Kopf”, die vorauseilende Anpassung der Redaktionen diese Funktionsverschiebung?
Mit seinen scharfen Beiträgen schliesst Max Uthoff erneut eine Lücke, die der an die Machtverhältnisse angepasste Journalismus chronisch erzeugt.
In der ZDF- Kabarattsendung vom 25.06.2013 in “Neues aus der Anstalt” zeigt er aufgrund von empörenden Fällen staatlicher Repression gegen engagierte Bürger auf, wie sich die Situation der “inneren Sicherheit” in Deutschland heute darstellt.
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Wirklich witzig ist das nicht.
Das merkt das Publikum schnell. Es ist auch nicht witzig, dass Kabarettisten anstelle Journalisten politische Kommentare abgeben müssen, in denen ganz einfach ausgesprochen wird, was gesagt werden muss. Und es ist nicht wirklich ein Grund sich zu amüsieren, dass Kabarettisten politische Aufklärung betreiben und Informationen liefern müssen wie Frank Markus Barwasser, alias Erwin Pelzig in seinem Beitrag über die Goldman-Sachs-Verbindungen zu höchsten politischen Entscheidungsträgern. Und es ist nicht wirklich witzig, dass erst über das politische Kabarett die Pläne der EU zur Wasserprivatisierung große Öffentlichkeit erlangen konnte.
Nun könnte man sagen: “Gut dass es das Kabarett gibt!” Und gut, dass in ARD und ZDF solche Sendungen noch zugelassen werden.
Doch für mich ist diese Funktionsverlagerung längst eines jener vielen Indizien, die aufzeigen, in welche Richtung sich unser Staat entwickelt. Wenn es für Bürger gefährlich ist, sich zu engagieren und für Journalisten kaum noch möglich scheint, mit scharfen und deutlichen Kommentaren Mißstände zu benennen, den Menschen aus der Seele zu sprechen, wohin geht dann die Reise?
Jede gute Monarchie braucht ihre Hofnarren, als Ventil und zur Beschwichtigung.
Das, was unsere Kabarettisten heute übernehmen, ist meines Erachtens etwas ganz anderes: In den Medien bewahren sie nicht nur die Reste eines versuchten demokratischen Neubeginns in Deutschland. Die Beiträge von Max Uthoff beispielsweise sind nicht leicht konsumierbare Kost, sie sind Weckrufe.
Gut, dass es das Kabarett gibt!


von Hans-Udo Sattler

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