Monoethnizismus geht gar nicht mehr

It is a great characteristic of the poeple of our race
to throw away with one hand the thing
they have gathered so painfully with the other. 

Winston Churchill

Unbegrenztes Anspruchsdenken, unerklärliche Staatsgläubigkeit, mittelmäßige Leistungsbereitschaft und mangelhafte Fortpflanzungsbereitschaft. So stellt sich die deutsche und europäische Gesellschaft von heute dar. Und weil selbst dem letzten standhaften Senioren-Unions-Mitglied klar geworden ist, dass dies nicht nachhaltig ist, besteht nun ein breiter Konsens, das Problem per Einwanderung zu lösen. Auch ich hatte mich beinahe damit abgefunden. In der irrigen Annahme, dass nun einmal Ruhe einkehrt.

Doch eine neumalkluge, britische Autorin indischer Herkunft belehrt mich eines besseren. Was Priya Basils Widerstand gegen die Massenüberwachung moderner Kommunikationsmittel angeht, so kann ich nur sagen Hut ab. Hier hört die Übereinstimmung aber leider auch schon auf.

Nie zuvor war ich derart regelmäßig die einzige nichtweiße Person im Raum gewesen. Natürlich gibt es in Berlin auch bunter gemischte Milieus, aber Integration in einer Gesellschaft muss sich schließlich daran messen lassen, dass ethnische Minderheiten überall im öffentlichen Leben sichtbar sind und nicht nur in bestimmten Stadtteilen.

Frau Basil ist irritiert, wenn Sie sich in Lebenswelten aufhält die ethnisch beziehungsweise von der Hautfarbe her homogen sind, in Berlin also weiß. Während meiner jahrelangen Aufenthalte in der Türkei, in Aserbaidschan und jetzt in Indien war und bin ich bei vielen Gelegenheiten der einzige Nichtbraune. Ich empfinde dies als vollkommen normal. Wieso sollte dies nicht so sein? Welche Bedrohung oder Diskriminierung sollte davon ausgehen? Zumal sich sowohl Frau Basil als auch ich freiwillig in solchen Umgebungen aufhalten.

Mehr als merkwürdig auch die Forderung, dass sich Integration in einer Gesellschaft daran messen lassen muss, dass ethnische Minderheiten überall im öffentlichen Leben sichtbar sind und nicht nur in bestimmten Stadtteilen. Was sollte kann dies praktisch bedeuten? Zwangsumsiedlung? Interessant wird der Einwurf auch vor dem Hintergrund der indischen Herkunft von Frau Basil. Nähme ich ihn ernst, wäre das heutige Indien, wie ich es täglich erlebe, vollkommen desintegriert. Gerade die oftmals räumliche Trennung erlaubt aber das Zusammenleben unterschiedlichster Kulturen im multiethnischen Indien. Warum sollte dies in Deutschland grundlegend anders sein? Auf allein ökonomische Befriedung bis in alle Ewigkeit sollte man sich in dieser Hinsicht nicht verlassen.

Es ist dann wohl ganz einfach der nächste logische Schritt, die ethnisch homogene Abstammungsgemeinschaft in das genaue Gegenteil zur verkehren. Und Integration heißt dann auch nicht mehr, jedem unabhängig von seiner Herkunft das gleiche Recht auf die Bewahrung persönlicher und nationaler Wertvorstellungen und die Verwirklichung eigener Lebensweisen zu garantieren soll. Es heißt stattdessen keinen auch noch so subtilen gesellschaftlichen Druck zur Assimilierung und Angleichung auf die Einwanderer. Ethnisch reine Öffentlichkeiten sind per se verdächtig und die Ursprungsbevölkerung ist moralisch dazu verdammt, Zeichen der Toleranz zu setzen. Mögliche Gegenleistungen des Einwanderers erscheinen unwichtig.

Progressive und kulturschaffende Zuwanderer wie Frau Basil halten es also nur bei uns aus, wenn Deutschland nicht das bleibt was es ist. Auch hier eine Verkehrung ins Gegenteil. Früher suchte der Zuwanderer in der Fremde die Verheißung. Heute, so er denn ein gehobenes intellektuelles Niveau hat, geht er in die Fremde, um der aufnehmenden Gesellschaft die Verheißung wenn auch nicht aufzuzwingen, so doch zumindest zu offenbaren. Und ein Großteil der aufnehmenden Gesellschaft in Deutschland macht dies mit.

Gestern las ich, die Grünen wollen die neuen Liberalen werden. Nein danke, wenn der grüne Liberalismus nur als ein Liberalismus in Form der Bekämpfung des Antiliberalen daherkommt. Frau Basil kann in diesem Zusammenhang als abschreckendes Beispiel dienen.



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